Interview mit Jutta Wilbertz

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Jutta Wilbertz? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Jutta Wilbertz, Krimiautorin und Musikkabarettistin. Geboren in Dorsten, Studium in Gießen und Rom, seit über 35 Jahren begeisterte Wahlkölnerin und fast genauso lange verheiratet mit Thomas, Künstler und Musiker. Unsere Tochter ist erwachsen und lebt in Berlin.
Ich schreibe, singe und bin mit meinen Bühnenprogrammen deutschlandweit unterwegs – mal mit witzig-bösen Krimilesungen und bösen Songs, mal mit meinem Musikkabarett-Duo Wilbertz & Kunz. Ich trete meistens solo mit Buch und Ukulele auf, stehe aber genauso gerne mit anderen auf der Bühne – ob mit Thomas an der Gitarre, Norman von Wilbertz & Kunz am Klavier oder mit tollen Krimikolleg*innen. Da ich mit drei Schwestern aufgewachsen bin, in einem Elternhaus, dessen Türen für jeden weit offenstanden, fühle ich mich in freundschaftlichen Rudeln ausgesprochen wohl!
Dementsprechend bin ich bei den Mörderischen Schwestern e.V., im Syndikat und gehöre zum wachsenden Netzwerk der Celler Schule (Textdichterstipendium GEMA-Stiftung). Wenn ich nicht unterwegs bin, probe oder am Schreibtisch sitze, mache ich mit einem geliehenem Hund Spaziergänge am Rhein, wühle im Gemeinschaftsgarten oder treffe mich mit Freundinnen. Thomas und ich lernen Tango tanzen, teilen unsere Leidenschaft für Italien und Frankreich und hocken gerne bei Film- und Serienmarathons mit Chips und Bier auf dem Sofa.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Im Kindergarten habe ich eifrig Buchcover für die Bücher gemalt, die ich später schreiben wollte: Mädchen mit schwarzem Pony, Mädchen mit geflecktem Pony, Mädchen mit braunem Pony. Mein Berufswunsch war dementsprechend Ponyzüchterin und Autorin. Seit meinem elften Lebensjahr führe ich Tagebuch und in der Schule schrieb ich Geschichten. Am liebsten aber stand ich singend und schauspielernd auf der Bühne (Theater-AG, Chor). Das bestimmte meinen weiteren Lebensweg (Studium Theaterwissenschaft, Freies Theater, Bands etc.). In Bezug aufs Schreiben wurde ich leider immer schüchterner, irgendwann war ich nur noch die Bühnenkünstlerin, die die Inhalte anderer vortrug – etwas Eigenes schreiben und vortragen kam mir vermessen vor.
Gottseidank hat sich das Schreiben auf Dauer nicht unterdrücken lassen …es kam wieder, ganz vorsichtig … mit eigenen Songs, Chansons und Bühnendialogen, alles für den Live-Auftritt. Und dann platzte der Knoten: ich wurde von einer Freundin zum Stammtisch der Mörderischen Schwestern e.V. mitgeschleppt, erfuhr dort von einer Ausschreibung für Kurzkrimis, machte mit – und war zu meiner eigenen Verblüffung plötzlich veröffentlichte Krimiautorin. Seitdem ist Schreiben und Auftreten meine große Leidenschaft, viele Jahre nebenberuflich, seit einigen Jahren endlich hauptberuflich – und dafür bin ich sehr dankbar!

3. Hast du einen festen Schreibtisch? Beweisfoto!

Ja, und er ist riesig! Ich brauche viel Platz!

4. Warum schreibst du hauptsächlich nur Krimikurzgeschichten für Anthologien?Hast du außer Krimi Kurzgeschichten auch schon einen Roman geschrieben?

Ich liebe die kurze Form, schreibe gerne auf eine Pointe hin, sei es in Kurzkrimis, Satiren oder in Liedern. Und ich liebe es, vorzutragen – kurze Texte eignen sich hervorragend für Bühnenprogramme, da das Publikum von Anfang bis zum Ende mitfiebern kann. Oft denke ich schon beim Schreiben meiner Texte an den späteren Vortrag.
ABER: ich schreibe nicht nur Kurzkrimis sondern habe soeben meinen ersten Roman beendet (Arbeitstitel: Unter Hühnern – wird bald diversen Verlagen angeboten).
Es ist kein Kriminalroman im klassischen Sinn, sondern geht in Richtung Suspense … mit heiterem Unterton, aber auch zunehmend beunruhigend und düster. Man könnte es als „Dramödie“ bezeichnen, eine Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit.
Komplexe Figuren erschaffen, sich ein interessantes Ambiente ausdenken, langsam immer mehr Spannung aufbauen, falsche Fährten legen und die abstrusen Gedankengänge und peinlichen Fehlgriffe meiner Heldin genüsslich schildern … all das hat mir großen Spaß gemacht.
Ich liebe alle drei Facetten des Schreibens: Im Kurzkrimi komme ich schnell auf den Punkt, in meinen Liedtexten kreiere ich ein Konzentrat in Reimen und Rhythmen und im Roman kann ich wunderbar und in aller Ruhe meine Geschichte ausspinnen und meine Heldin zu Wort kommen lassen. Band II ist in Planung.

5. Wie lange hast du an dem eigenen veröffentlichen Buch  “Upps – tot: Kurzkrimis & böse Songsgearbeitet?

Ich wurde auf meinen Lesungen oft gefragt, warum es denn keine komplette Sammlung meiner Kurzkrimis gäbe. Irgendwann habe ich mich dann einfach hingesetzt und meine Lieblingsgeschichten aus diversen Anthologien zusammen gesucht und selbst noch einmal veröffentlicht – das ging recht fix. Die älteren habe ich in Bezug auf Modernität ein wenig überarbeitet – wer weiß denn heute noch, wie man sich Dias sortiert? „Upps Tot“ ist also ein Best-of meiner über viele Jahre hinweg geschriebenen Kurzkrimis und Texte. Da ich ständig weiter in Anthologien veröffentliche und neue Songs schreibe, gehe ich nun bald den nächsten Band an.

6. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Wenn ich im Schreibflow bin, möchte ich vor allem das, was ich sagen will, so gut wie möglich rüber bringen. Das heißt, ich fühle nicht mit, sondern denke über die Wortwahl nach, über den Erzählrhythmus, die innere Logik, die Situationen … es ist, als ob meine Figuren und ich gemeinsam überlegen: okay, wie ziehen wir denn jetzt die Leserschaft hinein in diese unsere Geschichte? Denn meine Protagonisten und Antagonisten sind höchst lebendig und machen auch mal gerne ganz andere Vorschläge als ich …
Und so sitze ich am Schreibtisch und kichere vor mich hin. Oder denke: „Ach herrjeh, wo kommt das denn jetzt her, will ich wirklich so gemein sein?“ Und dann antwortet meine Figur heroisch: „Jawohl, lass mich sterben, das muss so sein. Für die Spannung! Fürs Publikum!“

7. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?

„Ich soll eine Autobiographie schreiben, herrjeh, wie fang ich die denn nur an, für welchen ersten Satz soll ich mich bloß entscheiden, der muss doch sofort die Leserschaft in ihren Bann ziehen, so wie bei Kafkas „Verwandlung“, wobei ich ja noch nie als Ungeziefer aufgewacht bin, eher als Schnecke (so fühl ich mich jedenfalls, bevor ich meinen ersten Kaffee intus habe), gut, das ist natürlich nicht besonders originell und ich höre jetzt lieber auf, sonst liest eh keiner mein Buch, viel zu anstrengend.“

8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Wenn ich die wunderbaren Momente auf der Bühne bei Seite lasse und ich mich als reine Autorin sehe, dann freue ich mich, wenn ich „nur“ durch meine Texte (ohne eigene Präsenz) überzeugen kann. Das war z.B. der Fall, als ich den 1. Ostfriesischen Kurzkrimipreis gewonnen habe. Oder wenn ich wunderbare Besprechungen und zufriedene Kommentare über meine Kurzkrimis im Internet lesen darf. Schön ist es auch, wenn sich Menschen durch meine Storys auf einer tieferen Ebene angesprochen fühlen, die Schicht unterhalb des Humors bemerken. Jemand hat meine Texte als „Vordergründig humorvoll, aber nachhaltig tiefsinnig“ bezeichnet und das ist für mich ein wunderbares Kompliment. Um es mal überspitzt auszudrücken: Humoristen*innen werden oft für oberflächliche Frohnaturen gehalten – aber gerade Humor bietet eine wunderbare Möglichkeit, in die menschlichen Tiefen zu tauchen und sich durch den Humor als Rettungsballon wieder mit nach oben ziehen zu lassen …

9. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Ein respektvolles, konstruktives Feedback ist mir im Prozess wichtig und willkommen. Mein Roman hatte in verschiedenen Phasen Testleser*innen, die mir wertvollen Input gaben und mir geholfen haben, mein Werk zu verbessern, – manchmal ist man ja einfach betriebsblind. Wenn die Texte erst veröffentlicht sind, gibt es zwar nichts mehr zu verändern und zu verbessern  – aber ich freue mich generell über eine Resonanz. Auf der Bühne habe ich das ja unmittelbar, spüre, ob die Leute mitgehen und ob sie Spaß haben. Beim Bücherlesen ist das anders, darum freue ich mich, wenn irgendwo da draußen jemand meine Texte liest und ich erfahre, wie es ihm oder ihr gefallen hat.

10. Und nun die letzte Frage: Was ist die älteste Sache, die du besitzt und die du immer noch täglich im Gebrauch hast? 

Da ich gerne viel zu viel aufbewahre, kann ich das gar nicht so genau sagen. Spontan fällt mir meine große, gelbe Tasse ein, die ich 1984 in Rom im Supermarkt „Standa“ (gegenüber der Wohnung meines damaligen Freundes) erstanden habe und aus der ich immer noch ab und zu Cappuccino trinke. Und ja, meine erste Gitarre, die ist noch älter!

Lesung: Katharina Fuchs

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mit Katharina Fuchs

Meine Lieblings Buchhandlug von Thalia in meiner alten Heimat Ettlingen hatte im Mai wieder viele schöne Lesungen. Unter anderem war die Autorin Katharina Fuchs zu Gast mit ihrem neuen Roman “Vor Hundert Sommern”. Die Filialleitung Sylvia Donath begrüßt jeden ihrer Gäste mit einer Hingabe, die ich als Buchbloggerin absolut verstehen kann.

Der im März erschienene von Droemer verlegte große Generationenroman von der Weimarer Republik bis Heute…

Als Lena mit ihrer Mutter Anja die Wohnung der Großmutter ausräumt, entdeckt sie den Nachlass von Anjas Großtante Clara, über deren Leben stets der Schatten von etwas Unausgesprochenem lag.
Im Berlin der 1920er Jahre interessiert sich die junge Clara kaum für Politik. Selbst als 1933 alle Zeichen auf Sturm stehen, gestattet sie dem idealistischen Revolutionär Aleksei im Hinterzimmer ihres Hundesalons geheime Treffen abzuhalten – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich und ihre Familie bringt.
Hundert Jahre später muss sich Lena der Vergangenheit stellen, um ihre eigene Zukunft zu gestalten. Sie erkennt, dass Scham und Schuld aus längst vergangener Zeit ihre Familie bis heute prägen. Schließlich treffen Mutter und Tochter Entscheidungen, die niemand in ihrer Familie versteht …

Katharina Fuchs erzählt hier die Geschichte ihrer Großtante Clara und gleichzeitig gibt es ein Wiedersehen mit einer beliebten Figur aus “Zwei Handvoll Leben”, nämlich ihrer Oma Anna.

Nach der Vorstellung der Schriftstellerin und des Buches hat uns nun Katharina Fuchs in eine interessante Zeit mit einem passenden Vortrag und kleinen Leseszenen aus der Geschichte mitgenommen. Durch die Erzählungen wurde mir einfühlsam und auch schon authentisch die Geschichte ihrer Großtante übermittelt. Erst wollte ich die Gebundene Ausgabe noch nicht käuflich erwerben. Aber ich war von dem mir vorgelesenen Zeilen gefesselt und entschied mich um. Nun freue ich mich bald auf den vollständigen Roman.

Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade von Romy Herold

✿*゚¨゚✎….. Ein Leben für den Genuss…

Die befreundeten Autoren Eva Maria Bast und Jorn Precht haben als Romy Herold einen ganz besonders und gelungenen Roman über – die Schöpferin der berühmten quadratischen Schokolade Ritter Sport – Clara Ritter, geb. Göttle geschrieben. In diesem Roman wird man auf den 513 Buchseiten nicht nur über die Entstehung des Schokoladen Imperiums Ritter Sport (1932) in Kenntnis gesetzt, sondern Romy Herold hat mit diesem Roman es geschafft, Clara Ritter eine Geschichte zu schenken, bei der man wirklich das Gefühl bekam, mit ihr und ihrem Wunsch von einem eigenem Schokoladen Lädle bis hin zur Verwirklichung eines Imperiums, live dabei zu sein.
Ich konnte richtig mitfiebern und fühlen, weinen und mich über die geschichtlichen Ereignisse ärgern, die die Weltkriege mit sich brachten.
Bast und Precht haben die Gabe, zusammen eine Geschichte zu schreiben, das es stimmig und mit ihren Recherchen zu einer wortwörtlich mitreißenden Geschichte wurde. Ich fand den Roman absolut authentisch!
Diese Familiensaga zeichnet nicht nur durch die authentischen Charaktere, sondern brachte im Verlauf auch die vielen historische belegte Fakten, in den Roman, mit ein. Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade war mein Higlightbuch im Mai und wurde im Blanvalet Verlag verlegt. Der Roman war drei Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste. Es wird mich noch eine Weile begleiten und deshalb spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus!

Eintrag ins Gästebuch

Ich möchte alle einladen, sich in mein Gästebuch einzutragen.
Ich möchte gerne erfahren, wer mich besucht und was euch zu mir geführt hat.
Es wäre einfach schön, einen kleinen Austausch zu führen, um sich auch mehr kennen zu lernen. 

 

 

Lesung: Arnold Küsters/Ian Bray

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mit Arnold Küsters/Ian Bray

Ich bin immer wieder begeistert auf Veranstaltungen, wie auf Lesungen, neue Autoren oder Autorinnen kennen zu lernen. Auf der diesjährigen Criminale im April 2025 in Schwetzigen, bekam ich die Möglichkeit, für mich den unbekannten 1954 geborenen deutschen Schriftsteller Arnold Küsters alias Ian Bray kennen zu lernen. Wenn er sich nicht gerade spannende Mordfälle ausdenkt, ist er als freiberuflicher Journalist im Einsatz. Cornwall wurde vor vielen Jahren zu seinem liebsten Reiseziel, und Cadgwith hat es ihm ganz besonders angetan. Daher verbringt er dort nicht nur regelmäßig seinen Urlaub, sondern verlegt neuerdings auch seine Kriminalfälle in das beschauliche Fischerdorf. Wieder habe ich eine neue Krimibuchreihe auf der Wunschliste.

 

 

Seine Kurzgeschichte “Schrecken im Schloss” aus der Anthologie: Arsen und Spargelspitzen – Kriminelles aus Schwetzingen und der Kurpfalz hat er auf der Abend-Lesung, für die Criminale, für uns Zuhörer mit Spannung vorgetragen. Ich war so in das Geschehen mitgenommen, das ich mich hin und wieder ertappte, mit zurätseln, welches Schrecken im Schloss umhergeht. Und das Ergebnis war …

Lesung: Isabella Archan

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mit Isabella Archan

Im April 2025 auf der Criminale in Schwetzingen las die Autorin Isabella Archan aus “Arsen und Spargelspitzen” ihren Kurzkrimi “Der Duft von Pils” vor. Isabella Archan ist eine österreichische Schauspielerin, Hörspielsprecherin und Krimibuch Autorin. Geboren wurde sie 1965 in Graz, Austria. Seit 2002 lebt sie in Köln, Germany.
Ich habe sie als Schreibende kennen gelernt. Durch ihren ersten Krimi mit der besagten Protagonistin MörderMitzi bin ich auf sie aufmerksam geworden. Allerdings wurde ich durch die Mund Propaganda auf ihre Lesungen neugierig. Ich habe mir vorgenommen, sie nun auf eine dieser Lesungen dann mal zu besuchen und sie live anzuhören. Ich habe es geschafft. Und auch ich kann mitteilen, das sie diese mit Leib und Seele schauspielerisch vortragen kann. Sie liest wirklch fantastisch spannende Szenen im Gänsehaut Feeling vor.

Die Kurzgeschichte “Der Duft von Pils” ist aus der Anthologie: Arsen und Spargelspitzen: Kriminelles aus Schwetzingen und der Kurpfalz und  herausgegeben von Brigitte Glaser und Klaus Maria Dechant.

Buch dieser Woche

Seit gestern höre und lese ich “Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade”. Der Spiegel Bestseller Roman von Romy Herold fesselt mich nun schon den zweiten Lese – Hörtag. Bin jetzt bei Teil 3 angekommen. Nun werde ich Clara und Alfred Ritter von 1929-1959 begleiten. Ich kann aber jetzt schon euch da draußen mitteilen, das es mein Highlight Buch im Mai geworden ist. Der ganze Roman ist so wunderbar stimmig geschrieben. Fiktion und Geschichte sind hier harmonisch zusammengefasst worden. Ich glaube wirklich an Clara Ritters Leben teilhaben zu dürfen.

 

Interview mit Helen Schreiber

✽•¨•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•¨•✽

1. Wer ist Helen Schreiber? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin 44 Jahre alt und im Sauerland geboren, wo ich auch heute, nach einem kleinen Zwischenstopp zum Studium in Aachen, noch lebe. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Aktuell schreibe ich meine Romane in Teilzeit, die andere Hälfte meines Berufslebens arbeite ich in der Erwachsenenbildung.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon immer gerne geschrieben- Geschichten, Gedichte… In meiner ersten Elternzeit habe ich dann dringend einen Ausgleich gebraucht und ihn im Schreiben meines ersten Romanes (der noch in der Schublade liegt) gefunden. Vor fünf Jahren habe ich dann meinen ersten Verlag gefunden und so ist alles ins Rollen gekommen.

3. Altes Land im Sommerwind ist ja vor wenigen Tagen bei dotbooks erschienen.
Wovon handelt der Roman?

„Altes Land im Sommerwind“ ist ein Familien-und Liebesroman. Es geht um die junge Witwe Hannah, die viel zu früh ihren Mann verloren hat und gemeinsam mit ihrer Tochter Sina im Alten Land lebt. Sie steckt in einer schwierigen Phase, besonders ihr Chef macht ihr das Leben schwer. Als dann der neue Juniorchef Lars die Leitung des Garten-und Landschaftsbaubetriebes übernimmt, zeigt er Hannah, was in ihr steckt. Und auch ihr bester Freund und ehemaliger Arbeitskollege Simon unterstützt sie, wo immer er kann. Langsam findet Hannah zurück zu alter Stärke und bekommt Lust auf mehr: mehr Karriere, mehr Sand zwischen den Zehen und am Ende auch mehr Liebe. Doch die Zweifel in ihr sind groß, ob ein anderer Mann jemals die Lücke füllen kann, die David in ihrem und Sinas Leben hinterlassen hat.

4. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten aus dem Buch?

Hannah und Simon, weil sie einfach toll miteinander sind.

5. Drei Wörter die den Roman beschreiben?

Warmherzig, emotional, lebendig.

6. Hast du einen Lieblingssatz aus diesem Buch, der dich besonders bewegt?

„Such nicht die vollkommende Liebe, Hannah, sondern den Menschen, mit dem du es aushältst, unvollkommen zu sein.“

7. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst? Vielleicht an einem Schreibtisch?

Im Garten!

8. Wie viele Bücher hast du denn schon geschrieben?

Ich habe bereits sieben Bücher geschrieben, fünf davon allerdings unter einem geschlossenen Pseudonym… dieses Geheimnis werde ich mit ins Grab nehmen. Unter meinem Namen sind es zwei, weitere sind schon fix und erscheinen im nächsten Jahr.

9. Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen?

Draußen, in der Natur.

10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

Warm und glücklich.

Interview mit Mia M. Hope/Michaela Metzner

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1. Wer ist Mia M. Hope/Michaela Metzner? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin eine Leseratte und habe schon als Kind gern in meiner eigenen Welt gelebt. Heute bin ich 50 Jahre alt und wohne mit meiner Teenager-Tochter und drei eingesammelten Katzen im schönen Schwabenländle. Davor lebten wir in Schweden, was lange Zeit mein Sehnsuchtsort war. Zum Schreiben bin ich erst vor fünf Jahren gekommen, als es zu meiner Lebensrettung und dann zu einer Leidenschaft geworden ist. Gelernt habe ich den Beruf der Fremdsprachenkorrespondentin und arbeite als Assistentin der Regionalleitung in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Eigentlich habe ich schon als Teenager geschrieben, doch davon hat mich am Ende mein toxischer Freund abgebracht. Erst durch einen Schicksalsschlag, der mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat, bin ich wieder zum Schreiben gekommen. Damals hat man mir gesagt: “Schreib alles auf, das ist heilsam!”. Diesen Rat habe ich befolgt und herausgefunden, dass ich nie mehr ohne das Schreiben sein will. Es gehört zu mir.

3. Warum schreibst du mittlerweile mit Pseudonymen deine Bücher? Ist das wegen den Genren?

Unter dem Pseudonym Mia. M. Hope schreibe ich Romane, die junge Frauen dazu ermutigen, zu sich zu stehen und sich nicht zu verbiegen. Und unter Michaela Metzner veröffentliche ich Travel-Love-Storys mit Humor und Tiefe. Diese Entscheidung habe ich getroffen, um jeweils die richtigen Leserinnen und Leser anzuziehen. Ob das richtig war, kann ich leider nicht beurteilen. Vor allem ist es recht umständlich. Doch das Pseudonym hat eine wichtige Bedeutung für mich: “Mia” ist eine Hommage an meine Tochter, für die ich mein Debüt geschrieben habe. Das “M.” steht für mich, Michaela, und “Hope” für die Botschaft, denn Hoffnung ist stärker als Angst.

4. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Oh ja! Ich bin überzeugt davon, dass ein Buch ohne die Emotionen des Autors/der Autorin herz- und seelenlos ist. Das bedeutet auch, dass es die Leserschaft nicht berühren wird. In jedem Buch müssen die Vibes des Autoren / der Autorin mitschwingen. Die Kunst ist es aber, es nicht so wirken zu lassen.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon? Und wie viele Bücher sind es bis heute eigentlich schon geworden?

 

Es sind drei Romane: Märchentrümmer, Trümmermärchen (= die Herztrümmer-Dilogie) und Mittsommercamp zum Verlieben (Fotos anbei). Bisher bin ich nach dem Beenden immer erst in ein kleines Loch gefallen, weil ich meine Protagonisten und die Story loslassen musste. Doch zum Glück kam dann zügig die nächste Idee und der nächste Schreibmarathon um die Ecke, die mir bewiesen: Es gibt noch so viel zu erzählen!

6. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?

“Mit ungefähr 14 Jahren habe ich beschlossen, dass mir niemand mehr weh tun darf.” Lach nicht, aber das erste Kapitel dieser Autobiographie existiert schon. Das zweite noch nicht. Das hebe ich mir für später auf.

7. Welche Länder möchtest du mal besuchen und in deinen Romanen verwenden?

Lappland und das Leben der Samen. Das wäre so ein riesiges Projekt in meinem Kopf.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Ich liebe es, Rezensionen zu lesen, um herauszufinden, ob ich meine Leserinnen und Leser erreicht habe, und ob meine Botschaften ankamen. Sehr schwer fällt mir, es anzunehmen, wenn es nicht so ist. Aber das lerne ich noch. Bei drei Romanen ist schließlich noch Luft nach oben.

9. Was ist die älteste Sache, die du besitzt und die du immer noch täglich im Gebrauch hast? 

Möbelstücke. Ich liebe alte Shabby-Chic-Möbel. Einige davon habe ich aus Schweden mitgebracht, die ich auf Flohmärkten gefunden habe. Manche Stücke sind über 100 Jahre alt. Die stehen dann aber nicht nur so rum bei mir, sondern werden auch genutzt.

10. Hast du schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, möchtest du uns etwas darüber berichten?

Ich arbeite derzeit an einem Romantic-Thriller mit meinem Co-Autoren und guten Freund Mario Bekeschus. Wir reisen im Buch mit der Protagonistin nach Italien, wo sie sich einen großen Traum erfüllen will, jedoch einen Albtraum finden wird. Die Veröffentlichung planen wir für Herbst 2026. Es ist eine großartige Erfahrung, mit einem Co-Autoren zu schreiben, weil man unfassbar viel von einander lernen kann.

Ein Freies Leben von Heike Fröhling

✿*゚¨゚✎…. Historischer Roman 1886

Die historische Geschichte “Ein Freies Leben” beschreibt über eine grenzenlose Liebe, Mut und die Kraft, sich gegen alle Widerstände zu behaupten. Ich lese einen Roman in der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft und der perfiden Völkerschauen. Man stellt hier Menschen oder auch exotische Tiere zur Schau, um die Andersartigkeit dem breiten Publikum nahe zu bringen. Diese menschenverachtenden Ausstellungen waren nicht nur ein Spiegelbild des kolonialen Denkens, sondern auch Ausdruck des tief verwurzelten Rassismus aus dieser Zeit. Es ist eine Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern auch aufklärt und sensibilisiert für die historischen Ungerechtigkeiten, die es schon in allen Jahrhunderten gegeben hat. Und dies ist der Autorin mit einer fiktiven Geschichte, mit den beiden Protagonisten Francisca und Ike, in dem kurzen Roman gelungen. Ich war wieder einmal überrascht worden, was man aus all den vielen Informationen schreiben kann. Nur das Buchcover passt meiner Meinung nicht zu der geschriebenen Geschichte. Interessant und empfehlenswert – einfach um das wieder zu verinnerlichen, das Rassismus schon immer gegeben hat und das man dagegen angehen muss!