Lesebuch

Meine Bücher und ich ...

Mörderische Wahrheit in St. Peter-Ording von Stefanie Schreiber

✿*゚¨゚✎… Vermietungsverbote auf St. Peter-Ording!

Mit diesem 13. St. Peter-Ording Krimi von Stefanie Schreiber wurde ich auf diese Themen wie, Vermietungsverbote, Entführungen und Mord am Sehnsuchtsort von St. Peter-Ording unterrichtet. Die Autorin schafft es immer, mich in humorvolle, unblutige Kuschelkrimis mit viel nordfriesischem Lokalkolorit zu unterhalten. Diese Krimis sind auf ihre Art spannend und lassen mich an einem meiner Lieblings-Urlaubserinnerungen reisen. Seit 2019 erscheint die erfolgreiche St. Peter-Ording-Krimireihe mit dem schrulligen Hobbyermittler Torge Trulsen und der toughen Kommissarin Charlotte Wiesinger und Kommissar Kollege Knud Petersen. Alle Fälle dieser Buchreihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Natürlich entwickeln sich die Ermittler selbst und ihr Verhältnis zueinander weiter. Dafür empfiehlt es sich, mit Band 1 zu beginnen. Und man wird immer auf eine kleine Krimireise ins nordische St. Peter-Ording entführt. Absolute Leseempfehlung für Krimileser der nicht blutigen Art!

Lesung: Lucinde Hutzenlaub

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Lesung mit Lucinde Hutzenlaub

Donnerstag, 12.9.24 war ich wieder einmal in meiner Thalia Lieblingsbuchhandlung in Ettlingen. Wisst ihr weshalb ich von der Thalia Buchhandlungskette eine Lieblingsbuchhandlung habe? Wollt ihr es wissen? Nun, diese Buchhandlung hat eine Wand von der alten Stadtmauer von Ettlingen im Buchladen. Diese lädt dazu ein sich etwas länger, als üblich in dieser Buchhandlung zu verweilen. Dazu gehören die Lesungen, die dort stattfinden. Und diesmal hat uns die Autorin Lucinde Hutzenlaub mit ihrem neuen Roman “In Liebe, deine Paula”, der nicht auf Fiktion besteht, sondern sehr viel Familiengeschichte in sich hat, in die Welt der Buchstaben mitgenommen. Das ist eine wahre Geschichte von Lucinde Hutzenlaubs Großmutter. Denn diese Frau hatte eine bewegende Lebensgeschichte zu erzählen, die die Autorin aufgeschrieben hat. Das Buch hat ein sehr schönes Buchvover und die Schriftstellerin hat neben dem tollen Vor-Lesen auch noch viele Andenken von ihrer Großmutter, dem buchverrückten Publikum zur Ansicht, mitgebracht. Ich wurde in die Familiengeschichte von Jetzt und Damals mitgenommen und möchte dieses Buch auch bald lesen. Die Geschichte war für mich wieder eine kleine historische Reise, die man geschichtlich nie vergessen sollte. Der Abend war rundum stimmig verlaufen. Danke an das Ettlinger Thalia Team!

 

 

Interview mit Ingo Gach

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Ingo Gach? Magst du dich mal vorstellen?

Mein Name ist Ingo Gach, ich lebe mit meiner Familie in Köln und arbeite als Journalist und Buchautor.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Kind gerne geschrieben und bin dann Journalist geworden. Ich wollte schon immer ein Buch schreiben, es hat dann aber noch etliche Jahre gedauert, weil ich beruflich sehr eingespannt war. Mein erstes Buch ist dann in vielen Nachtschichten entstanden.

3. Du wurdest mit dem Buch “DAS BLUTGERICHT VON KÖLN” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Als der Anruf vom Verlag kam, dass ich für den Goldenen Homer 2024 nominiert worden sei, konnte ich es zuerst gar nicht glauben. Ich fühlte mich sehr geehrt.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Insgesamt hat es rund vier Jahre gedauert, von den ersten Recherchen bis zum Erscheinen. Auch hier hat mein Beruf als Journalist eine schnellere Entstehung einfach nicht zugelassen.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Natürlich, nur so kann der Autor den Leser mitnehmen und ein authentisches Buch schreiben. Ich bin beim Schreiben komplett in der Szene und versuche sie so emotional wie möglich rüberzubringen.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Ich lese gerne und freue mich, wenn ich interessante Autoren entdecke. Ansonsten habe ich immer schon Sport getrieben, liebe das Reisen und fahre gerne Motorrad.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Da könnte ich mich nicht festlegen, es gibt so viele faszinierende Figuren in der Historie.

8. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich lese meistens die letzten Seiten, die ich geschrieben habe, um wieder richtig in die Story einzutauchen.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich habe eine Idee im Kopf und eine grobe Grundstruktur. Der Rest entwickelt sich dann beim Schreiben von ganz allein. Einige Figuren beginnen dabei ein reges Eigenleben.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ja, es gibt sogar zwei. Ein Buch spielt in der Gegenwart, ein weiteres im 19. Jahrhundert. Mehr wird noch nicht verraten.

Mein Wochenende ist gebucht!

So sieht ungefähr mein langes Wochenende aus. Aber auch den Garten Winterfest machen steht auf der Agenda… Und bei euch so?

Schokolade zum Verzaubern: Welcome to Edlyn Hill 6 von Miranda J. Fox (Hörbuch)

✿*゚¨゚✎…. Edlyn Hill 6

In der sechsten Folge werden wir die 28 jährige Grace kennen lernen und den wohlhabenden, begehrtesten Arzt Jeremy Benner. Er ist ein Freund der Familie Hawkey, die die Schokoladen Fabrik mit Cafe in Edlyn Hill betreibt. Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung genießt du exklusiv nur bei Audible. Die Sprecherin Gabi Franke liest uns die Geschichte in vier Stunden und 18 Minuten ganz toll vor. Schokolade zum Verzaubern ist schon der sechste Band der Kurzgeschichten-Reihe und kann, wie alle Folgebänder, unabhängig voneinander gelesen werden.

Interview mit Ines Keerl

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Ines Keerl? Magst du dich mal vorstellen?

Wer ich bin? Eine schwierige Frage. Beruflich Drehbuchautorin und Autorin, privat Mutter, Freundin, Gefährtin – und vor allem eine Suchende. Ich bin neugierig, forsche gern in der Geschichte, um die Zusammenhänge dieser Welt zu verstehen. Mein Wunsch ist dabei, die verborgenen Fäden zu entdecken, die alles verbinden.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe da den „klassischen“ Weg genommen. Ich wollte schon immer schreiben und habe schon immer geschrieben. Das kam in meinem Elternhaus als Berufswunsch leider nicht so gut an. Erst der Brotberuf. Das war dann bei mir Betriebswirtschaft. Nach neun Jahren in der Unternehmensberatung bewarb ich mich dann an der Drehbuchwerkstatt München und machte eine Masterausbildung zur Drehbuchautorin. Seit dieser Zeit habe ich vom Brot- auf den Traumberuf umgesattelt. Ich wurde 1997 die erste Dramaturgin der Krankenhausserie „In aller Freundschaft“. Sie gibt es noch immer… Aus meiner Feder stammen bis heute mehr als hundert Drehbücher verschiedener Formate, darunter das ZDF-Märchen „Die sechs Schwäne“, Drehbücher für „SOKO Leipzig“, etc.

3. Du wurdest mit der Buchreihe “DIE LÖWIN VOM TAFELBERG” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Ich war einfach nur glücklich und dankbar, eine solche Ehrung zu erfahren, und habe mich unheimlich darüber gefreut, dass die Geschichte meiner Protagonistin Catharina Ustings, die ja wirklich gelebt hat, eine solche Würdigung findet. 

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Ganz, ganz lange…… 2007 kam ich das erste Mal mit Catharina Ustings in Berührung. Ich war im Rahmen einer Jourmalistenreise über das Musical “African Footprints” auf dem Weg nach Kapstadt und habe im Flieger in einem Reiseführer fünf Sätze über diese Frau gelesen. Augenblicklich zog eine Hollywoodstory an meinen Augen vorbei. Dann kam jedoch erst einmal das Leben dazwischen und Catharina spukte zwar in meinem Kopf herum, aber andere Menschen, Umstände und Drehbücher hatten Priorität. 2012 flog eine Freundin nach Kapstadt. Ich erzählte ihr von Catharina, dem Land, das sie 1682 geschenkt bekommen hatte und heute eines der bekanntesten Weingüter Kapstadts ist. Ich erzählte von ihrem Ehemann, überhaupt das, was ich wusste. Das war nicht viel… Die Freundin besuchte „Steenberg“ und kam mit Fotos zurück. Und mit der Aussage, dass mich die Hoteldirektion, damals Gaby Gramm, mit allem unterstützen würde. Da war es dann vorbei mit Absichtserklärungen und Prokrastinieren. Ich musste “Butter bei die Fische tun” und begann mit der Arbeit. Es folgten neben Hauptberuf und Familie Jahre des Recherchierens in Archiven, Reisen nach Amsterdam, Lübeck, auch noch mal nach Kapstadt gezielt auf Catharinas Spuren. Da kommt man schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen und ich hatte gefühlte 40.000 Puzzleteile, aber keinen roten Faden. Der kam dann mit den beiden anderen schillernden Frauenfiguren: Eva/Krotoa und Groote Catharina/Amisha. Dann ging es ganz schnell im Vergleich zu den Jahren davor. 2019 war das Buch fertig. Ich machte mich auf Agentursuche, die machte sich wiederum auf Verlagssuche. Und dann kam Corona und mein Buch wurde auf Eis gelegt. Damals war ich sehr traurig. Im Nachhinein war es mein Glück, dass das Buch erst in 2023 erschienen ist. So konnte ich Lesungen halten und auf Messen gehen. Das alles wäre vorher Corona zum Opfer gefallen.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Unbedingt. Wenn ich es nicht fühle, hat die Szene noch nicht den richtigen Ton und sie muss überarbeitet werden. Ich möchte ja auch Gefühle bei den Leser:innen erzeugen und das kann ich in meinem Empfinden nur, wenn ich es selber fühle.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Schreiben, Reisen, Wandern, Kaffee trinken…

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Das wechselt. Es war lange Zeit Diane de Poitier, auch mal Marie Curie. Unbedingt meine Protagonistinnen: Krotoa/Eva, Groote Catharina/Amisha, meine Catharina Ustings. Aktuell ist es Lili’uokalani, die letzte Monarchin von Hawaii, die sich gegen die USA und die Kolonialisierung ihres Landes stemmte. Meine liebsten historischen Figuren sind kurz gesagt starke Frauen. Gerne auch unbekannte, denn genau sie brauchen eine Stimme und werden dann vielleicht bekannt…

8. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben, allerdings in einem anderem Genre, und natürlich auch veröffentlicht? Willst du dazu Stellung nehmen …

Du meinst die Sachbücher? Da habe ich z.B. mit meiner Kollegin Karin Lichtenstein ein Kochbuch namens “Kleine Sterneköche” herausgegeben. Der Arbeitstitel für uns war “Der Geschmack der Kindheit”. Wir haben 33 Europäer:innen verschiedener Nationen gefragt, welche Gerichte sie am liebsten gegessen haben, als sie Kinder waren und an welche Anekdoten sie sich erinnern. Die 99 Gerichte haben wir dann mit 21 Kindern über Monate hinweg nachgekocht und fotografiert. Das war ein tolles Projekt. Das Buch, das bei Ehrenwirth erschienen ist, ist leider vergriffen. Das Ganze war ja schon 2006.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich komme ja aus dem Drehbuchbereich und da arbeiten wir mit Exposés, Treatments, dann die Szenen “ausschreiben”. Das hilft ungemein, den Überblick zu behalten. Gerade bei “Die Löwin vom Tafelberg” hat mir ein solcher Handlungsplan am Anfang sehr geholfen, bis sich vor allem im zweiten Akt, zweiter Teil, die Figuren verselbständigt haben. Sie haben sich regelrecht verweigert, und das war gut so. Das geht mir übrigens bei dem zweiten Band von Catharina genau so, wieder im zweiten Teil des zweiten Aktes, der nun ganz anders wird als geplant.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ja, ich überarbeite gerade Band 2 von Catharina Ustings, der im nächsten Frühjahr erscheinen soll. Im ersten in sich abgeschlossenen Band findet Catharina ja ihre Heimat in Südafrika. Aber sie ist noch nicht auf ihrem eigenen Land, dem Weingut. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Catharina hat nach wie vor einen Feind in der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC), der sie und ihre Freund:innen ein für alle Mal loswerden möchte. Wieder einmal wird Amisha zum Zünglein an der Waage. Und dann betritt noch ein weiterer faszinierender Charakter das Geschehen: Der charismatische Kommandant Simon van der Stel, der so ganz andere Vorstellungen von der Zukunft Kapstadts hat als die VOC und ihre machthungrigen Vertreter. Catharina hat sich ein Hollywoodende wirklich verdient. Schließlich hat sie es von einer Analphabetin und ausgestoßenen Waise zur unabhängigen Landbesitzerin geschafft. Doch eines ist sicher: Ohne ihre Weggefährt:innen und Freund:innen wäre ihr das nicht gelungen.

Interview mit Erika Weigele

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Erika Weigele? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin Jahrgang 1965, habe Germanistik und Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter studiert
und über einen Liebesroman des 13. Jahrhunderts promoviert, der mich zu meinem Debütroman
inspiriert hat. Nach mehreren Jahren als Redakteurin, Buchherstellerin und Übersetzerin in Würzburg,
München und Belgien lebe ich heute im Westerwald. Im Brotberuf arbeite ich als Assistentin der
Geschäftsführung in einem chemischen Betrieb und bin Mutter einer wunderbaren Tochter, die
Mediendesign studiert und mich bei der ganzen Social Media Technik tatkräftig unterstützt. Sie hat
zum Beispiel auch den Trailer für den „Buchmaler“ geschnitten.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Bilderbücher für die jüngere Schwester habe ich schon als Teenager geschrieben, dann Artikel für die
Schülerzeitung, Sketche für Studentenpartys. In den Berufsjahren als Redakteurin, Reisebloggerin und
Übersetzerin habe ich zwar ständig geschrieben, an die große Form habe ich mich aber erst sehr spät
gewagt. Ich habe mir zum 50. Geburtstag selbst ein Fernstudium geschenkt, dort entstand auch die Idee zum „Buchmaler von Zürich”.

3. Du wurdest mit dem Buch “DIE BUCHMALER VON ZÜRICH” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Sprachlos und sehr glücklich. Mit dem Erstling gleich auf der Shortlist für einen Literaturpreis zu
landen, neben lauter renommierten Autoren, das war schon ein sehr erhebendes Gefühl.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Sehr lange, wobei auch sehr viel Zeit der Recherche geschuldet war. Ich wohnte ja nicht mehr in
München, wo man die BSB mit all ihren Schätzen direkt vor der Tür hat, sondern musste mir viel
Fachliteratur über Fernleihe besorgen, das dauert eben. Zum Glück gibt es das Internet und fleißige
Menschen, die ihre Forschungsergebnisse digitalisieren. Die allererste Idee zum Projekt entstand
Ende 2015, im Februar 2022 war das Manuskript fertig. Wobei die Schreibzeit sehr ungleichmäßig
verteilt war, für die ersten 50 Seiten habe ich fast zwei Jahre gebraucht, die letzten 300 innerhalb von
sechs Monaten im Lockdown heruntergeschrieben.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Immer. Vor allem bei traurigen Szenen fließt schon mal ein Tränchen.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Lesen und recherchieren. In alten Urkunden Regesten kann ich mich schonmal verlieren, oft tauchen
dann Figuren oder Szenenideen vor meinem inneren Auge auf, die ich vorher gar nicht auf dem
Schirm hatte. So bin ich zum Beispiel zu meinem Antagonisten Pater Otto gekommen, ich fand einen
gemeinsamen Brief des Zürcher Klerus vom Fraumünster und Grossmünster an den Konstanzer
Bischof, in dem sich Äbtissin und Propst bitterlich über einen Franziskanerpater Otto beschweren, der
sie in seinen Predigten immer verunglimpfen würde – das hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich
vereinnahmt habe.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Das kann ich so gar nicht beantworten, ich habe nicht die eine Lieblingsfigur. Sehr spannend finde ich
Herrscher, die sich für den kulturellen Austausch eingesetzt haben und Bildung und Wissenschaften
gefördert wie zum Beispiel Karl den Großen oder den Staufer Kaiser Friedrich II.

8. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Richtige Rituale habe ich nicht, aber um in Schreibfluss zu kommen, brauche ich den blinkenden
Cursor auf einem weißen Blatt Papier in meinem Schreibprogramm, Iiro Rantala im CD-Player und
eine große Tasse Tee.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich habe ein grobes Handlungsgerüst, an dem ich mich entlangarbeite und das es mir zum Beispiel
ermöglicht, auf Lücke zu schreiben – wenn ich an einer Stelle hänge, weil mir dafür noch
Recherchematerial oder Inspiration fehlt, schreibe ich an Szenen weiter, die in der Handlungsabfolge
erst später kommen würden und schließe die Lücke später. Nebenhandlungen können aber durchaus
spontan während des Schreibens entstehen – meine Nebenfiguren Pierre und Bertille sind zum
Beispiel ungeplant aufgetaucht, als mein Protagonist in Lyon eintraf, sie standen da einfach am Kai –
ich fand sie nett und brauchbar und habe sie behalten.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Zurzeit arbeite ich an einer Fortsetzung des „Buchmalers“, die ungefähr siebzehn Jahre später spielt
und an einem zeitgenössischen Kriminalroman.

Interview mit Nadja Raiser

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Nadja Raiser? Magst du dich mal vorstellen?

Hallo zusammen, ich heiße Nadja Raiser, bin Mama von drei Kindern, lebe im wunderschönen Allgäu, direkt am Alpenrand mit dementsprechend vielen tierischen Nachbarn.
Ich bin gelernte Erzieherin und Hobbymusikerin und habe mich in meiner ersten Elternzeit als Autorin selbständig gemacht. Langweilig wird mir daher nie.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Auf die wohl meist gestellte Frage folgt die wohl meist formulierte Antwort: Ich schreibe tatsächlich schon mein Leben lang. Bereits als Kind habe ich es geliebt, kurze Geschichten zu schreiben, in der Jugendzeit kamen Gedichte hinzu. Worte waren schon immer ein Weg für mich, Gefühle auszudrücken. Den ersten Roman habe ich jedoch erst vor vier Jahren geschrieben und veröffentlicht.

3. Du wurdest mit dem Buch “DIE WELTENSEGLERIN” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Möchtest du eine ehrliche Antwort darauf? Ehrlich gesagt dachte ich eine Zeit lang, dass sie mich verwechselt haben. „Die WELTENSEGLERIN“ ist mein erster historischer Roman und ich hätte niemals geglaubt, dass ich wirklich nominiert werde. Anschließend bin ich eine gefühlte Ewigkeit jubelnd durch die Wohnung gehüpft und ehrlich gesagt fühle ich mich bis heute ein bisschen sprachlos, wenn ich daran denke, dass „Die WELTENSEGLERIN“ unter den zehn besten historischen Büchern dabei ist.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Das lässt sich schwer beantworten. Da mich die historische Geschichte rund um die erste Weltumsegelung schon viele Jahre lang fasziniert, habe ich immer wieder dafür recherchiert. Als ich irgendwann den Schritt gewagt habe, daraus einen Roman zu entwickeln, war ich hochschwanger und hatte zudem zwei kleine Kinder in Zeiten des Lockdowns zu Hause. Aus diesem Grund waren meine Schreibzeiten sehr begrenzt. Insgesamt habe ich bestimmt über zwei Jahre gebraucht, den Roman fertigzustellen.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja! Und genau das liebe ich am Schreiben. Ich tauche tief in die Geschichte ein und werde selbst ein Teil davon. Ich leide mit ihnen, ich weine mit ihnen, aber ich lache auch oder verliebe mich. Schreiben ist für mich eine andere Form von Fühlen.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Neben dem Schreiben bin ich leidenschaftliche Hobbymusikerin. Ich singe viel, spiele Geige, ein bisschen Gitarre und Cajon. Außerdem bin ich sehr aktiv in einer christlichen Kirchengemeinde und dort als religionspädagogische Lehrkraft tätig, gestalte Kindergottesdienste und engagiere mich für alles, was mit Musik zu tun hat.
Eine weitere Leidenschaft ist das Reisen. Ich liebe die Vielfalt der Natur in unserer Welt, die unterschiedlichen Kulturen und fühle mich diesbezüglich genauso neugierig und wissbegierig wie meine Protagonistin „Mariella“, da ich am liebsten die ganze Welt bereisen würde.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. In „Die WELTENSEGLERIN“ gibt es so viele historische Persönlichkeiten, die mich allesamt faszinieren. Aber je länger ich darüber nachdenke, bleibe ich bei einem Namen hängen: Antonio Pigafetta. Denn ohne diesen Chronisten wüssten wir längst nicht so viel über die erste Weltumsegelung. Trotz unscheinbarer Hilfskraft war er doch derjenige, der diese Seefahrt mithilfe seiner geschriebenen Worte berühmt gemacht hat.

8. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Richtige Rituale habe ich keine, allerdings setze ich mir feste Ziele und Wordcounts für die Woche und für den Tag, damit ich meine Deadlines einhalten kann. Außerdem beginne ich immer damit, die letzten ein bis zwei Kapitel zu lesen, bevor ich weiterschreibe.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Das kommt tatsächlich auf das Buch und das Projekt an. In „Die Weltenseglerin“ war der Plot, bis auf die Liebesgeschichte, historisch sehr genau vorgegeben. Die Figuren darin hatten daher nur einen geringen Spielraum, auszubrechen oder sich selbst zu verwirklichen. Allerdings schreibe ich auch gern mal komplett frei und mit nur einem groben Plan und Ziel, weil ich das total spannend finde, wenn Figuren ein Eigenleben entwickeln.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Es gibt aktuell ein paar Projekte in unterschiedlichen Stadien, an denen ich arbeite. Eines davon ist wieder ein historisches Werk – eine Reise in eine sehr, sehr alte Zeit, die ich extrem spannend finde. Viel mehr kann und will ich dazu allerdings noch nicht verraten.

Interview mit Ulrike Fuchs

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Ulrike Fuchs? Magst du dich mal vorstellen?

Ulrike Fuchs ist eine Frau in den besten Jahre. Erfahrung hat sie gelehrt, dass sie lieber an der Küste als im Inland lebt. Sie ist überaus begeisterungsfähig, aber Routine findet sie ganz schlimm. Daher erstreckt sich ihr Lebenslauf auch über 3 Seiten und zwei Kontinente. Ulrike Fuchs kann sich nicht an Anleitungen halten, was Familie und Gäste beim Essen gelegentlich herausfordert. Der Wein ist aber immer gut. Sie ist seit über 20 Jahren Yogalehrerin und möchte diese Gelegenheit nutzen, allen zu raten, sich beim Yoga weniger von Instagram inspirieren zu lassen.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Der Impuls ein Buch zu schreiben kam, als ich einen Roman las und mich über das völlig unwahrscheinliche, irrationale Verhalten der Figuren so geärgert habe, dass ich dachte “das kann ich besser”. Ich hatte da schon ein bisschen Erfahrung in der Stoffentwicklung und im Drehbuchschreiben fürs Fernsehen. Einen ganzen Roman zu schreiben, ist aber schon etwas anderes. Da half es, dass ich gerade in Minnesota lebte, wo man im Winter viel Zeit drinnen verbringt.

3. Du wurdest mit der Buchreihe “REPORTERIN FÜR EINE BESSERE WELT” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren und dann auch den Bronzenen Homer erhalten hast?

Von echten Kennern des Genres ausgezeichnet zu werden, ist eine ganz besondere Ehre. Dass ich nicht nur irgendein Buch, sondern ein “ausgezeichnetes” Buch geschrieben habe, erfüllt mich mit Stolz und stärkt mein Selbstvertrauen als Autorin.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Das war ein Zeitraum über etwa 6 Monate.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Unbedingt! Ich habe mich selbst schon zum Weinen gebracht. Am Ende eines Romans fällt es mir schon schwer, mich von den Figuren zu verabschieden.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Sprache und Recherche. Man könnte sagen, ich bin eine Wortschatz- und Faktensammlerin. Eine Stunde Wikipedia reizt mich mehr als eine Stunde Netflix. Als Linguistin interessiert mich Sprachentwicklung sehr. Worte kommen in Mode und gehen wieder, grammatische Regeln verschwinden (man denke nur an den armen Genitiv) und neue Ausdrucksformen wie Emojis kommen hinzu, um in Kurznachrichten die Gefühlskomponente auszudrücken. Das alles ist wahnsinnig spannend.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Das kann ich wirklich nicht sagen, so viele wären es wert, aber die Auswahl ist einfach zu groß.

8. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben, allerdings in einem anderem Genre, und natürlich auch veröffentlicht? Willst du dazu Stellung nehmen …

Ich habe unter dem Pseudonym Laura Bastian mit Mittelalter-Romanen angefangen. Das macht mir immer noch viel Spaß und ich habe auch gerade ein neues Buch in Arbeit.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich habe keinen genauen Handlungsplan und weiß meistens auch nur so ungefähr, was passieren wird. Nicht selten geht die Geschichte anders weiter, als ich das erwartet habe. Leute kommen dazu oder auch um. Ich schreibe quasi “live” während mir die Geschichte geschieht. Wenn es gerade spannend ist, kann ich auch schon mal die Nacht durchschreiben.
Bei der “Reporterin für eine bessere Welt” über Nellie Bly war das natürlich ein bisschen anders, weil der Roman von einer historisch gut belegten Person und ihrer bahnbrechenden ebenfalls vorhandenen Reportage handelt. Aber es war eine schöne Herausforderung, mir Nellies Leben um diese Tatsachen herum auszudenken.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Im Frühjahr erscheint – auch beim Piper Verlag- mein neuer Roman “Ein Cafe in Budapest”. Das ist auch ein Roman (diesmal Mitte des 19. Jahrhundert) der sich auch auf historische Fakten stützt. Jedoch hatte ich in der Erzählung mehr Freiheiten, da die Quellenlage nicht annähernd so gut war, wie bei Nellie Bly. So viel kann ich verraten, es geht um eine Krönung, Kuchen und einen Komplott. Ich habe ein neues Projekt (abgesehen von dem Roman, den Laura gerade schreibt) anvisiert, es ist aber noch nicht ganz ausgebrütet und daher zu diesem Zeitpunkt noch nicht spruchreif.

Interview mit Michael Römling

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Michael Römling? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin 1973 in Soest geboren, habe hauptsächlich Geschichte hauptsächlich in Göttingen studiert, bin dann wegen einer Doktorarbeit zuerst nach Spanien und dann nach Italien gegangen und dort, also in Rom, erstmal acht Jahre kleben geblieben. Aus privaten Gründen kam ich dann 2006 wieder nach Deutschland, und wie es der Zufall wollte, landete ich wieder in Göttingen.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Und die wohl meistgegebene Antwort: Damit habe ich schon früh angefangen. Erst waren es nur ein paar Kurzgeschichten, dann wurde das durch das Studium von der Freude am wissenschaftlichen Schreiben überlagert. Ich habe nach der Promotion erstmal vier Stadtgeschichten geschrieben und veröffentlicht. Dann kam 2007 Wolfgang Hölker vom Coppenrath-Verlag auf mich zu und bot mir an, einen Jugendroman über die Varusschlacht zu schreiben. Darauf folgten zwei weitere Jugendromane, aber ich wollte eigentlich Bücher für Erwachsene schreiben. Ab 2014 habe ich dann an Pandolfo gearbeitet, der bis zu einem gewissen Grad mein Dissertationsthema in Romanform verarbeitet. Der wurde dann von Rowohlt verlegt, darauf folgte Mercuria und jetzt die Tankred-Reihe.

3. Du wurdest mit der Buchreihe “Tankred” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast und nach dem du dann auch mit dem GOLDENEN Homer heimgegangen bist?

Na, wie wohl? Erstmal sehr geschmeichelt, dann sehr geehrt. Mein achtjähriger Sohn war bei der Verleihung dabei, der hatte vorher die ganze Zeit behauptet, dass ich den Preis kriege. Ich war mir da nicht so sicher, vor allem, nachdem Bronze und Silber schon weg waren. Sie haben es an dem Abend aber auch sehr, sehr spannend gemacht. Als dann ganz zum Schluss mein Name fiel, war das wie eine warme Dusche. Vor allem die Laudatio hat mir gefallen, weil da als Begründung für die Auszeichnung nicht von Kampf und Spannung die Rede war, sondern von der schnodderigen Figurensprache und den absurden Szenen. Das war nämlich genau das, was mich angetrieben hat: dieses Genre nicht so bierernst zu nehmen und es auch mal mehr oder weniger derb zu veralbern. Dass die Jury genau das überzeugt hat, habe ich als Bestätigung gesehen. Ich war sehr glücklich.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Ich habe die Reihe so etwa ein Dreivierteljahr mit Recherchen vorbereitet, weil die Epoche mir weniger vertraut war als die von Pandolfo und Mercuria. Im frühen Mittelalter gibt es wenig Auswahl bei den schriftlichen Quellen, dafür hat die Archäologie einen höheren Stellenwert. Geschrieben habe ich die fünf Bände (einer kommt erst nächstes Jahr) dann ziemlich schnell, also innerhalb von etwa zwei Jahren.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja und nein. Bei traurigen fühle ich natürlich mit, bei den witzigen ist das mehr ein Hineindenken, um die Stimmung absurder Situationen oder Dialoge zu erfassen und dann mitzuprotokollieren, wie sich das entwickelt und was die Figuren so in den Raum hineinquaken. Bei spannenden Szenen bin ich emotional eigentlich nicht involviert, das ist reine Technik. Man selbst weiß ja schon, wie es ausgeht.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Wissen. Wie entstand das Universum, wie lief die Evolution ab, was ist Quantenphysik, wie laufen chemische Reaktionen ab, was für politische Systeme gibt es? Und dann vor allem Geschichte. Der Vergangenheit auf den Grund gehen und verstehen, wie das wirklich war, warum es so gekommen ist und nicht anders, und wie man sich früher die Welt vorstellte. Schöne Sprache. Gedichte und elegante Prosa. Alte Meister. Archäologische Ausgrabungen. Ich kann an keiner Grube vorbeigehen.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

El Greco, der Maler. Den habe ich in Mercuria eingebaut, eigentlich sollte er die Hauptfigur werden, aber Mercuria hat sich dann in den Vordergrund geschoben.

8. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Sind die Bücher im gleichen Genre? Wie lauten die Buchtitel um mehr darüber zu erfahren?

Wie gesagt, ich habe mit Stadtgeschichten angefangen, die waren jeweils so etwa 300 Seiten stark und sollten die Geschichte der jeweiligen Stadt für ein breites Publikum lesbar, aber nicht oberflächlich aufbereiten: zuerst Soest, dann Münster, Aachen, Bremen und später Göttingen. Dann kamen die drei Jugendromane Signum, Schattenspieler und Seitenwechsel bei Coppenrath, dann Pandolfo und Mercuria und schließlich die Tankred-Reihe bei Rowohlt.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich mache vorher einen ziemlich detaillierten Plotplan, also weiß ich schon, was passiert – nur dass es dann manchmal eben nicht passiert, weil genau das geschieht, was du in deiner Frage schon angesprochen hast: Die Figuren verselbstständigen sich, weil ihre Charaktere sich entwickeln, oder die Handlung nimmt einen anderen Verlauf, weil einem mittendrin plötzlich andere Ideen kommen.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ich sitze derzeit an einem Buch über die Wiedertäuferzeit in Münster, auch wenn Tankred noch nicht abgehakt ist. Für mich ist das ganz gut, zumindest für eine Zeit aus dem frühen Mittelalter rauszukommen, mir ist das 16. Jahrhundert vertrauter. Ich kenne diese Geschichte auch ganz gut, weil ich mich für die Stadtgeschichte über Münster mal ausgiebiger damit befasst habe. Der Reiz liegt jetzt eher darin, das jenseits der bekannten Klischees zu verarbeiten.

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