Interview mit Nicole Wellemin/Julie Larsen

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Nicole Wellemin? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin Jahrgang 1979 und komme aus der Nähe von München. In England habe ich Abitur gemacht, in Prag Interkulturelle Kommunikation studiert und in München Kommunikation und Marketing. Mein Leben wird von Geschichten bestimmt – früher habe ich in der Presseabteilung eines Filmrechtevermarkters gearbeitet, heute schreibe ich von den großen und kleinen Dingen, die uns antreiben und umtreiben, die uns erschüttern und berühren.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Und hier die klischeehafteste Antwort, die bei mir allerdings auch wirklich stimmt: Ich habe schon immer geschrieben. Vom Alltag von Schullöffeln in der Kantine für die Schülerzeitung, bis zu vor Schmalz triefenden Teenieliebesgeschichten, die ich unbeindgt zur BRAVO GIRL einschicken wollte, mich dann aber nie getraut habe. Ich habe Werbetexte geschrieben, Klappentexte, Produktbeschreibungen, Sachtexte, Webseitentexte, Tagebucheinträge, Reden und nun eben Romane.

3. Soeben ist Dein neuer Roman “Das Echo der Moore” erschienen. Ein einfühlsamer Roman über Entfremdung und Versöhnung zwischen zwei Schwestern. Wie kam dir die Idee zu diesem Roman und was möchtest du den Lesern mitgeben?

Seit einiger Zeit habe ich Nature Writing als mein Thema entdeckt. Die Verbindung zwischen Mensch und Natur fasziniert mich, besonders die Art, wie Landschaften unsere Erinnerungen, Emotionen und Entscheidungen prägen. Moore sind seit jeher Schauplätze gruseliger Geschichten. Als Kind liebte ich diese, heute faszinieren Moore mich noch aus einem anderen Grund: Sie sind unverzichtbar für Klimaschutz und Artenvielfalt. Damit sind sie gleichzeitig lebensfeindlich und lebensbejahend, schön und unheimlich. Und sie konservieren die Vergangenheit, wie die 13.500 Jahre alten Torfschichten im Bayerischen Wald, wo mein Roman spielt. ›Das Echo der Moore‹ vereint diese Gegensätze und zeigt, wie das Vergangene unsere Gegenwart prägt.

4. Du hast bereits schon mehrere Romane veröffentlicht, doch mit dieser Geschichte begibst du dich in ein anderes Genre. Weshalb die anderen Pseudonyme?

(das stimmt nicht ganz. Mein erstes Buch unter Klarnamen war “Späte Ernte” und wie auch “Das Echo der Moore” ist das dem Nature Writing zuzuordnen, während die Julie-Larsen-Romane ja Wohlfühlromane sind, deshalb beantworte ich hier nur den zweiten Teil der Frage). Um die verschiedenen Genres voneinander abzugrenzen. Während Julie Larsen Bücher mit Wohlfühlgarantie schreibt, geht es bei Nicole Wellemin etwas ernster zu. Beide Genre machen wir gleichviel Spaß und liegen mir genauso sehr am Herzen, aber sie unterhalten doch auf sehr unterschiedliche Weise. Damit es da zu keinen Verwirrungen und auch einer klaren Abgrenzung kommt, sind die unterschiedlichen Namen sehr sinnvoll.

5. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?

Mein Schreiballtag ist eigentlich ein sehr langweiliger Arbeitsalltag. Ich setz mich mit meinem ersten großen Kaffee an den Schreibtisch, wo ich dann mit wenigen Getränkepausen bis zum frühen Nachmittag auch bleibe. Den restlichen Tag verbringe ich mit meiner Familie, meinem Hund oder ganz mondänen Dingen wie einkaufen oder Aufräumen.

6. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne, habe ich meist ein recht ausfühliches Exposé, in dem die wichtigsten Stationen der Handlung und die Entwicklungskurven der Figuren festgelegt sind. Auf dieses Dokument greife ich beim Schreiben auch immer wieder zu. Trotzdem ist jeder Roman auch ein Prozess. Wo die Geschichte verweilt, wo die Schwerpunkte letztendlich sitzen, welche Stationen eher schneller und welche langsamer erzählt werden, das ergibt sich alles erst beim Schreiben.

7. Hast du Vorbilder im Schreibbereich – Lieblingsautoren oder Romane, die du selbst gern geschrieben hättest?

Es gibt so viele wunderbare Autor:innen, deren Romane ich bewundere und von denen ich gerne lernen möchte. In den letzten Jahren gehörten da z.B. dazu: Charlotte McConaghy “Wo die Wölfe sind”,
Coco Mellors “Cleopatra und Frankenstein”,
Delia Owens “Der Gesang der Flusskrebse”,
Hanya Yanagihara “Ein wenig Leben” oder
“Im letzten Licht des Herbstes” von Mary Lawson.
Das heißt aber nicht, dass ich diese Bücher selbst gerne geschrieben hätte, wenn, dann möchte ich gerne MEINE Bücher genauso großartig schreiben, wie es diesen Autorinnen gelungen ist.

8. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Auf jeden Fall. Gerade bei “Das Echo der Moore” ist mir vieles sehr nahe gegangen, weil es, obwohl es kein autobiografischer Roman ist, sehr viel von mir in sich trägt. Das war teilweise so intensiv, dass ich zwischendurch ein paar Tage Pause gebraucht habe, um das, was da gerade im Manuskript geschieht, zu verarbeiten.

9. Beschreibe dein neues Buch “Das Echo der Moore” mit 5 Worten, welche wären das?

Atmosphärisch, ehrlich, emotional, einfühlsam, versöhnlich.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ja, die gibt es, aber verraten darf ich noch nichts darüber.

Mrs Winterbottom nimmt sich eine Auszeit von Joanne Nell

✿*゚¨゚✎…. Eine Auszeit nehmen, tut gut!

Nun ich habe die Auszeit mit Mrs Winterbottom mehr als nur genossen. Denn die Geschichte hat mir ein Szenario mitgeteilt, wie es bei dem neuen Lebensabschnitt – RENTE – uns ergehen könnte. Es ist eine Protagonistin (über 60) die mal etwas älter ist als ich selbst. Dann gibt es Mr Winterbottom und die Mädchen mit Partner. Eine Familie mit ihren Höhen und Tiefen. Dennis, der Grieche, war mehr als perfekt, fast schon Odysseus persönlich. Die Kulisse auf der griechischen Insel Kefalonia war absolut passend beschrieben worden. Das Ionischen Meer, Sonne, Wein und Bootsfahrten, aber auch die Baklava waren mit in die Geschichte eingebunden worden. Das aber Esme, Heathers ältere Freundin, in der Geschichte sterben musste, stimmte mich etwas traurig. Denn diese Alte Dame hatte Weisheit. Rundum war ich hier in einer sehr schönen Geschichte ums wahre Leben mitgenommen worden, in der es pfiffige Dialoge nur so hagelte, und jedemenge Humor und Sarkasmus inbegriffen waren.

Interview mit Silke Boger (Autorin und Verlegerin)

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1. Wer ist Silke Boger? Magst du dich mal vorstellen?

Mein Name ist Silke Boger. 1968 erstmals urkundlich erwähnt, aufgewachsen in einer leseaffinen Familie, umzingelt von Bankbetriebswirten verbrachte ich die ersten 28 Berufsjahre als Führungskraft/Spezialistin für Immobilienfinanzierungen bei der größten Sparkasse Baden-Württembergs. Dann kam pinguletta. In meiner Freizeit engagiere ich mich gefühlt seit Geburt ehrenamtlich und bin sehr sportaffin. Aktive Kunstturnerin, danach Trainerausbildung & Kampfrichtertätigkeit, Vorstands Frau im Turnverein, viele Jahre Kommunalpolitikerin, Tennisspielerin und begeisterte Dreifach Oma.

2. Du bist nicht nur selbst Autorin, sondern auch Inhaberin bei Pinguletta Verlag. Wie hat sich das eigentlich entwickelt?

Ideen für meine Komödie „Mädchenklo – das gaanz normale Leben“ habe ich über Jahre hinweg gesammelt. Beobachten, Ausschmücken und zu Papier bringen. Parallel entwickelte sich bei mir die Gründungsidee eines Verlags. Mein Buch war unser Prototyp bei pinguletta. Buchbranche erlernen und die Usancen kennenlerne standen in den ersten 18 Monate auf unserer Agenda. Vertrieb kannte ich bereits durch meine Banktätigkeit, ebenso Themenfelder wie Controlling, Marketing und einige betriebswirtschaftliche Skills mehr.

3. Seit wann besteht denn der Pinguletta Verlag? Und wo ist der Hauptsitz des Verlags?

Der pinguletta Verlag wurde 2015 gegründet, deshalb feiern wir dieses Jahr auch mehrmals unser zehnjähriges Jubiläum. Der Geschäftssitz ist in Keltern. Dies liegt ziemlich genau zwischen Karlsruhe und Stuttgart.

4. Welche Autoren oder fragen wir mal wieviele Schriftsteller sind bei dir und in welchem Genre unterwegs?

Aktuell haben wir 22 Autoren/Schriftsteller unter Vertrag und fertigen laufend weitere Verträge aus. Genres: Belletristik und autobiografische Sachbücher.

5. Nun bist du ja auf Messen anzutreffen, da haben wir uns ja kennen gelernt. Wie ist das Messeleben so für dich?

Wir lieben Buchmessen. Deshalb sind wir auch auf vielen Messen deutschlandweit unterwegs. Neben den beiden größten Buchmessen in Leipzig & Frankfurt ist pinguletta auch auf einige regionalen Buchmessen/Märkten anzutreffen.

6. Beschreibe deine Verlagsarbeit mit 5 Worten, welche wären das?

Talentscouting, Kommunikation Inbound und Outbound, Marketing, Vertrieb, Finanzvorständin.

7. Wenn du nicht als Verlegerin tätig bist, schreibst du vielleicht nochmal einen Roman?

Eher nein. Ich habe einige Ideen und auch Ideensammlungen, will aber meine Womanpower eher für den verlegerischen Erfolg einsetzen.

8. Würdest du den Lesern mitteilen, wie dein bisher einziger veröffentlicher Roman heißt und um was es in der Geschichte geht?

Meine Komödie heißt „Mädchenklo – das gaanz normale Leben“. Meine Leser begleiten die Hauptprota Peri Boretsch bei skurrilen und witzigen Situationen ihres Lebens. Das Werk hat stark autobiografische Ursprünge und ist eine Hommage an Alltagskomik und meine früheren drei besten Freundinnen.

9. Hast du eine besondere Vorliebe für Etwas, sei es Tee, Bücher etc.?

Kulinarisch: Eiskalte Spezi.
Bücher: Biografien interessanter Menschen.

10. Und zum Ende interessiert mich eine Frage ganz besonders….Hattest du schon mal so ein richtig peinliches Erlebnis? Ich bin neugierig… (Zwinker Zwinker)

Unzählige. Wer wie ich die Öffentlichkeit nicht scheut und eher impulsiv statt introvertiert ist, kennt Fettnäpfchen in allen Größenordnungen.

Interview mit Katharina Mosel

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1. Wer ist Katharina Mosel? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin eine echte Hamburger Deern. Bin aufgewachsen in einem Dorf nahe Hamburg, lebe und arbeite seit vielen Jahren in Köln. Wenn ich nicht schreibe, arbeite ich als Rechtsanwältin in meiner eigenen Kanzlei im Familien- und Erbrecht. In meinen Wohlfühlromanen nehme ich meine Leserschaft mit in meine Heimat Norddeutschland, am liebsten auf meine Lieblingsinsel Sylt. Begleitet werde ich von einer pinkfarbenen Ente, die mittlerweile zu meinem Markenzeichen geworden ist. Sie erinnert mich und meine Figuren stets daran, dass es nie zu spät ist, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Vor ca. 13 Jahren habe ich mit meiner Cousine Janine telefoniert, sie arbeitet als Anwältin in Hamburg. Wir haben beide über unseren Job gejammert, so wie es wohl jeder von uns schon einmal getan hat. Während des Telefonats entstand die Idee, einen Roman über die Erlebnisse zweier Anwältinnen zu schreiben, die eine Kanzlei gründen. 2016 kam das erste Paragrafen-und-Prosecco Buch heraus, seitdem habe ich mit dem Schreiben nicht mehr aufgehört.

3. Du schreibst ja nicht hauptberuflich Bücher, sondern du bist eine Juristin. Wie ist für dich der Übergang von der Juristin zur Schriftstellerin?

Romane schreiben ist ein perfekter Ausgleich zu meiner Anwältinnentätigkeit. Statt „nur“ Juristisches zu schreiben, darf ich meine Fantasie ausleben. Der Übergang fällt mir nicht schwer. Abgesehen davon, dass ich als Anwältin täglich Geschichten von Menschen höre, die mich inspirieren.

4. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Ich bin gern auf Buchmessen, mag die Stimmung dort. Auf der Leipziger Buchmesse habe ich mit meinen beiden Glücksschreiberinnen Natascha Birovljev und Eva Maria Nielsen auch dieses Jahr wieder einen Stand (Halle 5 E 404). Zur Frankfurter Buchmesse fahre ich meistens einen Tag, um Buchmenschen zu treffen und mich zu informieren. Wenn es meine Zeit erlaubt, stelle ich auch auf kleineren Messen aus. Ich finde es klasse, meine Leserinnen und meine Bloggerinnen persönlich zu treffen.

5. Hast du denn Rituale oder einen Rückzugsort beim Schreiben? Wenn ja, welche/wo?

Mir reicht Ruhe, d.h. entweder, ich schließe die Tür ab oder, ich stecke mir Ohrenstöpsel in die Ohren. Damit kann ich auch im Zug oder im Café schreiben. Am Produktivsten bin ich vermutlich zu Hause an meinem Schreibtisch.

6. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst,  fühlst du dann mit?

Klar. Ich versetzte mich in die handelnde Person und leide mit. Oder ich lache, wenn es eine humorvolle Szene ist. Ich glaube, das geht allen Autor:innen so.

7. Du hast bereits mehrere Romane veröffentlicht. Erzähl uns bitte etwas darüber…

Ich habe im letzten Oktober meinen zehnten Roman „Wattlichter“ veröffentlicht. Meine Romane drehen sich alle mehr oder weniger um das Thema „Veränderung“. Ich mag es, insbesondere Frauen im fortgeschritteneren Alter, Mut zur Veränderung zu machen. Auch mit 60 kann man noch einmal etwas ganz Neues wagen, das beweisen mir die vielen Frauen, die ich in meiner Tätigkeit als Anwältin erlebe. Natürlich kommt auch die Liebe in meinen Wohlfühlromanen nicht zu kurz.
Alle meine Romane spielen im Norden, bevorzugt auf meiner Lieblingsinsel „Sylt“. Ich schreibe mich sozusagen mit meinen Büchern in meine Heimat. Abgesehen davon habe ich dadurch immer einen Grund, nach Sylt zu reisen. Recherche muss schließlich sein.

8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Es gibt nicht den schönsten Moment. Liebevolle Nachrichten von Leserinnen sind Highlights, genauso wie Begegnungen mit ihnen auf Messen und Lesungen. Leserinnen schleppen teilweise meine Bücher mit auf Buchmessen, damit ich sie dort signiere. Wenn mir das jemand vor Jahren gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Als Anwältin musst du hart im Nehmen sein, von daher bin ich es gewöhnt, mit Kritik umzugehen. Rezensionen sind vor allem für die Leserschaft geschrieben. Ich bemühe mich trotzdem, alle zu lesen und natürlich freue ich mich über positive Bewertungen.
Aber ganz ehrlich: Wir sind alle unterschiedlich und haben unterschiedliche Geschmäcker. Ich erwarte nicht, dass jedem meine Bücher gefallen. Mir gefällt auch nicht alles, was ich lese, ich breche auch Bücher ab. Von daher gehe ich entspannt mit negativen Rezensionen um. Tatsächlich amüsiere ich mich bei jeder Buchveröffentlichung über die ersten Ein-Stern-Bewertungen ohne Text. Die beweisen mir, dass ich ein Stück weit erfolgreich bin.

10. Welches von den folgenden Stichwörtern trifft eher auf dich zu?

Kaffee oder Tee?Tee
Sommer oder Winter? – Sommer

Gut oder Böse?In einer Geschichte sollte es beides geben. Immer nur gut ist langweilig.
Süß oder Sauer? – Schwierig, ich mag beides.
Print oder Ebook?Kommt drauf an. Fach- und Sachbücher fast immer als Print. Romane lese ich inzwischen fast nur noch als E-Book. Da kann man die Schrift größer stellen.
Film oder Buch? – Definitiv Buch
Fernsehen oder Lesen? – Lesen

Die Nacht als ich dich traf von Michelle Schrenk (Kurzgeschichte)

✿*゚¨゚✎…. Süße Kurzgeschichte

Ich habe dieses kleine Büchlein als Zugabe bei einem Gewinnspiel erhalten. Kurzgeschichten sind bei mir im Kommen. Denn mittlerweile schaffe ich diese bei einem Arztbesuch. Michelle Schrenk ist eine Romantikerin durch und durch. Die Autorin ist auf fast allen Messen anzutreffen, denn sie ist eine Selfpublisherin. Und ihre Art die Geschichten zu schreiben, finde ich bemerkenswert. Hier lernen wir zwei Nürnberger kennen, die sich kurz mal gesehen hatten und begegnen sich wieder bei einem Reiseantritt in ihre Heimat. Allerdings wurde die Zugverbindung gecancelt und den passenden Bus haben beide verpasst. Nun, was macht man kurz vor den Weihnachtsfeiertagen an einem Bahnhof. Diese beiden Protagonisten beginnen ihre eigene Weihnachtstradition und lernen sich dabei intensiver kennen. Zum Abschluss liest man, das beide den Kontakt weiterführen wollen. Eigentlich hätte man daraus viel mehr machen können, aber das Happy End ist dem Leser überlassen und dessen Phantasie. Ich empfehle diese Kurzgeschichte!

Interview mit Anna Husen

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Anna Husen? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Anna, 29 Jahre alt und wohne an der schönen Ostseeküste, genauer gesagt in Timmendorfer Strand. Ich habe das Schreiben schon immer geliebt, und bin sehr dankbar, dass ich Bücher veröffentlichen kann. Ich lese viel, schreibe natürlich noch viel mehr und habe zwei Katzen und lebe mit meinem Verlobten zusammen. Ich bin neugierig, liebe Geschichte und verbringe meine Freizeit im Sommer gerne draußen hier am Strand.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Kind gerne geschrieben, in meiner Jugend habe ich mich mehr für das Handwerk des Schreibens (Plotten, Charaktere erschaffen etc.) interessiert und mich weitergebildet, bis ich angefangen habe meine erste “richtigen” Romane zu schreiben. Irgendwann habe ich mich dann mit ersten Projekten bei Agenturen beworben und nach einer (langen) Zeit hat es dann geklappt und ich wurde angenommen, und mein Debüt “Das Glück am Horizont” wurde an Knaur vermittelt.

3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich habe tatsächlich gar keine Rituale beim Schreiben. Ich setze mich einfach hin und schreibe – also, nachdem ich den Plot und die große Planung erledigt habe, aber sonst ist es das bloße Schreiben.

4. Wo holst du dir deine Inspirationen? Hast du dafür einen Lieblingsort oder eher eine Muse?

Inspiration ist für mich überall. Meine Bücher haben alle eine gemeinsam: Sie spielen am Meer oder hier im Norden von Deutschland. Daher kommen mir beim Spaziergang am Meer oft die besten Ideen. Aber ansonsten suche ich auch nach gezielten Stoffen, über die man im historischen WAS erzählen könnte.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Oft schon, ja. Bei traurigen Szenen am meisten, würde ich sagen. Gerade, als ich meine Timmendorfer Strand Saga beendet habe, was das schon sehr emotional und da habe ich bei vielen Szenen sehr mitgefiebert.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Meistens steht dann schon das nächste Projekt an, was schon geplant und geschrieben wird. Aber, wenn ich das Buch erstmal in der Rohfassung beende, dann feiere ich das schon auf jeden Fall erstmal.

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Da gab es viele: Das erste Mal das eigene Buch in den Händen zu halten war ein richtig toller Augenblick, die erste Lesung war auch super spannend und aufregend. Und das erste Mal meine Bücher auf der Buchmesse sehen war definitiv ein absolut genialer Moment.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Rezensionen sind wichtig für Bücher, aber in allererster Linie sind sie nicht für Autor:innen. Sie sind für andere Leser:innen, damit man selbst als Lesende Person schauen kann, ob einem das Buch zusagen würde, oder nicht. Natürlich freut mich sich als Autor:in über positive Rezensionen, darüber, wenn Menschen einem schreiben, dass sie das Buch mochten, es sie berührt hat. Aber Kritik sind Rezensionen in erster Linie nicht für mich (es sei denn, es handelt sich um Rezensionen, in denen problematische Dinge angesprochen werden, die möchte ich mir dann auch genauer ansehen). Aber klassische Rezis sind Meinungen und jede Meinung ist anders. Zudem kriegen wir Autor:innen ja durchweg bis das Buch erscheint Kritik von Agent:innen, Lektor:innen usw. – diese ist konstruktiv und damit kann ich als Autorin etwas anfangen und damit auch gut umgehen, weil dadurch das Buch besser wird.

9. Du bist ja nicht nur Romanautorin, sondern du hast ja auch eine Arbeitsstelle. Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?

Genau, ich arbeite in meinem Brotjob als Content Marketing Managerin in einer Software Firma, vier Tage die Woche. Meistens schreibe ich vor dem Arbeiten ein wenig (ich mache nur Home Office, was sehr praktisch ist), und danach schreibe ich auch. Ich kriege das alles ziemlich gut unter den Hut, auch, weil ich ziemlich strukturiert bin und auch schnell schreibe.

10. Und nun zum Abschluß eine zur Jahreszeit gestellte Frage: Wie feierst du die fünfte Jahreszeit/Karneval oder Fasching?

Gar nicht. Bei uns hier im hohen Norden wird im Grund kaum Karneval gefeiert, daher kriegt man hier von dieser Zeit fast nichts mit.

Sonnenblumensonntag (First Kiss) vom Alizee Korte (Kurzgeschichte)

✿*゚¨゚✎…. Kurzgeschichte

Die kleine Geschichte über den ersten Kuss in der Teenager Zeit hat die Autorin Alizee Korte hier kurz und knackig, wie auch mit knisternder Spannung beschrieben. Junge Protagonisten mit Handicaps. Aber genau diese vier Protas harmonieren super zusammen. Ich hätte gerne etwas mehr von den Vieren erfahren, es war einfach wieder viel zu kurz.

Interview mit Veronika Wieland und Edi Graf

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1. Wer ist Veronika Wieland und Edi Graf? Stellt euch doch mal vor?

Veronika: Ich habe Wurzeln in einer slowenischen Winzerfamilie und lebe in Rottenburg am Neckar. Zusammen mit Edi habe ich meinen ersten Roman geschrieben und seitdem die Freude am Erzählen und Fabulieren entdeckt. Ich liebe die trendige Küche und behaupte: „Wenn die Küche zum Tatort wird, werden Heimchen zu Heldinnen und die Küche zum Place-to-be…“

Edi Graf: Ich stamme aus Friedrichshafen am Bodensee und wohne in Rottenburg. Wir sind beide sind Mitglieder im „Syndikat“ und haben gemeinsam die kulinarischen Romane „Maultaschen in Love“ und „Trüffel to go“ geschrieben. Bei unseren Genusslesungen kann man uns in Hörspielmanier in verteilten Rollen erleben.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie seid ihr beide zum Schreiben gekommen? Und warum als Autoren-Duo?

Edi: Nachdem Veronika eine zündende Idee für einen Unterhaltungsroman mit Frauenpower hatte, schlug ich dem Verlag vor, den Roman gemeinsam mit ihr zu schreiben. Für mich war es spannend und lehrreich, denn Veronika sorgt mit selbstironischem Augenzwinkern und ihrer Begeisterung für Gin für genügend weibliche Intuition. „Maultaschen in Love“ punktet genau durch diese kongeniale Ergänzung.

3. Warum schreibt ihr zusammen Geschichten mit kriminellen Beigeschmack? Und wieviele Bücher sind schon veröffentlicht und wieviele werden noch folgen?

Veronika: Wenn in einem Roman drei Frauen die Hauptrollen spielen, ist kriminelle Energie garantiert. Edi sagt immer, dann braucht es weder Polizei noch Mörder, um den „kriminellen Beigeschmack“ zu erzeugen. Wir haben bisher mit „Maultaschen in Love“ und „Trüffel to go“ zwei kulinarische Romane veröffentlicht, der dritte ist am Entstehen. Dazwischen kamen mit „BeGinliche Weihnachten“, „Viertelefinale“ zur Fußball-EM 2024 und „Burgunderblut“ drei Kurzkrimis von uns beiden.

 

4. Schreibt ihr nur die Tatort-Geschichten oder kocht ihr vielleicht auch zusammen die Gerichte, die in den Buchtiteln stecken?

Edi: Ganz ehrlich: Veronika ist eine fantastische Köchin, aber leider haben wir viel zu wenig Zeit, um auch zusammen zu kochen. Wir hatten jedoch Gelegenheit, bei den Recherchen die Gerichte unserer Partner in den Büchern zu verkosten und lieben sowohl Franz Berlins Maultaschen in Berlins KroneLamm in Zavelstein Hotel Kronelamm im Schwarzwald – 4-Sterne Wellnesshotel als auch die Trüffelgerichte im Restaurant Zigante Zigante Truffles – Premium Truffles and Gourmet Truffle Products in Livade.

Veronika: Wenn wir auch nicht zusammen kochen, so brennen wir doch zusammen: Für den ersten gemeinsamen Roman „Maultaschen in Love“ haben wir den einzigartigen „Maultaschen-in-Gin“ erfunden, der mit echten Maultaschen des Zavelsteiner Sternekochs Franz Berlin in der Heckengäu Brennerei von Leonard Wilhelm in Gechingen Whisky & Gin | Heckengäu-Brennerei gebrannt wird. Und da sind wir immer dabei und schütten die Maultaschen selbst in den Brennkessel.

Edi: …und probieren die ersten Tropfen!

5. Wenn ihr eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibt, fühlt ihr dann mit?

Veronika: Unbedingt! Bei mir laufen da immer Bilder ab, das ist wie ein Film, ich erzähle, was ich sehe und Edi muss ganz schnell mitschreiben.

6. Welche Länder möchtet ihr denn noch besuchen?

Edi: Das hängt von den Geschichten ab, da wir ja immer vor Ort recherchieren. Wir lassen unsere Romane immer in der Region spielen, also im Schwarzwald oder bei uns am Neckar. Bei mir ist oft Afrika dabei, und für die nächste Idee sogar mal eine deutsche Großstadt. Und Istrien, ob mit oder ohne Trüffeln, muss sein. Für einen Krimi, der gerade entsteht, stehen Brasilien und Vietnam ganz weit oben.

7. Beschreibt uns doch mal, eine eurer gemeinsamen Lieblingsmomente als Autoren-Duo auf?

Edi: Ganz weit vorne ist da jeder Besuch in der Sterneküche von Franz Berlin, wenn er für uns Maultaschen zum Gin-Brennen macht. Da sind immer Freundschaft und ganz viel Spaß dabei, und am Ende jede Menge frische Maultaschen und ein guter Chardonnay.

Veronika: Mein Lieblingsmoment war die berührende erste Begegnung mit dem Trüffelpapst Giancarlo Zigante in Livade, als er aus seiner Limousine stieg und uns wie zwei gute alte Freunde begrüßte und zum Trüffel-Menue in seinem Restaurant einlud.

8. Könnt ihr vom Schreiben leben, oder habt ihr noch einen Brotjob? Wie gestaltet ihr den Alltag mit dem Schreiben?

Veronika: Ich arbeite im eigenen Reisebüro und bin Mama von zwei reizenden Mädels. Ich liebe es, zu kochen und mit einem guten Chardonnay macht auch nass rauswischen Spaß.

Edi: Ich bin derzeit noch freier Redakteur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und arbeite 50 Tage im Jahr als Moderator bei den Egerländer Musikanten. Schreiben ist für mich Passion und ich finde immer und überall Zeit dafür. Am liebsten in der warmen Jahreszeit am Stehtisch auf der Terrasse.

9. Wer ist eure liebste Krimifigur?

Veronika: Mir ist unsere Sterneköchin Sabrina ans Herz gewachsen. Sie ist mutig, raffiniert, hipp und clever.

Edi: Ich mag „Tinker“ am liebsten, da sie uns Männer an der Gedankenwelt der Frauen teilhaben lässt. Tinker sitzt bei unserer Heldin Belinda „im Ohr“ und gibt ihr immer wieder Tipps oder spielt ihr Gewissen.

10. Welche bemerkenswerte Dinge sind heute bei euch beiden passiert?

Edi: Ich bekam von einem Freund in seinem Status ein Foto, das mich sehr berührt und eine alte Erinnerung geweckt hat.

Veronika: Ich darf meiner Tochter einen Herzenswunsch erfüllen, der mit ihrer Liebe zum Musikmachen zu tun hat. Das macht mich sehr glücklich.

SWR2 Bestenliste für Februar 2025

Ich war am Dienstag, 28.Januar 2025 in unserer Mediathek in Bühl zur Bekanntgabe und Diskussion der Literarischen Bestenliste des SWR2 für den Monat Februar. Es moderierte Carsten Otte und in der Diskussionsjury waren Meike Fessmann, Julia Schröder und Paul Jandl als Literarurkritiker eingeladen. Eine sehr schöne und faire Diskussionsrunde, die sehr kulturell und literarisch geführt wurde. Es war meine zweite Veranstaltung in dieser Art und ich wurde dieses Jahr mehr an Begeisterung mitgenommen. Zu jedem der vier Bücher, die an diesem Abend kurz vorgestellt wurden, hatten Isabelle Demey und Dominik Eisele, beide tätig als Literatur Sprecher, einige Passagen aus den Bücher vorgelesen. Ein wirklich beeindruckender Abend, der mich heute noch darüber nachdenken läßt. Meine Gedanken sind noch, welches der vier vorgestellten Bücher hat mir vom Inhalt am Besten gefallen. Wenn ich nach den Buchcover gehen würde, wäre es “Wild nach einem wilden Traum” von Julia Schoch, die mit 76 Punkten den dritten Platz erreicht hat. Aber nach meinem Lesegefühl tendiere ich zu der Geschichte von Wolf Haas mit dem Titel: Wackelkontakt, das Buch hat mit 92 Punkten den ersten Platz erreicht. Den zweiten Platz mit 84 Punkten erreichte Jonas Lüscher mit seinem Buch: “Verzauberte Vorbestimmung”. Und dann wurde noch ein weiteres Buch vorgestellt, das auf Platz 4 mit 70 erreichten Punkten der Bestenliste steht, nämlich Samantha Harvey mit “Umlaufbahnen”.

Nun wird schon seit 50 Jahren die Bestenliste für den Februar in Bühl aufgezeichnet.

Die Aufzeichnung wird am Sonntag, 02.02.2025 im SWR2 KULTUR gesendet. swrkultur.de


Die ersten vier Plätze in der Literatur Bestenliste vom SWR sind für Februar 2025:

1. Platz

Franz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.

Wolf Haas’ neuer Roman zündet ein erzählerisches Feuerwerk: Was beginnt wie zwei halbwegs übersichtliche Lebensgeschichten, verwirbelt sich zu einem schwindelerregenden Tanz – mit einem toten Handwerker, familiären Verstrickungen und vielen ungelösten Geheimnissen, funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 2. Edition (9. Januar 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 240 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3446282726
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446282728

Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren. Seine Krimis um Privatdetektiv Brenner erreichten eine Millionenauflage und wurden erfolgreich fürs Kino verfilmt. 2006 erschien sein Roman „Das Wetter vor 15 Jahren“. Der Roman „Verteidigung der Missionarsstellung“ (2012) wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Wolf Haas lebt in Wien.


2. Platz

Ein algerischer Soldat gerät in den ersten deutschen Giftgasangriff, beschließt, einer müsse damit aufhören, steht auf und geht. Im Kairo der Zukunft beobachtet eine Stand-up-Comedian eine Androidin beim Lachen über ihre Witze. Ein böhmischer Weber wird durch einen automatisierten Webstuhl ersetzt, raubt einen Hammer und attackiert den Apparat. Wovon träumen wir Menschen des Kapitalismus, wovon unsere sich zunehmend gegen uns erhebenden Maschinen? Im einzigartigen Spiegelraum dieses Romans ist kein Konflikt vorbei und noch jede Geschichte möglich. Klug und irrsinnig, komisch und scharf erzählt Jonas Lüscher auf der Höhe seiner Kunst. Von einer Gegenwart, die gern mehr über ihre Zukunft wüsste.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 1. Edition (28. Januar 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3446283048
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446283046

Jonas Lüscher wurde 1976 in der Schweiz geboren, er lebt in München. Seine Novelle Frühling der Barbaren war ein Bestseller, stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und war nominiert für den Schweizer Buchpreis. Lüschers Roman Kraft gewann den Schweizer Buchpreis. Jonas Lüscher erhielt außerdem u.a. den Hans-Fallada-Preis, den Prix Franz Hessel und den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich. Seine Bücher sind in über zwanzig Sprachen übersetzt.


3. Platz

Über eine lang zurückliegende Liebe und das, was die Erinnerung daraus werden lässt.
Die Erinnerung an eine Liebe kann intensiver sein als diese Liebe selbst,

Eine Frau lernt fern von zu Hause einen Mann kennen, Katalane und Schriftsteller, und hat mit ihm eine Affäre. Diese Liebe bringt alles ins Wanken – nicht nur die Beziehung zu ihrem Ehemann, auch ihre Sicht auf die Dinge, ihre Arbeit. Was sie erlebt, lässt eine Entscheidung in ihr reifen, die mit Risiken verbunden ist: ganz bei sich zu sein und künftig als Schriftstellerin zu leben. Aber kann jemand, der ganz bei sich ist, noch bei anderen sein? Bei einem Ehemann, bei Kindern? Jahre später steht sie erneut an einem Kipppunkt ihres Lebens und begegnet dem Katalanen wieder: Ein Bogen schließt sich zwischen Vergangenheit und Jetzt. Julia Schoch krönt mit diesem Roman einer folgenreichen Begegnung ihre außergewöhnliche Trilogie.

Nach dem großen Erfolg von Julia Schochs Bestsellerroman “Das Liebespaar des Jahrhunderts” nun der krönende Abschluss ihrer Trilogie.

  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2. Edition (9. Januar 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3423284250
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423284257

Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, aufgewachsen in Eggesin in Mecklenburg, gilt als »Virtuosin des Erinnerungserzählens« (FAZ). Zuletzt veröffentlichte sie die Romane ›Das Vorkommnis‹ und ›Das Liebespaar des Jahrhunderts‹ als die ersten beiden Bände ihrer Trilogie ›Biographie einer Frau‹. 2022 wurde ihr die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung verliehen, 2023 der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen, 2024 der Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreis. Sie lebt in Potsdam.


4. Platz

Von oben betrachtet sieht die Welt gleich ganz anders aus!
Sechs Astronauten schweben in einer Raumstation durchs All. Den Planeten Erde umkreisen sie in 90 Minuten, sechzehnmal in 24 Stunden. Die zwei Frauen und vier Männer aus ganz unterschiedlichen Nationen arbeiten, essen und schlafen auf engstem Raum – und doch ist alles losgelöst vom Alltag, Schwerkraft und Zeitempfinden sind außer Kraft gesetzt. Was passiert, wenn man seine Heimat nur aus weiter Ferne durch ein kleines Fenster sieht? Wie verändern sich Denken und Fühlen? In dem Zeitraum von nur einem Tag, während die Sonne sechzehnmal auf- und untergeht, betrachtet dieser ungewöhnliche, kraftvoll poetische Roman die großen und kleinen Fragen der Menschheit und bringt uns der Schönheit des Universums ganz nahe.

Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2024 und Hawthornden Prize for Literature 2024, nominiert für den Orwell Prize for Political Fiction 2024 sowie den Ursula K. Le Guin Prize 2024.

  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 10. Edition (14. November 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3423284234
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423284233

Samantha Harvey, 1975 geboren, ist eine britische Schriftstellerin von mehreren Romanen und einem Memoir. Ihr literarisches Werk erhielt hymnische Besprechungen und wurde für viele renommierte Preise nominiert, u.a. dem Man Booker Prize und dem Women’s Prize for Fiction. Sie lebt in Bath und unterrichtet dort Kreatives Schreiben. ›Umlaufbahnen‹, ihr fünfter Roman, wurde für mehrere Preise nominiert und mit dem Booker Prize 2024 ausgezeichnet.

Interview mit Karin Seemayer

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1.Wer ist Karin Seemayer ? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin Jahrgang 1959. Aufgewachsen bin ich Frankfurt, mit einem kurzen Abstecher nach Augsburg. Nach dem Abitur machte ich eine Ausbildung zu Reiseverkehrskauffrau, arbeitete am u.a. Frankfurter Flughafen im Bereich Businesstravel und war berufsbedingt viel unterwegs. Anfang der 90er wurden meine Kinder geboren und wir zogen in einen idyllischen Ort im Main-Taunus-Kreis, wo wir immer noch wohnen. Die „Kinder“ sind inzwischen erwachsen und gehen ihre eigenen Wege.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Kind angefangen zu schreiben, zuerst Tiergeschichten, im Teenageralter kamen dann Liebesgeschichte dazu. Mit Anfang zwanzig habe ich eine Ausbildung zu Reiseverkehrskauffrau gemacht, und ab da eigentlich nicht mehr geschrieben – Zeitmangel. Als ich Anfang dreißig war, wurden unser Sohn und zwei Jahre später unsere Zwillingstöchter geboren. Mit drei kleinen Kindern war ich so eingespannt, dass ich noch nicht mal zum Lesen kam. Ans Schreiben dachte ich schon lange nicht mehr. 2011 machte unser Sohn Abitur, unsere Töchter waren in der Oberstufe und ich räumte einen Schrank im Keller aus. In einem Aktenkoffer fand ich meine alten handgekritzelten Tiergeschichten und auch die auf der alten „Adler“ meines Vaters getippten Geschichten, die ich bis Anfang zwanzig verfasst hatte. Ich fand sie richtig schlecht, bis auf die die Grundidee zu „Die Sehnsucht der Albatrosse.“ Die hat mir so gut gefallen, dass ich angefangen habe die Geschichte ganz neu zu schreiben, damals nur für mich, ohne an eine Veröffentlichung zu denken. Als sie 2013 fertig war, fand ich sie zu schade zu für die Schublade und habe erste Literaturagenturen anzuschreiben, die wollten die Geschichte aber nicht. Dem 2014 neu gegründete E-Book Imprint von HarperCollins, Books2read gefielen die Albatrosse so gut, dass sie sie veröffentlicht haben. Seit 2016 bin ich bei der Literaturagentur „Lesen & Hören“ unter Vertrag.

3. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon geworden?

Ich brauche pro Buch zwischen sechs und neun Monaten, ja nachdem, wie aufwändig die Recherche ist. Mittlerweile sind es zehn Bücher, Nummer elf erscheint dieses Frühjahr.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Nein, ich brauche immer erst eine Pause, um mich von der Geschichte und den Figuren, die mich monatelang begleitet haben zu verabschieden, bevor ich etwas Neues anfange. Das erste Vertragsangebot von einem Verlag, 2014 für das erste Buch, das ich geschrieben habe. „Die Sehnsucht der Albatrosse“.

5. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das erste Vertragsangebot von einem Verlag, 2014 für das erste Buch, das ich geschrieben habe. Und dass mein letzter Roman „Bergleuchten“ es letztes Jahr in der Kategorie „beste Unterhaltung“ auf Platz 2 im Deutschen Hörbuchpreis geschafft hat…

6. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, sehr sogar. Besonders bei traurigen Szenen habe ich oft einen Kloß im Hals.

7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Ich freue mich immer über sachliches Feedback von Lesern und Leserinnen, auch wenn ich am veröffentlichten Buch nichts mehr ändern kann, und mir auch bewusst bin, dass man es nicht jedem recht machen kann. Ein gutes Beispiel sind die Rezensionen zu „Bergleuchten“ über den Bau des ersten Gotthard Eisenbahntunnels im 19. Jahrhundert. Einigen war es zu viel Tunnelbau und zu wenig Liebesgeschichte, andere fanden, es sie zu viel Liebe und zu wenig Tunnelbau.

8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?
Kaffee oder Tee? – Beides. Morgens einen Kaffee und den Rest des Tages Tee.
Sommer oder Winter? – Sommer
Gut oder Böse? –
Bei Romanen oder Filmfiguren habe ich oft ein Faible für die „Bösen“, sofern sie nicht einfach nur böse sind, sondern vielschichtig. Eine meiner Lieblingsfiguren aus meinen Romanen ist der Antagonist aus „Die Sehnsucht der Albatrosse“.
Süß oder Sauer? – Sauer
Print oder Ebook? –
Ebook. Man kann hunderte von Büchern mit in den Urlaub nehmen, man hat alle seine Lieblingsbücher immer griffbereit, und mach kann die Schriftgröße passend einstellen, in meinem Alter ist das nicht zu unterschätzen.
Film oder Buch? – Buch
Fernsehen oder Lesen? – Lesen

9. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?

Ja. Ich meine, ich hätte gerne noch einen Spiegelbestseller, aber so wichtig ist es nicht.
Tatsächlich nichts. Mit manchen Dingen habe ich gehadert, als sie passiert sind, aber im Nachhinein hat sich alles als passend erwiesen.

10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Ich bin jedes Jahr auf der FBM am Stand des Bundesverbands junger Autoren (BVjA) und freue mich über Treffen mit Bloggern, Lesern und Kollegen.