✽•¨•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•¨•✽

1. Wer ist Megan McGary? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Hundefan, komme aus Nordhessen, bin ü 50, Mutter einer Tochter, Ex-Ehefrau, Lebensgefährtin, pflegende Angehörige, Gartenfee, Nähmaschinenjunkie und Krimi-Lektorin. Im Hauptberuf bin ich seit rund dreißig Jahren Polizeibeamtin.
Ich hasse Telefonate und Sprachnachrichten und liebe E-Mails, weil ich die auch nachts beantworten kann, und schreibe nur über Dinge, die ich kenne – das betrifft auch die Schauplätze meiner Bücher.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Bei Laborbeaglehilfe e.V. hatten wir 2017 die Idee, eine Art Geschichtensammlung zu machen. Dabei ist das „Laborbeaglehilfe-Buch: Ein Mutmachbuch für Hunde aus dem Tierschutz“ entstanden. 2018 folgte – in einem anderen Genre – ein 4. Platz bei einem großen Schreibwettbewerb. Daraufhin wagte ich es, 2019 meinen ersten Roman zu veröffentlichen. Seitdem schreibe ich eigentlich permanent, und es ist tatsächlich so, dass ich schlechte Laune kriege, wenn ich ein paar Tage lang nicht schreiben kann.

3. Ein Beagle kommt selten allein ist ja der Start einer Buchserie.
Wovon handelt der Roman? Wie entstand die Idee zu der Buchserie?

Mein Herz schlägt für eine vergessene Spezies: Laborbeagle. Das sind Hunde, die für Tierversuche verwendet werden. Ein sehr kleiner Teil dieser Hunde kann in private Hände abgegeben werden, allerdings nur über besondere Vereine. Für einen dieser gemeinnützigen Tierschutzvereine arbeite ich ehrenamtlich. Es gibt so viel Unwissenheit und so viele Mythen um Versuchshunde, dass ich gern zur Aufklärung beitragen wollte, die letztlich dabei hilft, bei den Lesern ein Bewusstsein dafür zu wecken.
In jedem meiner Bücher spielt ein Hund eine Rolle, und in meinem dreiteiligen Cosy-Crime geht es eben um Laborhunde. In Band 1 wird der Tierversuchsleiter ermordet, eines Tages liegt er tot im Zwinger. Daraufhin läuft der Langzeitversuchshund Pommes zu großer Form auf; eigentlich war sein Berufswunsch nämlich Polizeihund. Mit dem neuen Laborchef ergibt sich eine merkwürdige Verbindung – die beiden können einander verstehen. Und dann gelingt es dem Beagle, abzuhauen…der Mordfall wird natürlich aufgeklärt, aber die Ermittlungen stehen nicht im Vordergrund. Viel wichtiger ist die Entwicklung von Pommes und den anderen Protagonisten.
Ich habe mir gedacht, dass es sinnvoller ist, das Thema ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit einer Portion Humor ans Publikum zu bringen. Man kann es sogar kindgerecht gestalten: Mein erstes Kinderbuch handelt von einer Laborbeagle-Adoption.

4. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten aus dem Buch?

Ganz klar: der Beagle namens Pommes. Er ist witzig, klug, hilfsbereit, hypochondrisch veranlagt und ein wenig naiv. Ich liebe ihn!
Und die Ermittlerin Jacki, weil sie und ich quasi den selben Job haben: Polizeioberkommissarin in einer hessischen Stadt. Allerdings ist Jacki nicht Megan: Ich schreibe nicht autobiografisch
Dass der Tierpfleger, Karl-Heinz Heidinger, mein heimlicher Favorit ist, tritt erst im späteren Verlauf der Serie hervor.

5. Drei Wörter die den Roman beschreiben?

Rasant, hintergründig, ungewöhnlich.

6. Hast du einen Lieblingssatz aus diesem Buch, der dich besonders bewegt?

Mehrere – Pommes ist witzig und schlagfertig, aber einer seiner Aussprüche bringt mich zum Schmelzen, weil ich insgeheim hoffe, dass meine Hunde so etwas über mich sagen würden, wenn sie könnten: „Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, wie sie in mein Fell flüstert, dass ich ihr liebster kleiner Pommes bin und dass mir nie etwas zustoßen wird, weil sie auf mich aufpasst.“

7. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst?

Berufsbedingt kann ich überall schreiben, weil es manchmal recht ausgedehnte Wartezeiten gibt, und diese Orte sind manchmal ziemlich schräg. Am liebsten schreibe ich aber ungestört zu Hause, an meinem Schreibtisch, mit Blick auf meinen Garten und den Wald.

8. Wie viele Bücher hast du denn schon geschrieben und warum unter einem Pseudonym?

Mittlerweile sind fünfzehn Bücher in verschiedenen Genres erschienen, die meisten davon im Selfpublishing. Zwei weitere kommen noch in diesem Jahr. Ich veröffentliche unter Pseudonym, weil es ja auch hätte schiefgehen können – angenommen, die Bücher wären alle gefloppt…
Nein, ernsthaft: ich bin Beamtin und habe eine Weile in der Pressestelle und bei einem nicht ganz einfachen Dezernat der Polizei gearbeitet. Mein echter Name ist in unserer Gegend recht selten. Ich wollte anfangs nicht, dass jeder, der meinen Namen googelt, zu dem Tierschutzzeug auch noch mehr oder minder eindeutige Liebesromane präsentiert bekommt. Und das Pseudonym steht ja auch im Personalausweis.
Ganz erfunden ist es übrigens nicht: Bei dem Nachnamen handelt es sich um den Mädchennamen meiner Oma, deren Geschichte vielleicht einmal ein eigenes Buch bekommen wird.

9. Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen?

Draußen. Im Garten vielleicht, oder auf einer hübschen Bank in einem schönen Park, vielleicht in der Nähe einer Hundewiese.

10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

Motiviert – hoffe ich. Nämlich dazu, selbst etwas zu tun.