Meine Bücher und ich ...

Interview mit Marco Hasenkopf

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Marco Hasenkopf? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin ein ruhiger Arbeiter. Mein Arbeitszimmer ist mir heilig und ich bin gerne dort. Aber ein Verbot mein Zimmer zu betreten gibt es in meiner Familie nicht! Und ich freue mich immer riesig, wenn ich feststelle, dass sich meine Kinder „heimlich“ ins Zimmer geschlichen haben, um mir irgendwo eine Botschaft zu hinterlassen oder von meinen Schreibtisch-Süßigkeiten zu stibitzen.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Geschichten und Geschichten erzählen hat mich von klein auf fasziniert. Ich habe schon als Kind gerne Geschichten geschrieben. Natürlich war das in einer Zeit – vor mittlerweile ca. 30-40 Jahren – in der es weder das Internet gab noch irgendwelche Schreibschulen etc. Alles was ich damals übers Schreiben erfahren konnte, musste ich mir selbst durch Suche in Bibliotheken erarbeiten bzw. selbst aneignen. Die Ausbildung zum Autor erfolgte bei mir erst später. Man darf nicht vergessen, dass als ich schreiben gelernt habe – und ich meine fiktionales Schreiben – gab es nur wenige Computer im Home-Betrieb. Es war das Zeitalter des C64. Ich habe per Hand oder Schreibmaschine geschrieben.

3. Du wurdest mit dem Buch “Eisflut 1784” für den Goldenen Homer 2022 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nomminierung erfahren hast und nach dem du dann auch mit dem Goldenen Homer heimgegangen bist?

Schon die Nominierung hat mich mit Freude erfüllt. In der Fülle des Angebots wahrgenommen zu werden, ist schön. Den Goldenen Homer dann tatsächlich zu bekommen ist für mich eine ganz besonders große Freude! Ich war von dieser Ehrung sehr überrascht. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Die Urkunde hat nun einen Ehrenplatz in meinem Arbeitszimmer.

4. Wie kamst du auf die Idee zu diesem Buchtitel? Wie lange hast du an diesem Buch gearbeitet?

Ich habe an dem Buch über zwei Jahre recherchiert und gearbeitet. Auf die Idee gekommen bin ich bereits im Jahr 2014. Da ich ein Literaturprojekt in Köln durchgeführt hatte, dass sich die „Die Stadtteilschreiber von Köln-Mülheim“ nannte. Ich habe im Zuge des Projekts historische Recherchen durchgeführt, um zu wissen was im Kölner Stadtteil Mülheim passiert ist. Dabei bin ich auf die Eisflut von 1784 gestoßen. Damals wusste ich sofort: Das ist mein Stoff! Es hat acht Jahre gebraucht bis daraus ein Buch wurde.

5. Wie verlief die Recherche zu diesem Buch und was war für dich bei den Recherchen die größte Herausforderung?

Für die Eisflut war die größte Herausforderung, dass ich schon während des ersten Lockdowns nicht mehr in die Bibliothek konnte. Auch andere Dinge waren nicht mehr möglich: So hatte ich zum Beispiel bei einem Kölner Fechtverein für historisches Fechten angefragt, ob man mir mal historisches Fechten demonstrieren und erklären könnte. Das hätten die auch gerne gemacht. Leider ist es dann aufgrund Corona nicht zustande gekommen.

6. Wie authentisch ist eigentlich der Hintergrund? Beruht dein Buch auf wahre Begebeneiten?

Der Hintergrund beruht zu einhundert Prozent auf wahren Begebenheiten. Nur die fiktionale Kriminalgeschichte „drumherum“ ist von mir erfunden. Eben fiktional.

7. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?

In der Regel beginne ich meinen Arbeitstag mit Notizen. Die schreibe mir handschriftlich auf, was mir so alles einfällt (zum aktuellen Projekt). Danach begeben ich mich ans „Papier“ (also an den Rechner) und versuche in meine Geschichtenwelt abzutauchen.

8. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Ja.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Beides. Als Drehbuchautor habe ich gelernt weit vorauszudenken und auch den Plot bis zum Ende zu entwickeln. Allerdings passiert es durchaus, dass sich das beim Schreiben nochmals ändert. Man muss sich sicherlich nicht sklavisch an den eignen theoretischen Plan halten, aber man sollte vielleicht auch aufpassen, dass das Eigenleben der Figuren nicht völlig frei davonläuft…

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ja, ich arbeite an einem neuen Roman. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten…

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