Interview mit Kerstin Mohr

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1. Wer ist Kerstin Mohr? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Vielen lieben Dank für die Einladung zum Interview und deine tollen Fragen. Ich bin Kerstin Mohr, Autorin, Leseratte, Buchliebhaberin. Ich mag einfach alles, was mit Büchern zu tun hat. Ich schreibe Krimis und Ratgeber, lese wahnsinnig gern und viel, bin Mitglied in einem Lesekreis und arbeite im Brotjob in der Bücherei bei uns in der Stadt.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon immer gern geschrieben. Ganz klassisch hat es wohl mit Tagebuchschreiben angefangen. Als Kind habe ich außerdem zusammen mit ein paar Freundinnen eine Kinderzeitschrift herausgebracht. Die Klecksi. Nach dem Abitur habe ich ein Praktikum bei der Lokalzeitung gemacht und anschließend als freie Mitarbeiterin ab und an Artikel geschrieben. Studiert habe ich Publizistik und Buchwissenschaft, meine zwei Leidenschaften vereint. Auch in meinem Beruf als Mediendokumentarin hat Schreiben zu meinen täglichen Aufgaben gehört.
In der Elternzeit mit dem ersten Kind habe ich gemeinsam mit einer Freundin einen Lifestyle-Blog gegründet.
Mein großer Traum war es aber schon immer, ein Buch zu schreiben. Seit ich im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren den ersten Krimi von Agatha Christie gelesen habe, wusste ich: einmal im Leben will ich einen Krimi schreiben.
Lange Jahre habe ich gedacht, diesen Traum setze ich erst im Rentenalter um. Zum Glück habe ich mir etwas früher ein Herz gefasst und mit dem Krimischreiben losgelegt.

3. Wie lange, hast du immer an einem deiner Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon geworden?

       

An dem ersten Krimi „Eierlikör und Todesschüsse“ habe ich sehr lange geschrieben. Von der ersten Idee bis zum fertigen Buch waren es tatsächlich 11 Jahre. Natürlich mit vielen, manchmal jahrelangen Pausen dazwischen, in denen ich gar nicht an dem Buch gearbeitet habe.
Heute brauche ich ungefähr ein Jahr – von der ersten Idee bis zum fertigen Buch (also auch Korrektorat, Lektorat und Buchsatz eingerechnet).
Bis heute habe ich fünf Bücher geschrieben: einen Minimalismus-Ratgeber (mein erstes Buch), einen achtsamen Adventskalender (Buch Nummer zwei) und meine drei Eierlikör-Krimis. Außerdem habe ich an einem Kinderbuch mitgearbeitet, das aber nie erschienen ist.

4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Puh, gute Frage. Es gab schon sehr viele schöne Momente in den letzten Jahren, da den Schönsten herauszupicken fällt mir echt schwer. Wenn ich mich entscheiden muss, nehme ich den Moment, als ich zum allerersten Mal das gedruckte Buch in den Händen halten durfte. Ich freue mich auch heute immer noch wahnsinnig, wenn ich meine Bücher in einer Buchhandlung entdecke.
Schöne Momente sind auf jeden Fall auch, wenn Leute mir schreiben oder auf Lesungen oder Messen persönlich erzählen, wie ihnen meine Bücher gefallen. Generell finde ich den Kontakt zu meinen Leser*innen sehr schön. Und last but not least: der Austausch mit anderen Schreibenden. Die Buch-Community ist einfach eine ganz besondere Gemeinschaft.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Im Schreibprozess kann ich recht gut Distanz wahren. Da ich vorab bei der Planung und Ideenentwicklung schon sehr viel Zeit mit meinen Figuren verbracht habe, fühle ich eher zu diesem Zeitpunkt mit. Im Moment des Schreibens ist das Schicksal meiner Figuren (meistens!) nichts Neues mehr für mich, da kann ich gut Distanz wahren. Es sei denn, meine Figuren überraschen mich. Dann bin ich oft überrumpelt, erstaunt, oder entsetzt. Ein Moment, in dem ich definitiv mitfühle, ist beim Hören der Hörbücher. Da geht mir das Schicksal meiner Figuren, obwohl ich es schon kenne, doch wieder nahe.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Neben meiner großen Leidenschaft dem Lesen treibe ich gerne Sport: Yoga und eine Runde Hula-Hoop ist mittlerweile mein perfekter Start in den Tag. Außerdem bin ich gern in der Natur unterwegs, beim Wandern oder Fahrradfahren.

7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Ich freue mich immer über jede Art von Rückmeldung von meinen Leser/innen und lese mir alle Rezensionen durch. Wenn die Kritik sachlich und begründet ist, versuche ich, die Kritikpunkte umzusetzen und es beim nächsten Buch besser zu machen.

8. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?

Da kann ich aus vollem Herzen sagen: Ja, ich habe mir meinen Traum erfüllt. Ich liebe es zu schreiben und hoffe, ich kann das noch ganz lange machen.
Im Moment würde ich nichts ändern wollen. Vielleicht ein wenig mehr Zeit zum Schreiben wäre schön.
Moment, da fällt mir doch noch etwas ein: ein Traum wäre noch, wenn die Geschichten von Loni und Anneliese verfilmt werden würden. Die zwei auf der Leinwand zu sehen, stelle ich mir toll vor.

9. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Ich gehe sehr gern auf Messen. Vor allem auf kleineren Messen, wie Stuttgart (wobei man die Stuttgarter Buchmesse glaube ich nicht mehr als klein bezeichnen kann) oder Koblenz. Hier habe ich meistens mit meiner lieben Kollegin Susanne Arnold einen Stand. Sie schreibt auch Cozy-Crime und wie bei mir ermitteln in ihren Romanen auch zwei ältere Damen. Bei uns am Stand geht es meist recht lustig zu. Wer möchte, bekommt ein Gläschen Eierlikör oder Baileys (passend zu unseren Krimis) und wir freuen uns immer über jedes Gespräch.
Wenn ich auf die größeren Messen wie Leipzig oder Frankfurt fahre, habe ich keinen eigenen Stand, aber dort kann man mich meist am Stand der Mörderischen Schwestern antreffen.

10. Ich bin neugierig auf deinen Schreibplatz. Wie sieht es da bei dir aus? Willst du vielleicht ein Foto zeigen und etwas darüber berichten, wieso gerade da deine Geschichten entstehen können? Beweisfoto…

Mein Schreibplatz ist recht unspektakulär. An meinem Arbeitsplatz findet man zwei Bildschirme. Das ist recht praktisch, wenn man parallel zum Schreiben Recherchieren will oder auch beim Überarbeiten. Wenn ich den zweiten Bildschirm gerade nicht benötige, mache ich mir gern ein Ambience-Video an: im Winter eine gemütliche Hütte mit Kaminknistern und im Frühling oder Sommer eine schöne Landschaft mit Wasserplätschern oder Vogelgezwitscher.
Im Idealfall ist mein Schreibtisch super aufgeräumt und nur mein Kalender – / Notizbuch liegt neben der Tastatur, dazu eine Tasse Tee (s. Foto). Meistens ist er aber übersät von vielen kleinen Notizzetteln, da mir ständig neue Ideen und Geistesblitze kommen, die ich rasch irgendwo hinkritzele. Einmal die Woche wird alles durchgesehen und die guten Einfälle kommen in mein Ideenbuch.
Mein Schreibtisch ist außerdem höhenverstellbar und meistens schreibe ich im Stehen.

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