Interview mit Amelia Green

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1. Wer ist Amelia Green? Magst du dich mal vorstellen?

Hallo Bücherwürmer! Ich heiße Amelia und schreibe klassische Whodunit-Krimis, die in den 1930ern in England spielen, im Goldenen Zeitalter der Detektivgeschichten. Ich mag Bücher mit schrulligen Hauptfiguren, vielen Rätseln und schönen englischen Settings. Weil ich als Kind in England gelebt habe, träume ich mich gern beim Schreiben dorthin zurück. Ich lese und schreibe am liebsten abends, trinke gerne Tee, kann Eselsohren in Büchern nicht ausstehen und kaufe Bücher viel zu oft nur des Covers wegen. Wenn ich gerade nichts mit Büchern mache, tobe ich mich kreativ in meinem Zimmer aus oder mache Videos für Social Media.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich kann mich gar nicht daran erinnern, zum Schreiben “gekommen” zu sein – in meiner Erinnerung habe ich es immer schon getan! Meine erste Geschichte habe ich in der zweiten Klasse für ein Stofftier geschrieben und danach nie mehr damit aufgehört.

3. Was fasziniert dich an Krimis die den Whodunit Stil auszeichnen? Vielleicht kannst du uns darüber auch noch kurz aufklären!

Das Wort “Whodunit” kommt vom Englischen “who done it?”, übersetzt “Wer war’s?” oder “Wer hat es getan?”. Ein Whodunit-Krimi stellt also nicht die Tat in den Fokus, sondern die Suche nach der Auflösung. Es gibt eine klare Gruppe an Verdächtigen, einige Spuren und einige falsche Fährten. Beim Lesen kann man sich selbst a die Ermittlungen machen und versuchen, die Tat aufzuklären, ehe das Detektivteam auf die richtige Spur kommt. Ein Whodunit, in dem man mitermitteln kann, ist “Fair Play”: Man bekommt beim Lesen eine Chance, die Lösung auch selbst zu finden. Ich mag Whodunits von allen Krimis am liebsten, weil mich Rätsel und Geheimnisse faszinieren. Mir geht es nicht um die Abgründe der Gesellschaft oder blutige Morde, sondern ums Miträtseln: Ist das etwa ein Hinweis auf den Täter? Hat die Verdächtige gerade gelogen? Wie kann man herausfinden, ob die Alibis stimmen, ehe die Spuren verwischt werden? Wie konnte diese Tat begangen werden, obwohl die Tür zum Tatort verschlossen war? Am besten ist es, wenn dann am Ende doch alles ganz überraschend kommt und trotzdem plausibel ist. Auch als Autorin macht es mir Spaß, Whodunits zu schreiben, weil ich so mit meinen Leser*innen ein Rätselspiel spielen kann.

4. Wo holst du dir deine Inspirationen? Hast du dafür einen Lieblingsort oder eine Muse?

Meine Inspiration kommt überall her: Orte, die ich besuche, Bücher, die ich lese, Lieder, die ich höre, Filme, die ich schaue, und sogar manchmal von Träumen, die ich nachts habe. Wenn ich Inspiration suche, höre ich am liebsten Imagine Dragons – nicht, weil mir die Liedtexte Ideen geben, sondern, weil ich davon immer gute Laune und damit auch Ideen bekomme.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

In spannenden Szenen auf jeden Fall! Wenn mein Detektivteam auf Mörderjagd ist, ist auch mein Puls auf 180. Ich glaube, dass das nötig ist, damit die Lesenden später Spaß haben. Bei traurigen Szenen fühle ich den Schmerz dafür etwas weniger, mit einer großen Ausnahme: Beim Schreiben des Prologs von “Mord, Medizin und Smaragde” habe ich geweint. Witzige Szenen passieren mir eher “versehentlich”, aber wenn sie dann auf dem Papier stehen, muss ich jedes Mal lachen, wenn ich das Buch durchlese!

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Ich habe immer mindestens ein Projekt am Laufen. Selbst wenn ich gerade eine Schreibpause habe, gibt es eine Veröffentlichung, an der ich arbeite, oder einen Wettbewerb, auf den ich mich vorbereite. Seit meiner ersten Veröffentlichung 2020 ist also immer etwas los!

7. Welche ist deine liebste Buchfigur aus deinen Bücher?

Adriana Shilling! Sie ist Schauspielerin und Opernsängerin, hilft aber meinen Detektiven Clifford Walker und Laurentius Newcombe bei den Ermittlungen. Einerseits lässt sie sich das nicht verbieten, andererseits braucht die Detektei Newcombe & Walker Adrianas Hilfe öfter, als sie zugeben würde. Ich mag Adriana, weil sie meistens im Buch das ausspricht, was ich selbst denke. Außerdem bietet sie allen und jedem die Stirn, sie ist dickköpfig, immer ehrlich und hat keine Angst vor Mördern. Man kann sie nur lieben!

8. Beschreibe einer deiner Lieblingsmomente als Autorin?

Meine Lieblingsmomente als Autorin sind immer liebe Rezensionen, die mich überraschen. Nichts ist schöner, als an einem gewöhnlichen Dienstag aufzuwachen und eine Nachricht vorzufinden, in der jemand von meinen Büchern schwärmt. Ein besonderes Erlebnis war aber 2021, als ich den Bookdate Contest in der Kategorie Crime gewonnen habe. Dieser Wettbewerbsgewinn hat mir den Weg für alles Schreiben bereitet, das danach kam. Es ist fast vier Jahre her und ich kann immer noch nicht glauben, dass das wirklich passiert ist!

9. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Mein Schreiben natürlich! Abgesehen davon liebe ich Lettering, alte Filme anzuschauen und zu lesen. Besonders von Agatha Christie bin ich begeistert und mache inzwischen das vierte Jahr in Folge bei der offiziellen Christie-Lesechallenge mit. Meine Christie-Sammlung umfasst mittlerweile fast 60 Bücher. Auch sonst sammle ich gerne Bücher einer Serie, zum Beispiel die British Library Crime Classics und die Penguin Classics.

10. Welche Jahreszeit magst du am liebsten und Warum?

Ich liebe den Winter. Schnee und Nebel, Kuschelpullover, Kerzenlicht, lange Abende und keine Ausreden brauchen, um sich drinnen mit einem Buch einzumummeln – das ist die schönste Zeit im Jahr! Deshalb spielen auch die meisten meiner Bücher im Winter.

 

2 Gedanken zu „Interview mit Amelia Green

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