Gestatten, die OsterKatze! von Deborah Underwood & Claudia Rueda

✿*゚¨゚✎… Kein OsterHase, sondern eine OsterKatze

Dieses Buch kann für Kinder zwischen 3-6 Jahren ein wirklich hübsches Ostergeschenk werden. Ich bin von den zauberhaften Illustrationen mit dem leichten Text ins Ostergeschehen verzaubert worden. Die Osterkatze möchte wie der Osterhase sein. Dazu gehört, wie er sich kleidet, wie er die Ostereier zu den Kindern bringt uvm. Nun ist die Katze aber recht oft schläfrig und versteht nicht, wie der Osterhase es schafft, in einer Nacht ganz viele Ostereier zu verstecken. Wie sich die Geschichte dann entwickeln wird, müßt ihr selber lesen. Aber eins sei gesagt, OsterKatze möchte auch noch WeihnachtsKatze werden! Das gebundene Büchlein ist bei Loewe erschienen.

Interview mit Bettina Pecha

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Bettina Pecha? Magst du dich mal vorstellen?

Geboren bin ich in Bremen, aufgewachsen in Siegen. Ich verbrachte vier Jahre in England, in denen ich an der Oxford Brookes University Sprachen studiert habe. Heute lebe ich mit meiner Familie im südlichen Schwarzwald, wo wir uns riesig wohl fühlen.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Schülerin Kurzgeschichten in Zeitschriften veröffentlicht, was mir viel Spaß machte. Aber bis zum ersten eigenen Buch war es doch ein weiter Weg. Es gehört Mut dazu, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Aber es lohnt sich!

3. Wie lange, hast du an deinem letzten Roman gearbeitet? Hattest du für jedes Werk gleich lang gebraucht?

Ich brauche für jeden Roman mindestens ein Jahr, meistens länger. Da ich historische Romane schreibe, kostet allein die Recherche sehr viel Zeit. Lieber schaue ich zweimal nach, bevor mir ein Fehler unterläuft. Dann muss ich die geschichtlichen Tatsachen mit meiner Handlung verbinden, das wird gelegentlich knifflig. Und schließlich dauert es auch lange, bis ich mit meinem Text wirklich zufrieden bin.

4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Es sind so viele schöne Momente gewesen, dass ich das nicht eingrenzen kann. Es ist immer wieder wunderbar, wenn mir eine Leserin schreibt, dass ihr ein Buch von mir sehr gut gefallen hat. Dafür lebt man als Autor – dass die Leser das Buch ungern aus der Hand legen.

5. Was ist deine nächste größte Herausforderung in den nächsten sechs Monaten?

Zurzeit überarbeite ich einen älteren Titel, der vor knapp 10 Jahren erschien. Danach möchte ich den dritten Band meiner Wirtschaftswunder-Saga schreiben.

6. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?

Ich konnte mir einen Traum erfüllen.

7. Glaubst du an Schicksal?

Eine gute Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann. Aber ich glaube eher schon an Schicksal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alles, was mir – oder anderen Menschen – im Leben passiert, purer Zufall ist.

8. Beschreibe eine Phase aus deinem Leben, von der du dich am schwersten verabschieden konntest oder würdest müssen?

Richtig schwer ist mir der Abschied von unseren Jungs gefallen, als sie auszogen. Es entstand eine Lücke, und ich war froh, dass mein Beruf mich ablenkte. Andererseits haben mein Mann und ich jetzt mehr Zeit füreinander.

9. Welche Lebenserfahrungen haben dir beim Schreiben am meisten geholfen?

In meinen Büchern steht die Liebe im Vordergrund. Dabei beziehe ich teilweise auch eigene Erfahrungen mit ein – Enttäuschungen und Glück in persönlichen Beziehungen. Zwei meiner Titel spielen im England bzw. Schottland des 16. Jahrhunderts. Ich habe ja vier Jahre in England verbracht, wo es in beinahe jeder Stadt wunderschöne, sehr gut erhaltene Gebäude aus dieser Zeit gibt. Die habe ich in meinen Büchern beschrieben.

10. Welche bemerkenswerte Dinge sind dir diese Woche passiert?

Nichts wirklich Spektakuläres. An einem Tag habe ich mich mit einer Freundin getroffen: Lecker essen beim Italiener, ein Stadtbummel und schließlich saßen wir in einem Café draußen in der warmen Frühlingssonne. Einfach mal die Seele baumeln lassen.

Interview mit Julia K. Rodeit

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Julia K. Rodeit? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit. Mir wurde das Ermorden von Menschen auf Dauer (so lustig sich das vielleicht jetzt anhört) zu anstrengend und auch zu langweilig, deswegen schreibe ich nun Liebesromane, die an schönen Orten spielen. In einem anderen Leben habe ich BWL studiert und Baumaschinen und Lkws finanziert. Heute habe ich das Glück, dass ich „nur“ noch schreiben darf. Mit meinem Mann und meinen beiden Töchtern leben wir in der Nähe von Ulm auf dem Land.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Tatsächlich schreibe ich, seit ich denken kann. Ich wollte schon in der Grundschule Schriftstellerin werden. Damals habe ich mir das romantisch vorgestellt. Man sitzt am Schreibtisch bei einer Tasse Tee, sieht schlau und gleichzeitig nachdenklich aus, hat einen Stift in der Hand und notiert Ideen und schöne Sätze auf Papier. Die Wahrheit sieht natürlich völlig anders aus, aber Schriftstellerin bin ich trotzdem geworden. Ich bereue es bis heute an keinem einzigen Tag.

3. Nun wird am 24. April 2025 dein neuer Roman “Sommertage im Alten Land” im Buchhandel erscheinen. Der herzerwärmende Roman wird bei Kampenwand Verlag-Nova MD verlegt. Berichte uns bitte in 5 Worten deine Geschichte?

Obsthof – Familientragödie – Herausforderung – Liebe – Humor.

4. Wie lange, hast du immer an einen deiner Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute eigentlich schon geworden?

Bis heute habe ich 29 Bücher geschrieben. Am Ende dieses Jahres werden es 32 sein. Für einen Roman benötige ich reine Schreibzeit rund 2 Monate. Dazu kommt aber im Vorfeld die Recherche, die kann man länger, mal weniger lang dauern. Und dann kommt danach die Phase intensiven Überarbeitens, die noch einmal 1-2 Monate dauert. Das kann man als groben Richtwert nehmen, das ist auch bei jedem Buch gleich.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Immer! Ich fühle alles mit, anders geht es gar nicht. Manchmal habe ich selbst ein Tränchen im Auge, wenn ich die Geschichte noch einmal lese. Dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.

6. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?

Ein Schriftstellerleben mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen – nichts davon möchte ich missen!

7. Welche Länder möchtest du mal besuchen und in deinen Romanen verwenden?

Ich möchte noch viele Länder bereisen, für die Romane bin ich im Moment aber ganz zufrieden mit den Settings, die ich bediene. Das ist derzeit hauptsächlich die deutsche Küste.

8. Was magst du an dir selbst am liebsten?

Meinen Humor und dass ich ein empathischer Mensch bin.

9. Was ist die älteste Sache, die du besitzt und die du immer noch täglich im Gebrauch hast? 

Meinen Teddybär aus Kindertagen gibt es immer noch. Der ist aber auf dem Dachboden in einer Kiste.

10. Warum findet man dich fast auf allen Messen wieder? Was gefällt dir eigentlich dort am Besten?

Ich genieße es sehr, auf Messen zu sein. Nirgendwo sonst habe ich die Möglichkeit, gleichzeitig mit so vielen Leserinnen und Lesern in Kontakt zu kommen. Im Grunde ist schreiben ein sehr einsamer Job. Wir sitzen ja die meiste Zeit alleine am Schreibtisch. Da finde ich es schön, wenn ich einmal ins direkte Gespräch mit meinen Leserinnen und Lesern gehen kann.

Livestream zur Glauser Preisverleihung in Schwetzingen – Teil 2

Die große GLAUSER-Preisverleihungsgala heute um 19 Uhr 30 – und ich bin nicht dabei!
Wer erhält denn nun die Trophäen in den fünf Kategorien Roman, Debüt, Kurzkrimi, Kinder- und Jugendkrimi?
Ob ich das Abendkleid anziehe, hm weiß nicht.
Aber vor den Bildschirm werde ich mich begeben und mal reinschauen.
Hier geht es zum Livestream:

https://das-syndikat.com/criminale-hauptmenue.html

Good luck!!!

Lesung: Charlotte von Feyerabend

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Lesung mit Charlotte von Feyerabend

Die Stadtbibliothek Achern hat zu ihrem 10 jährigen Bestehen eine Aktion – Achern liest ein Buch – gestartet. Zu diesem Anlass hat man einige Autoren und Autorinnen für Lesungen eingeladen. Darunter auch die Schriftstellerin Charlotte von Feyerabend mit ihrem Buch “Seid nett zueinander”. Es ist ein Roman nach dem abenteuerlichen Leben der Beate Uhse.

Charlotte von Feyerabend hat uns an diesem Mittwochabend 09. April 2025 diese starke Persönlichkeit, die sich als Unternehmerin für die sexuelle Befreiung der Frau einsetzte, durch eine Art Kinofeeling vorgestellt. Liebe ist Freiheit – der erste Roman über Beate Uhse.

Mit ihrem biografischen Roman über die Unternehmerin, die sich für die sexuelle Befreiung der Frau engagierte, setzt Charlotte von Feyerabend einer Pionierin der Frauenbewegung ein leidenschaftliches Denkmal.

Eine kleine Zusammenfassung über das Buch:
Schon als Kind träumt Beate vom Fliegen – und lernt von ihrem Vater, dass sie alles erreichen kann, wenn sie es nur wirklich will. Mit achtzehn macht sie ihren Pilotenschein und trifft ihre große Liebe. Doch die Idylle währt nur kurz, denn ihr Mann, ebenfalls Pilot, wird im 2. Weltkrieg abgeschossen.
Im Deutschland der Nachkriegszeit steht Beate Uhse mit ihrem kleinen Sohn ohne alles da und muss als Handelsreisende durch das ganze Land tingeln, um zu überleben. Dabei wird sie auf die Sorgen der Frauen aufmerksam, die in dieser elenden Zeit nicht schwanger werden wollen. Als Tochter einer der ersten Ärztinnen Deutschlands beschließt Beate, ihnen zu helfen. Für ein paar Pfennige verkauft sie eine Aufklärungsschrift, die sie bald mit Artikeln für die »Ehehygiene« ergänzt.
Denn Beate Uhse hat einen Traum: Jede Frau soll das Recht auf einen Orgasmus haben! So wird nicht nur ihr unternehmerisches Talent geweckt, sondern auch ihr Wunsch, für die sexuelle Befreiung der Frau zu kämpfen – die Geburt einer Legende und der Beginn eines Imperiums, das jeder kennt …

Die Autorin hat uns durch ihre Recherche Arbeit in das Leben dieser beeindruckenden Frau mitgenommen. Durch die kleine Bildergalerie, in Kinofeeling, wurde man ein wenig in die Zeit von Beate Uhse entführt. Was diese Frau für uns Frauen zu einer Zeit, in der man über Sexualität fast gar nicht sprach oder auch nicht genug wußte, erreicht hat, sehen wir im 21. Jahrhundert deutlich. Die Sexualität ist immer noch ein Tabu Thema, aber trotzdem etwas offener und gereifter.

Und zum Schluss mein persönliches Dabeisein Foto mit Charlotte von Feyerabend.

Schottenschuss von Gordon Tyrie

✿*゚¨゚✎… Herbridenkrimi 4

Ich hatte vor einiger Zeit den Krimi bei einer Gewinnspiel-Aktion vom Autor Gordon Tyrie gewonnen. Es ist mittlerweile der vierte Herbridenkrimi. Sofort gefiel mir das Buchcover, wie auch der Schriftzug im Buchtitel und die Buchfarbe von Schottenschuss. Außerdem war ich nur einmal in Schottland und war von dieser Gegend sogleich fasziniert und möchte da auch nochmal hin. Zwischenzeitlich versuche ich mich durch die tollen Geschichten dort hin zu träumen. Und Gordon Tyrie hat es geschafft, mich mit dem Hochlandrind Lizzy und dem pensionierten Auftragskiller Hynch-Howard in diese schottischen Highlands zu entführen. Zu Beginn dachte ich erst das Hochlandrind Lizzy wird die Ermittlungen führen, aber es war einfach zu jeder Zeit am richtigen Platz. Das Buch so zu schreiben aus der Sicht der menschlichen Protagonisten und den Tierischen war gelungen. Das lockerte die Geschichte und ist dadurch humorvoll und spannend, wie auch sehr unterhaltsam geschrieben. Die kleinen Kapitel gaben mir auch die Möglichkeit, hin und wieder es für einen Arztbesuch oder den Einkauf wegzulegen und aber sofort wieder in das Geschehen des Krimis einzutauchen, ohne viel nachzulesen, wo man gerade abgebrochen hatte… Ich habe das Buch unabhängig von den anderen ersten drei Herbriden-Krimis gelesen. Absolute Leseempfehlung!!!

Livestream zur Benefiz Eröffnungsgala in Schwetzingen 2025 – Teil 1

Die Criminale schreibt: dass das Warten ein Ende hat…

Das SYNDIKAT veranstaltet jedes Jahr die Criminale, den größten Krimi-Branchentreff Europas. Die mehrtägige (Fach-)Tagung mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Seminaren bietet auch dem breiten Publikum mit vielen Lesungen an ungewöhnlichen Orten ein mörderisch spannendes Abendprogramm.

Und ich darf dieses Jahr bei einem Workshop live dabei sein.

Höhepunkt jeder CRIMINALE ist die Gala zur Verleihung des Glausers, dem Preis der deutschsprachigen KrimiautorInnen.

Und heute startet die Criminale in Schwetzingen und für alle, wie mich, die noch nicht live bei der Benefiz-Eröffnungsgala um 19 Uhr 30 dabei sein können, gibt es die Möglichkeit über einen Livestream von zu Hause aus teilzunehmen.

Ist das nicht sensationell!

Dann bekommt man die Verleihung des Ehren-Glauser an Frank Schätzing mit.

https://das-syndikat.com/criminale-hauptmenue.html

Good luck!!!

 

Interview mit Anik Kina

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Anik Kina? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Anik Kina – Autorin, Künstlerin, Chaosfrau mit Herz für Schleifenprojekte, die nie enden wollen. Ich kann unter der Masse von Projekten in meinem Kopf vollständig verschwinden – ungelogen: Alle fünf Sekunden explodiert da ein neues Projekt, verrückter als das vorherige.
Geboren 1974 in Polen, seit über 20 Jahren in Deutschland unterwegs. Ich liebe das Schreiben, das Werken, Restaurieren, Recyceln. Kurz und bündig: Kreieren. Und ich liebe das Benennen von dem, was tabu ist.
Und was ist besser, um ein Tabu zu brechen, als darüber zu schreiben?
Ich liebe das Zweifeln und das Zelebrieren von all dem, was nicht in Schubladen passt.
Nebenbei lebe ich mit Familie, Hund, Hühnern und einer ausgeprägten Schwäche für guten Wein, dunklen Humor, Hermetik und Tarotkarten – irgendwo zwischen Realität und Geschichten.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum mit einem Pseudonym und nicht mit deinem Klarnamen?

Tatsächlich bin ich kein „Schon-als-Kind“-Fall, sondern eher ein Spätzünder mit Drama im Herzen. Mit 16 – Herz gebrochen, Stift gezückt – der Rest war ein literarischer Umweg voller Gedichte, Tagebücher und irgendwann: Romane.
Warum ein Pseudonym? Weil ich den Namen Anik Kina schöner finde als meinen. Und vor allem: Ich wollte, dass er mir gehört.
Wir Frauen erben unsere Nachnamen vom Vater oder – wenn wir verheiratet sind – vom Mann. Es sind nicht unsere Namen. Natürlich ändert sich das langsam, aber … trotzdem: Es fühlte sich nicht echt an. Nicht meins. So ein vererbter Name von jemand anderem als ich – für ein Konstrukt, das ich erschaffen habe.
Ergibt das Sinn? Keine Ahnung.
Aber ich wollte, dass dieser Teil meiner Geschichte nur mir gehört.
Und weil es manchmal einfacher ist, Worte zu schreiben, wenn man sich selbst ein kleines Stück weit neu erfindet.

3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche waren es bei deinem Debütroman “Schätzchen, sag einfach Nein!”?

Ich schreibe am liebsten frühmorgens, wenn die Welt noch schläft. Kaffee ist Pflicht. Und ich brauche Ruhe – keine Musik, keine Menschen, keine Reize.
Bei „Schätzchen, sag einfach Nein!“ war mein Schreibritual: erst meckern, dann schreiben. Ich habe oft gezittert, weil ich dachte: Das wird nie was.
Und dann kamen sie, die kleinen Sätze – verblüffend ehrlich und manchmal grausam – zu mir.
Wenn’s richtig gut läuft, brennt eine Kerze.
Wenn’s gar nicht läuft, schreibe ich trotzdem.
Weil das Schreiben für mich kein Hobby ist, sondern Überlebenskunst.

4. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Und wie. Ich bin da kein bisschen distanziert. Wenn’s traurig wird, muss ich Pausen machen, weil ich sonst selbst zerfließe. Wenn’s witzig wird, lache ich manchmal so laut, dass der Hund erschrickt. Und wenn’s spannend wird, kriege ich Herzklopfen – obwohl ich ja weiß, wie’s ausgeht.
Und man fühlt sich sooo mächtig beim Schreiben – dir als Autorin gehören ganze Welten. Diese Energie, die da entsteht, kann dich den ganzen Tag tragen. Manchmal denke ich: Ach so fühlte sich Gott, als er uns erschuf.
Wie gesagt: Ich bin Anhängerin der Hermetik – wie im Kleinen, so im Großen.
Manchmal muss ich aufstehen, rumlaufen, Wasser trinken, mich daran erinnern, dass es „nur“ erfunden ist. Aber das funktioniert eher schlecht.

5. Und einfach mal so spontan… was fällt dir mit deinen Namenbuchstaben sofort ein?

A – Anarchie
N – Nachdenken. Nachts.
I – Intuition. Immer da, manchmal nervig.
K – Kaffee. Klar. Krach. Kraft.

K – Klarheit. Komplexe Konstruktionen. Kopfchaos.
I – Innenwelt. Immer wieder ich.
N – Nein sagen. Nachgeben (früher). Nicht mehr.
A – Alles. Am liebsten gleichzeitig

6. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Debüt-Autorin gewesen?

Der Moment, als ich mein erstes Belegexemplar in der Hand hatte.
Ich habe es angesehen wie ein fremdes Tier – „Das habe ICH gemacht?!“
Dann kam Stolz. Dann kamen Tränen. Dann der Gedanke: Oh Gott, jetzt kann es jeder lesen. Und dann: Ruhe. So eine ganz stille, warme Ruhe in mir.
Das Gefühl, dass ich zurückgekommen bin. Zu mir. Zu meinem Weg.

7. Auf welche drei Gegenstände könntest du nicht verzichten?

Mein Tagebuch. Mein Kaffee. Und mein Rückzugsort – zählt das als Gegenstand?
Wenn nicht, dann eben: mein Lieblingskuli. Der schreibt schief, aber ehrlich.
Ich brauche nicht viel, aber ich brauche das, womit ich denken, fühlen und fliehen kann.
Und ja – Kaffee zählt doppelt. Ohne geht gar nichts.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Rezensionen? Oh Gott, ja. Ich lese sie alle.
Ich freue mich über jede liebevolle Rückmeldung – wirklich.
Aber auch Kritik ist okay, wenn sie ehrlich und respektvoll ist.

Und hey – es ist mein Debütroman. Nicht alles ist perfekt. Aus konstruktiver Kritik kann man viel, sehr viel lernen. Ich schreibe nicht, um allen zu gefallen. Ich schreibe, um zu berühren – und das kann manchmal auch unangenehm sein.
Trotzdem: Ein Stern tut weh. Drei Sterne mit Herz tun gut. Fünf Sterne mit Tränen – machen mich sprachlos.

9. Du bist ja jetzt nicht nur Romanautorin, sondern du hast ja auch eine Arbeitsstelle. Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?

Naja, sagen wir so: Ich habe viele Jahre gearbeitet – in verschiedenen Berufen, immer brav, immer funktionierend. Das Ergebnis? Zusammenbruch. Klinik. Reset.
Heute bin ich vollzeitkreativ. Keine Nebentätigkeit, kein doppeltes Spiel. Ich schreibe, ich male, ich gestalte. Ich bin das, was ich immer war – aber jetzt darf ich es auch sein.
Und das Koordinieren? Geht besser, wenn man sich nicht mehr selbst wegkoordinieren muss. Am wohlsten fühle ich mich morgens. Wenn die Welt noch leise ist. Wenn keiner was von mir will. Da fließen die Worte fast von selbst. Manchmal auch Tränen. Aber das ist okay.

10. Bist du auch auf Messen, wie lit.Love und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Noch nicht. Ich taste mich langsam vor.
Menschenmengen sind nicht ganz mein Element – ich neige zum Fluchtreflex, wenn mehr als drei Leute gleichzeitig mit mir reden.
Aber: Ich liebe Bücher. Ich liebe Begegnungen mit echten Leser*innen. Ich liebe Gespräche, die unter die Haut gehen.
Also: Ja, irgendwann werde ich da sein. Vielleicht mit einem Notfallköfferchen für plötzliche Panikattacken in der Tasche – aber da.
Und dann werde ich wahrscheinlich nicht pitchen oder glitzern – ich werde zuhören, lachen, Bücher kaufen, mit anderen Autor*innen reden … und mich wundern, dass ich wirklich dazugehöre.

Interview mit Viola Eigenbrodt

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1. Wer ist Viola Eigenbrodt? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Studierte Archäologin, die während ihres Studiums bereits Zeitung gemacht hat. Danach wurde das lange, neben meinem Sohn, zu meinem Lebensmittelpunkt. Der Wunsch meines ersten Manns, ein Fotograf, hat uns für einige Jahre nach Südtirol, Meran, geführt. Als wir aus familiären Gründen zurück nach Deutschland gingen, entstand mit der Aufmunterung einer befreundeten Krimiautorin, die Idee mit den Cosykrimis etwas zurückzugeben.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich bin Journalistin, war Werbetexterin, da hat sich die Idee, längere Texte zu schreiben, einfach angeboten.

3. Nun ist es geschehen: Dein neuer Gardasee Krimi “Schuhe, Wald und schräge Vögel” ist heute erschienen. Berichte uns bitte in 5 Worten deine Geschichte? 

Gardasee, Förster, Tod, viele Geheimnisse…

4. Wie lange, hast du immer an einen deiner Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon geworden?

Das kann man pauschal wirklich nicht sagen. Neben 1Märchenbuch und 2 Regionalreiseführern Mitte der 2010er Jahren habe ich 8 Regionalkrimis (Meran und Gardasee) und zwei Romane geschrieben. „Das phantastische Antiquariat“ und „Zwei wie Sekt und Selters“. Ich brauche ungefähr ein Jahr für ein Buch, mit allem drum und dran. Zurzeit schreibe ich an einem Kinderbuch, möchte aber noch nichts darüber sagen.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Da die Szene in meinem Kopf entsteht, ist sie selbstverständlich auch ein Teil von mir. Insofern fühle ich sie auch. Daher wird es von mir niemals bluttriefende und brutale Thriller geben.

6. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Ich arbeite an einem 100 Jahre alten Schreibtisch, auf dem 1 Laptop vor einem Fenster mit Blick auf eine bunte Wiese steht.

7. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?

Meine drei älteren Geschwister wollten mir einfach nicht glauben, dass ich mich an den Einzug des Schäferhundbabys erinnern konnte, denn, als es zu uns kam, war ich erst 2 ½ Jahre alt.

8. Wenn du für einen Tag jemand anderes sein könntest, wärst du vielleicht eine oder einer deiner Protagonisten im Buch. Wenn ja, welche/welcher?

Nein, das möchte ich nicht. Warum auch? In jeder Figur, die man kreiert, steckt etwas von einem, sowie bei Träumen. Wenn schon, dann wäre ich gerne einmal einen Tag mein Mann. Krümelmonster und wandelndes Lexikon in einer Person. Und kochen kann er auch.

9. Was ist deine nächste größte Herausforderung in den nächsten sechs Monaten?

Geduld, Geduld, Geduld und optimales Zeitmanagement.

10. Welche Lebenserfahrungen haben dir beim Schreiben am meisten geholfen?

Alle. Definitiv.