✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Andreas J. Schulte? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin Jahrgang 1965, seit 31 Jahren glücklich verheiratet und habe zwei erwachsene, ganz großartige Söhne. Seit 35 Jahren arbeite ich als Journalist und Sprecher, ich habe viele Jahre lang Radiobeiträge und Filme produziert und vor fünf Jahren den Entschluss gefasst, aus der Geschäftsleitung des Redaktionsbüros, das ich 19 Jahre lang mit einem Freund betrieben habe, auszusteigen. Ziel war es, mehr Zeit für das Schreiben von Büchern zu haben. Ich habe mir eine Teilzeitstelle gesucht und habe seitdem zwei Brotberufe: Ich bin Verwaltungschef der evangelischen Kirchengemeinde in Andernach und Schriftsteller.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Angefangen hatte alles, als ich mit einem Freund zusammen Krimi-Hörspiele produziert habe, damals waren wir 15 Jahre alt. Später gehörte das Schreiben immer zu meinem Arbeitsalltag, wobei es natürlich ein Unterschied ist, ob man ein Drehbuch für einen kurzen Wissenschaftsfilm oder einen Krimi schreibt. Der Wunsch, ein Buch zu schreiben, war da, es fehlte aber ein tragfähiger Plot. Den habe ich tatsächlich 2008 gefunden und nach ungefähr anderthalb Jahren Recherche habe ich dann begonnen, den ersten historischen Kriminalroman zu schreiben, der 2013 veröffentlicht wurde.

3. Du wurdest mit dem Buch “HILDEGARD VON BINGEN UND DAS SIEGEL DES KÖNIGS” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Ich habe mich riesig gefreut. Natürlich hofft man darauf, dass ein Buch nominiert wird, aber es ist ja nicht selbstverständlich. Und ja, ich war auch ein bisschen stolz.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Ich habe insgesamt drei Monate an dem Buch gearbeitet.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, das tue ich tatsächlich. Wenn man die Emotionen nachvollzieht, dann kann man sie auch viel besser beschreiben.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Ich lese wahnsinnig gerne, arbeite – leider viel zu selten – in meiner Tischlerwerkstatt und strenge mich ordentlich im Kampfsport an. Viele Jahre lang habe ich auch gesungen, das pausiert im Moment. Ich schaffe es auch nicht, jeden Tag Gitarre zu spielen, aber ich bemühe mich, Blues-Mundharmonika zu lernen.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Eindeutig Pastor Heinrich, ein herzhaft fluchender Geistlicher, der in meinen ersten vier historischen Romanen und insgesamt sechs Kurzgeschichten auftaucht.

8. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Gibt es noch Romanideen für andere Genre?

Ja natürlich! Im Moment bin ich beim 30. Buch. Ich schreibe ja nicht nur historische Romane, sondern auch moderne Krimis, Cosy-Crime (unter dem Pseudonym Andreas Erlenkamp) und Wohlfühlromane, zusammen mit meiner Frau Christine Schulte, unter dem gemeinsamen Pseudonym Barbara Erlenkamp.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich weiß vorher genau, was in meinen Büchern passiert. In der Regel sind es ja pro Jahr drei oder vier Bücher und ich kann es mir nicht leisten, einfach aus dem Bauch heraus etwas zu schreiben, was am Ende womöglich dazu führt, dass ich wieder von vorne anfangen muss. Wir müssen schließlich Abgabetermine einhalten. Das heißt aber nicht, dass ich nicht während des Schreibens auch neue Ideen aufnehme. Ich halte es für ein Mythos, dass Figuren ihre eigene Geschichte erfinden, schließlich bin ich der Autor.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Im Moment arbeite ich eine Serie von sechs Krimis, die in Cornwall spielen. Es wird außerdem einen weiteren Eifelkrimi mit meiner Hauptfigur Paul David geben, danach stehen ein weiterer Wohlfühlroman und zwei Weihnachtskrimis auf dem Programm. Es gibt noch ein paar Lieblingsprojekte, die wir umsetzen wollen, aber das wird erst im Herbst 2026 passieren. Ein Projekt hat zwar nicht unmittelbar mit dem Schreiben zu tun, aber es wird bestimmt auch spannend: Ich werde in den nächsten Wochen zusammen mit einer befreundeten Köchin einen kulinarischen Krimi-Podcast ins Leben rufen – darauf freue ich mich auch schon sehr.