✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Emily Ferguson? Magst du dich mal vorstellen?

Sehr gerne. Ich bin 42 Jahre alt und lebe mit meiner Familie im wunderschönen Nürnberg. Obwohl ich mich hier ausgesprochen wohl fühle, betrachte ich mich als jemanden, der überall zuhause ist. Vielleicht liegt das daran, dass in mir verschiedene Nationalitäten vereint sind – von Osteuropa bis nach Amerika, über Afrika hinweg. Ursprünglich bin ich in Texas geboren und in Nürnberg aufgewachsen.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Oder seit wann schreibst du?

Im Jahr 2018 wurde mein erstes Buch, „Der letzte Glanz des Sommers“, veröffentlicht. Die Geschichte hat tatsächlich mich gefunden. Ich erinnere mich noch daran, wie ich darüber nachdachte, wie es gewesen wäre, meine Uroma väterlicherseits kennengelernt zu haben. Da meine Vorfahren native Amerikaner, konkret Cherokees, sind, begann meine Fantasie auf eine Reise zu wandern. So entstand die Geschichte des bayerischen Cherokeemädchens, das auf der Suche nach seinen Wurzeln und der großen Liebe ist. Doch schon vor dieser Idee habe ich gerne geschrieben und noch mehr gelesen. Fun Fact: Um meine Tagebucheinträge vor meinen beiden jüngeren Geschwistern geheim zu halten, habe ich meine Erlebnisse so stark verzerrt niedergeschrieben, dass niemand eine Verbindung zur Realität hätte herstellen können. Man könnte sagen, mein Leben als Märchen.

3. Wie sind denn deine beiden Protagonisten Elina und Nick für “Küsse in der Polarnacht” entstanden?

Ich bin ein großer Fan von Second-Chance Romanen und von Frauen, die, wie in meinen Geschichten, tough sind. Elina verkörpert genau diese starke Protagonistin, die sich mit Herz und Seele für ihre Familie, in diesem Fall für das Bed & Breakfast, einsetzt. Trotz ihrer Stärke besitzt sie einen weichen Kern, den sie nur Niklas preisgibt (auch wenn sie das zuerst natürlich nicht wahrhaben will). Niklas hat mir besonders gefallen, da er unkonventionell denkt und ein Mann ist, der seinen Horizont erweitert. Die beiden Charaktere sind grundverschieden und sich gleichzeitig sehr ähnlich. Aber das könnt ihr am besten selbst herausfinden, indem ihr das Buch lest.

4. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, das tue ich wirklich, denn Bücher leben von Emotionen. Manchmal bewahre ich sogar bestimmte Schlüsselszenen auf, um sie entsprechend meiner Stimmung zu schreiben oder zu überarbeiten. Musik ermöglicht es mir übrigens, meine Gefühle wunderbar aufs Papier zu übertragen. Allerdings kann ich nicht immer beim Schreiben Musik hören. Auch das ist stimmungsabhängig.

5. Warum schreibst du ausgerechnet im Genre Romance? Was fasziniert dich daran?

Gibt es etwas Wunderbareres als die Liebe?  Wobei ich dazu sagen muss, dass ich auch zeitgenössische Romane schreibe, in denen die Entwicklung der Protagonistinnen im Mittelpunkt steht. Hier spielt die Liebe natürlich auch eine große Rolle, aber nicht nur. Meine Bücher behandeln Themen wie Vergebung, Selbstverwirklichung, Vertrauen, Familie und Geheimnisse. Ich liebe es, im Selfpublishing die Möglichkeit zu haben, mich in die Richtungen kreativ auszuleben, auf die ich Lust habe. So, wie in ‘Küsse in der Polarnacht’, einer klassischen Liebesgeschichte.

6. Wie ist das gemeinsame Schreiben mit deiner Autoren-Kollegin Michelle Schrenk? Trifft ihr euch zum Schreiben persönlich oder nur virtuell?

Das war bisher von Buch zu Buch unterschiedlich. Manchmal haben wir uns bei den Kapiteln abgewechselt. Dann wiederum war eine von uns mehr im Flow und hat daraufhin geschrieben, während die jeweils andere später das Geschriebene überprüfte, um es zu vervollständigen oder andere Sichtweisen hinzuzufügen. Egal wie, das hat immer erstaunlich gut geklappt, was vielleicht daran liegt, dass wir uns seit der Grundschulzeit kennen und befreundet sind. Wir telefonieren fast jeden Tag und haben uns zum Schreiben hin und wieder getroffen.

7. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Eigentlich könnte ich jedes Mal direkt mit dem Schreiben des nächsten Buches loslegen. Allerdings liegen sooo viele Ideen und Plots auf meinem Rechner, dass das eigentliche ‘Hauptproblem’ darin besteht, zu entscheiden, welches davon ich am liebsten umsetzen möchte. Das wird dann noch komplizierter, weil ich in verschiedenen Genres schreibe. Wenn ich jedoch weiß, wohin die nächste Reise gehen soll, lege ich los. Manchmal ist mir das bereits klar, während ich noch an der aktuellen Geschichte arbeite (und wenn die Idee sehr konkret ist, kann ich es kaum erwarten, endlich anzufangen). Und manchmal dauert es ein wenig. Allerdings gab es bisher noch nie große Pausen, gar von Monaten. Irgendwie schreibe ich immer an irgendetwas.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?

Konstruktive Kritik meiner Leser ist mir sehr wichtig und hat mich beim Schreiben in der Vergangenheit stark vorangebracht. Mittlerweile kann ich Rezensionen, die weder konstruktiv oder gar verletzend sind, gut ignorieren. Um so schöner ist es, wenn mich Leser direkt anschreiben. Ich liebe den Kontakt zu meinen Leserinnen und Lesern.

9. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Oh, da gibt es so viele. Einen schönsten kann ich da gar nicht nennen. Aber um einige nicht unerwähnt zu lassen: Jede meiner Lesungen war bisher ein Highlight. Mich mit meinen Leserinnen und Lesern auf Buchmessen auszutauschen – das liebe ich sehr. Und natürlich habe ich mich sehr über den Erfolg meines Debüts gefreut. Die positive Entwicklung des Buches hat mich motiviert, weiter zu schreiben. Gerade deshalb war dieser Erfolg so wichtig, auch wenn mittlerweile vielleicht andere meiner Bücher mehr gelesen oder auch gemocht wurden.

10. Wenn du an die Schule zurückdenkst; Was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Am liebsten mochte ich Deutsch und Englisch in der Schule. Am wenigsten konnte ich mich für Mathematik begeistern. Ich denke, Sprachen liegen mir einfach, aber Mathe… ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe einfach kein Interesse daran gehabt, und das ist bis heute so. Und na ja, am allerliebsten mochte ich die Pausen.