✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Roberta Gregorio/Raffaella Belli? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen, mit Ängsten und Zweifeln, aber auch mit Zuversicht und Mut. Die Gegensätzlichkeit, die ich wegen meiner deutsch-italienischen Herkunft in mir trage, scheint in jeder Lebenslage und in jeder Charaktereigenschaft durch. Früher habe ich dagegen angekämpft, heute sehe ich sie als eine meiner größten Bereicherungen. Dadurch bin ich sehr einfühlsam und flexibel geworden. Tolerant, sowieso.
Was es sonst noch über mich zu wissen gibt? Nun, ich bin fast 43 Jahre alt, Mutter von zwei Söhnen, staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin. Seit 18 Jahren lebe ich in Italien, genauer im Cilento, das ist ein Naturpark im südlichen Teil Kampaniens.
Ich mag gutes Essen, gute Bücher und Schuhe. Morgens bin ich immer grantig. Oft muss ich allein und für mich sein. Familie bedeutet mir alles.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Und warum schreibst du mit Pseudoyme?
Zum Schreiben hat mich meine Leidenschaft für Bücher gebracht. Ich habe schon immer viel gelesen und mich an eigenen Kurzgeschichten und mehr oder weniger dramatischen Gedichten versucht. Erst in meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich an ein komplettes Manuskript gewagt. Aus diesem Versuch wurde „Wie im Märchen“, mein erster Roman.
Pseudonyme verwende ich in der Regel, wenn ich mich von meinem üblichen Genre wegbewege, oder um eine neue Phase einzuläuten.
3. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon?
Das ist ganz verschieden. Mal geht es schneller, mal langsamer. Kreativität lässt sich nicht immer steuern. Ein paar Monate brauche ich, wenn ich konzentriert und konsequent arbeite, für die Rohfassung aber schon.
Inzwischen habe ich über 20 Bücher geschrieben.
4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Ich denke an die Anfänge zurück, als ich vom Schreiben noch gar nicht so viel wusste und mich auf die Suche nach einer Agentur gemacht habe. Der Tag, an dem ich einen Anruf von einer Agentin erhielt, die mich unter Vertrag nehmen wollte, ist und bleibt einer der schönsten meiner gesamten Karriere. In dem Moment habe ich begriffen, dass meine Geschichten etwas wert sind. Noch immer bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Meine Agentin ist eine Konstante, der Fels in der Brandung. Ohne sie hätte ich das Schreiben vermutlich längst aufgegeben.
5. Du lebst ja in Italien und du schreibst auch Romane über das Meer, die Küste und das Leben dort. Was gefällt dir denn da am meisten, das du uns dann diese Geschichten schreibst?
Mein Leben in Italien erlebe ich als Mensch, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Also praktisch als Deutsche, obwohl ich doch sehr italienisch bin. Dieser seltsame Kontrast erlaubt mir, das Leben hier aus einer gewissen Distanz beobachten zu können. Deshalb sehe ich vermutlich die vielen Besonderheiten, die ich dann gerne mit meinen Lesern teile.
6. Mittlerweile sind es einige Verlage, bei denen du unter Vertrag bist. Bedeutet, du schreibst hauptberuflich? Wie schaffst du das dann noch eine Familie zu managen, denn du mußt ja dann viele Geschichten schreiben?
Ich schreibe zwar hauptberuflich, aber ich mache nebenher noch eine ganze Menge: unterrichten, übersetzen, redigieren …
Ganz ehrlich: Ich schaffe es nicht immer, alles unter einen Hut zu bringen. Der Alltag, die Familie … das alles muss ja trotzdem laufen. Wenn mir alles zu viel wird, verschwinde ich für ein paar Stunden und gehe ans Meer. Dort finde ich die Kraft, um mich wieder aufs Wesentliche zu besinnen.
7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?
Kritik ist mir absolut wichtig. Wenn sie konstruktiv ist, nehme ich sie mir sehr zu Herzen. Bisher hatte ich noch keine Kritik, die mich bis in den Schlaf verfolgt oder nachhaltig verletzt hat. Aber selbst dann, denke ich, wüsste ich damit umzugehen. Man wird mit der Zeit ja reifer und besonnener.
8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?
Kaffee oder Tee? – Tee. Aber nur Kräutertee. Oder Rooibos.
Sommer oder Winter? – Frühling und Herbst. Ich hasse Extreme. Ich brauche milde Temperaturen.
Gut oder Böse? – Gut! Aber ich kann auch Böse. Das dauert, doch wenn ich bei Böse angelangt bin, dann gibt es kein Zurück.
Süß oder Sauer? – Sauer mag ich gar nicht. Süß schon deutlich mehr, aber ich versuche, nicht zu übertreiben.
Print oder Ebook? – Ich bevorzuge Print. Ebooks aber gerne auf Reisen, oder im Wartezimmer.
Film oder Buch? – Buch – immer das Buch!
Fernsehen oder Lesen? –Lesen – ist doch klar!
9. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?
Auf persönlicher Ebene stehe ich ziemlich genau dort, wo ich sein wollte. Beruflich warte ich noch immer auf einen Spiegel-Bestseller.
10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?
Ich bin leider nicht so oft auf Messen. Das hängt einfach mit der doch etwas längeren Anreise aus dem Ausland zusammen. Auch mag ich kleinere Veranstaltungen lieber. Auf der lit.Love in München, zum Beispiel, bin ich sehr gerne. Ich liebe das Gespräch mit meinen Leserinnen, die ganz besondere Atmosphäre, die auf derartigen Events herrscht. Ebenfalls interessant ist es, einfach mal zu schauen, was es so Neues gibt. Die Buchwelt ist magisch. Ich lasse mich gerne verzaubern.
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