07. Dezember 2022

✿*゚¨゚✎…. Nun endlich verstand sie,
dass er genau der Mann war,
der in seiner Art und seinen Eigenschaften
am besten zu ihr passen würde.
Sein Verstand und sein Naturell würden,
auch wenn diese grundverschieden
von ihren eigenen waren,
all ihre Wünsche erfüllen.
Es wäre eine vorteilhafte Verbindung für sie beide:
Von ihrer Ungezwungenheit und Lebhaftigkeit
würde sein Gemüt vielleicht weicher
und seine Manieren besser.
Und von seinem Urteil,
seiner Kenntnis und seinem Wissen über die Welt,
würde sie wiederum einen großen Nutzen haben.

Jane Austen

Interview mit Silke Böschen

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Silke Böschen? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin 53 Jahre alt, lebe mit Ehemann und zwei Töchtern (11, 13) sowie Rauhaardackel Fiete in Hamburg. Geboren und zur Schule gegangen bin ich in Bremerhaven. Nach einem Zeitungsvolontariat habe ich in Dortmund Journalistik und Politikwissenschaften studiert und mein Diplom gemacht. Die nächste Station war Berlin, wo ich 12 Jahre gelebt habe. Dort habe u.a. beim ORB – dem späteren RBB -gearbeitet: Vor und hinter der Kamera. Auch im Ersten war ich zu sehen – in der ARD-Sportschau, in den Tagesthemen und beim investigativen Politik-Magazin Kontraste, das ich moderiert habe. Weiter ging es nach Frankfurt/M. Dort habe ich meine Töchter zur Welt gebracht und mit dem Schreiben begonnen. Mittlerweile arbeite ich an Band III von „Träume von Freiheit“. Außerdem bin ich als Fernseh-Reporterin fürs ntv Nachrichtenfernsehen unterwegs und als Trainerin tätig.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Als Kind habe ich sehr gern Geschichten erzählt und selbst sehr viel gelesen. Beides mache ich heut noch gern, nur dass ich jetzt meine Geschichten zu Papier bringe. Der entscheidende Moment für meinen ersten Roman war im Frühsommer 2009. Meine älteste Tochter war erst ein paar Wochen alt und lag im Stubenwagen. Um sie zum Einschlafen zu bringen, las ich ihr vor. Weil sie viel zu klein war, um zu verstehen, was ich vorlas, entschied ich mich für eine alte Chronik über Bremerhaven – meine Heimatstadt. In dem Buch bin ich auf die „Thomas-Katastrophe“ gestoßen, einem Verbrechen aus dem 19.Jahrhundert, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Meine Neugierde war geweckt. Ich begann zu recherchieren… und zehn Jahre später hielt ich „Flammen am Meer“ in den Händen.

3. Du wurdest mit dem Buch “Träume von Freiheit” für den Goldenen Homer 2022 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nomminierung erfahren hast?

Ich war wirklich sehr überrascht! Am Anfang konnte ich es gar nicht richtig glauben, doch meine Literatur-Agentin bestätigte mir, dass es alles mit rechten Dinge zugeht. Ich war und bin immer noch sehr stolz, dass es mein Buch „Ferner Horizont“ – also Band II von „Träume von Freiheit“ – auf die Shortlist geschafft hat. Vielleicht lande ich mit Band III, der 2024 erscheinen wird, auf einem der vorderen Plätze…

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

An „Ferner Horizont“ habe ich etwa 2 Jahre gearbeitet. Da in meinen Büchern echte Frauen, die wirklich gelebt haben, die Hauptrolle spielen, gehört viel Recherche dazu. Das ist häufig sehr zeitintensiv. Es gibt zwar viele Informationen im Internet (auch dort kann die Recherche sehr aufwendig sein), aber am allerschönsten ist es natürlich, wenn ich die Orte selbst besuchen kann, in denen die Geschichte spielt oder wo es noch Spuren meiner Figuren gibt. So bin ich zum Beispiel in Dresden über mehrere alte Friedhöfe spaziert und habe tatsächlich Gräber von Amerikanerinnen und Amerikanern entdeckt, die zur amerikanischen Kolonie im Dresden des 19.Jahrhunderts gehörten und in meinem Roman eine Rolle spielen.

5. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?

Nachdem die Kinder gegen halb acht aus dem Haus sind und ich den Dackel ausgeführt habe, setze ich mich an den Schreibtisch. Ich höre gern klassische Musik beim Schreiben. Händel oder Bach zum Beispiel. Aber nur ganz leise. Dann skizziere ich das Kapitel, das an dem Tag „dran ist“, häufig lese ich meine Arbeit vom Vortag noch einmal durch, damit es keine Lücken gibt, und dann geht’s los. Minimum sind immer tausend Wörter. Gern mehr. Ich versuche, nicht zu streng mit mir zu sein, damit der Schreibfluss nicht zum dünnen Rinnsal wird sondern munter plätschert.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Dann bin ich erstmal erschöpft und erleichtert zugleich. Bislang habe ich schon immer eine Idee für den nächsten Roman im Kopf. Doch die lasse ich erst einmal sacken und kümmere mich um Lesungen etc. für mein aktuelles Buch.

7. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Gibt es noch Romanideen für andere Genre, z.B. Sachbuch oder …?

Ja, es gibt noch weitere Ideen. Vorerst bleibe ich dem historischen Roman treu. Eine weitere, sehr abenteuerliche Geschichte habe ich schon im Kopf. Sie spielt wieder in 1870er Jahren und handelt von einer echten Frau, die ungeheuer mutig war, aber längst vergessen ist.

8. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Da es sich um Geschichte nach wahren Begebenheiten handelt, ist häufig ein gewisser Handlungsrahmen vorgegeben. Den versuche ich, gründlich abzuklopfen und suche nach ergänzenden Fakten in meiner Vorarbeit. Dann plotte ich das Ganze zum Roman. Das heißt, es gibt ein Gerüst. Auf dem turnen die Figuren aber manchmal sehr selbstständig und selbstbewusst herum. Das heißt, sie entwickeln ein Eigenleben und bringen dann oft eine ganz eigene Linie mit hinein.

9. Hast du Vorbilder im Schreibbereich – Lieblingsautoren oder Romane, die du selbst gern geschrieben hättest?

Ich lese gern Autoren aus dem 19.Jahrhundert: Charles Dickens, Theodor Fontane, Eduard von Keyersling. Ich mag aber auch zeitgenössische SchriftstellerInnen wie z.B. Jane Gardam oder John Williams. Seine Bücher „Butcher’s crossing“ und „Stoner“ finde ich sehr, sehr gut.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ich arbeite gerade an Band III von „Träume von Freiheit“. Darin geht es – wie in den beiden vorangegangenen Bänden – um Amerikanerinnen, die im 19.Jahrhundert in Deutschland gelebt haben und die ein ungewöhnliches Schicksal hatten. Wieder nach wahren Begebenheiten. Dieses Mal spielt eine schwerreiche Erbin aus New York die Hauptrolle. Sie heiratet Ende des 19.Jahrhunderts einen deutschen Grafen aus Schlesien und versucht sich in der Welt des preussischen Adels zurechtzufinden. Als moderne Amerikanerin stößt sie auf Standesdünkel und Ablehnung. Und auch ihr Millionen-Vermögen löst Neid aus. Trotzdem wird sie ihren Weg gehen. Es ist eine bitter-süße Geschichte. Gerade war ich ein paar Tage in Polen und habe das ehemalige Schloß meiner Hauptfigur besucht. Das steht noch und wird vor dem Verfall gerettet und saniert. Ich bin durch die Räume gegangen, in denen z.B. der Kaiser übernachtet hatte, stand vor alten riesigen Kachelöfen und vor einem kaputten Flügel, auf dem meine Protagonistin vielleicht vor über hundert Jahren selbst einmal gespielt hat. Gänsehaut-Momente auch für mich als Autorin. Im Frühjahr 2024 erscheint der Roman im Gmeiner-Verlag.

100. Lesung in der Wortwerke Buchhandlung Rastatt

Hurra!

Am Freitag den 04. November um 19.00 Uhr war es dann endlich soweit – Die Wortwerke Buchhandlung veranstaltete ihre 100. LESUNG !!!

Zur Feier des Tages gab es einen Sektempfang, für mich leider nur ein Sekt Orange, eben weil ich ja wieder heimfahren mußte und Muffins mit einer 100 drauf – aus süßer Schrift. Außerdem wurde ein Buchgutschein unter allen Lesungsteilnehmern verlost.

Die Buchhändlerin Claudia Neudörfer sprach bei der Ansprache zur 100. Lesung ein großes Dankeschön an all die Autoren, die sie bisher eingeladen hatte und natürlich an alle begeisterten Zuhörer, die sie bei dieser vielen Zahl von Lesungen begleitet hatten, aus.


Diesmal wurde die Autorin Christel Merten in die Buchhandlung eingeladen um aus ihrem Reiseroman “Schottlandreise zu dritt” vorzulesen, der mit Fotos aus Schottland untermalt wurde.
Leonie und Ulrich: Sie spontan, abenteuerlustig und ein großer Schottland-Fan – er organisiert und nachdenklich, aber innerlich zerrissen. Zwei Menschen, die sich kaum kennen und doch zusammen drei Wochen durch Schottland reisen. Unterwegs fragen sie sich immer wieder, ob Gott wohl seine Finger im Spiel hat… Bisher hat Leonie sich nie für den Glauben interessiert – und Ulrich ist von Gott enttäuscht und stellt ihn in Frage. Kann man ihm vielleicht doch vertrauen? Die beiden jungen Leute machen nicht nur eine Reise durch ein faszinierendes Land – sie erleben auch Abenteuer ganz besonderer Art…
Christel Tlaskal wurde 1965 geboren und lebt mit ihrem Mann in Rastatt / Mittelbaden. Sie ist seit über 25 Jahren als Sonderpädagogin tätig. Zu ihren liebsten Hobbies gehört das Reisen, aber auch das Fotografieren.
Das TB ist in der Buchandlung Wortwerke käuflich zu erwerben.
Wie immer war es ein überschaubarer Eintrittspreis von 5€.
Anmeldungen zur Platzreservierungen für die kommenden Lesungen sind unter der Email:
neudoerfer@mehralsbuecher.de zu erhalten.

So – und nun ratet mal wer das Los für den Buchgutschein im Wert von 20€ erhalten hat?


Genau – ICH hatte großes Glück, das mein Los gezogen wurde. Und an dieser Stelle möchte ich mich als Buchbloggerin, Leserin und Kundin bei der Claudia Neudörfer für ihre harte Arbeit bedanken. Denn ich werde sehr gut beraten und über Buch Neuigkeiten immer schnell informiert.

Vielen lieben Dank für alles!!!

Weihnachtskarte mit Washi Tapes

Ich habe einfach ein Din A4 Karton gefaltet und auf einem Backpapier einen Kreis gezeichnet. Auf diesem Kreis habe ich weihnachtliche Washi Tapes geklebt und anschließend den Kreis ausgeschnitten. Das Backpapier abgezogen und den Washi Tapes Kreis auf das gefaltete Kärtchen drauf geklebt. An diesem Kreis malte ich dann eine Weihnachtskugel und habe es mit einem Stempel “Frohe Weihnachten” versehen.

Interview mit Alexander Schwarz

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Alexander Schwarz? Magst du dich mal vorstellen?

Geboren 1964 in Stuttgart, aufgewachsen in Pforzheim, bin ich noch während meines Studiums von Freiburg im Breisgau mit meiner damaligen Frau nach Utrecht umgezogen. Seitdem wohne ich in Holland. Oder besser gesagt, wieder. Zwischendrin habe ich sechs Jahre in Reykjavík, Island gelebt.
Seit fast dreißig Jahren schreibe ich Reiseführer und andere Sachbücher.
Außerdem war ich selbst zwanzig Jahre Verleger und Programmleiter in Verlagen in Holland. In der Zwischenzeit arbeite ich als Literaturagent vor allem für deutsche Verlage in Richtung nordische Länder.
Die Entdeckerin der Welt über Maria Sibylla Merian ist mein zweiter Roman.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Tja, was die Belletristik betrifft, verspürte ich nicht wirklich diesen Drang, solange ich selbst verlegerisch tätig war. Das hat sich mit der Zeit geändert. Und dann habe noch ein bisschen gebraucht, bis ich mich wirklich getraut habe.
Tatsächlich habe ich aber schon Bücher geschrieben, bevor ich einen Verlag hatte. Auf die Idee unseres ersten Buchs, einen Reiseführer über Amsterdam (CityTrip plus Amsterdam bei Reise-Know How) kamen meine damalige Frau und ich, als wir merkten, wieviel Spaß es uns machte, hier zu leben, sondern das auch mit anderen zu teilen und Ihnen Tipps und Ratschläge an die Hand zu geben.

3. Soeben ist Dein neuer Roman “Die Entdeckerin der Welt” beim atb Verlag erschienen. Er erzählt die Geschichte einer starken Frau, die so manchen Stolperstein zu überwinden hat. Maria Sibylla Merian – die größte Naturforscherin ihrer Zeit um 1700 und ihrer grenzenlose Sehnsucht nach Freiheit. Wie kam dir die Idee zu diesem Roman und was möchtest Du den Lesern mitgeben?

Ich hatte gerade einen autobiografischen Roman (Susanne Braun: Die Insel der wilden Träume) fertiggestellt und habe nach einem neuen Thema gesucht. Ich habe nach einer starken Frau gesucht, die mit beiden Ländern etwas hatte, und so bin ich auf Maria Sibylla Merian gestoßen. Das Tüpfelchen auf dem i ist für mich das Goldene Zeitalter, wie das 17. Jahrhundert in Holland genannt wird, und, damit direkt zusammenhängend, das von den Holländern ausgebeutete, koloniale Suriname.
Zunächst dient der Roman der Unterhaltung. Ich möchte also nichts mitgeben im Sinne von erhobenem Zeigefinger. Wer möchte, dem bieten einige Szenen aber vielleicht schon Stoff zum Nachdenken. Um es mal etwas pointiert zu sagen: Solange sich Frauen unsicher fühlen müssen, wenn sie abends durch einen Park laufen oder mit dem Fahrrad eine unbeleuchtete Strecke fahren müssen, solange Frauen noch immer niedrigere Gehälter beziehen oder in so manchen Branchen weniger ernst genommen werden, zeigt sich doch eine gewisse Struktur, die durch die Jahrhunderte bis heute durchläuft.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Zunächst mal habe ich ein dreiviertel Jahr nur recherchiert, ohne ein Wort zu schreiben.
Im Verlauf der Recherche wurde mir auch die Dramaturgie und Struktur des Romans, welche Akzente ich in Maria Sibyllas Leben ich hervorheben wollte, immer deutlicher.
Ich habe ja über ein gelebtes Leben geschrieben und wollte meiner Protagonistin so gerecht wie möglich werden. Das bedeutete auch viel mit Historiker:innen, Journalist:innen, Bibliothekar:innen sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland in Kontakt zu treten. Glücklicherweise kann ich mit den Fachleuten in beiden Sprachen austauschen und die Originaldokumente in beiden Sprachen lesen. Das hilft enorm.
Mit dem Schreiben selbst war ich dann etwas mehr als ein Jahr lang beschäftigt. Und natürlich gab es auch in dieser Zeit noch jede Menge zu recherchieren.

5. Erzähl uns doch ein wenig aus Deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast Du bestimmte Rituale?

Ich schreibe auf jeden Fall morgens, bevor mir die Unruhe des Tages befällt. Also die Mail aus- und das Telefon auf stumm schalten. Sobald ich anfange darüber nachzudenken, was heute noch so ansteht, ist es mit dem Schreiben vorbei. Mitunter schreibe ich dann auch noch abends. Das liegt einfach daran, wieviel andere Dinge an diesem Tag noch anstehen.
Rituale lasse ich immer mehr los. Genauso wie Meditieren sollte man meiner Meinung nach immer und überall Schreiben können. Es ist wirklich eine Frage des Fokussierens und des Machens.
Was ich aber beibehalte ist, dass ich während des Schreibens, jedenfalls die ersten ein, zwei Stunden nebenher Musik höre, sorgfältig ausgewählte Instrumentalmusik mit dem Ziel, mich noch tiefer in den Fokus zu bringen, in das Buch eintauchen zu können.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Eine kurze Pause tut dann schon auch gut. Aber mein Kopf steht nicht still und im Laufe der Arbeit an dem einem Buch entstehen auch schon Ideen für das nächste. Und natürlich möchte ich dann am liebsten gleich wieder loslegen. Ich fange dann schon mal so nebenher an, zu recherchieren …
In meinem Fall kam noch die Aktualisierung eines meiner Reiseführer dazwischen. Vielleicht tut das ja auch ganz gut, zwischendrin ein Sachbuch zu schreiben.

7. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Gibt es noch Romanideen für andere Genre, z.B. Sachbuch oder …?

Ja, die gibt es tatsächlich. Dabei könnte Island durchaus wieder eine stärkere Rolle spielen. Wenn die Projekte spruchreif sind, erzähle ich gern mehr darüber, doch dafür ist es jetzt noch zu früh. Schauen wir mal …

8. Weißt Du bereits vorher genau, was in Deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest Du Dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen Dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Meine bisherigen Romane hangeln sich am Leben wirklicher Menschen entlang. Es handelt sich um gelebte Leben. Ich weiß in diesen Fällen, bevor ich anfange zu schreiben, wo ich anfangen und wo ich den Schlusspunkt setzen möchte. Ich kenne die Begebenheiten, über die ich schreiben kann. Was ich weglasse, was ich kleiner oder größer mache, entscheide ich mit Respekt den Personen gegenüber, über die ich schreibe. Dabei spielt aber auch die Dramaturgie eine Rolle. Für die Fantasie bleibt glücklicherweise aber immer noch jede Menge Spielraum.
Während des Schreibprozesses gibt es tatsächlich immer wieder Überraschungen. So übernehmen meine Protagonist:innen manchmal die Handlung und lassen schreiben. „Es“ schreibt dann und ich bin einfach nur der Kanal, durch den die Information fließt und dessen Finger zum Tippen verwendet werden. Ein grandioses Gefühl, weil ich dann praktisch keine Distanz mehr zu meinen Romanpersönlichkeiten und der Handlung fühle. Ich bin dann unmittelbar und mitteldrin dabei. Ein sehr schönes Gefühl.

9. Hast Du Vorbilder im Schreibbereich – Lieblingsautoren oder Romane, die Du selbst gern geschrieben hättest?

Uiii, es gibt so viele gute Autor:innen … Wenn ich einen nennen sollte, ist es der Isländer Arnaldur Indriðason, der wohl am meisten mit internationalen Preisen bedachte Kriminalromanautor überhaupt. Er versteht es wie kein zweiter, Informationen zu dosieren und so eine unglaubliche Spannung zu erzeugen. Er weiß hervorragend zu unterhalten und dabei durchaus heftige Themen anzusprechen.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen Du erzählen möchtest bzw. darfst?

O ja, die gibt es! Im Moment arbeite ich Ideen für mehrere Romane aus. Es zeichnet sich aber schon ab, dass auch der nächste Roman ein historischer sein wird und wiederum eine starke Frau die Protagonistin sein wird. Aber mehr möchte ich im Moment noch nicht verraten ….

04. Dezember 2022

✿*゚¨゚✎…. Wie unmöglich ich mich verhalten habe!
Ich, die sich so viel auf ihr Urteilsvermögen eingebildet hat!
Ich, die ich so stolz auf meine Fähigkeiten war!
Die oft das großzügige Verhalten ihrer Schwester gering schätzte und
die durch sinnloses und tadelnwertes Misstrauen zu eingebildet war.
Wie demütigend ist diese Entdeckung!
Dennoch, wie gerecht ist diese Demütigung!
Wäre ich verliebt gewesen, ich hätte nicht blinder sein können.
Aber Eitelkeit, nicht Liebe, war mein Fehler.

Jane Austen