Meine Bücher und ich ...

Interview mit Marleen Reichenberg

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Marleen Reichenberg? Magst du dich mal kurz vorstellen?


Ich bin in der Nähe von München geboren und aufgewachsen.
Nach meinem Jura-Studium habe ich geheiratet, einen Sohn und eine Tochter bekommen und als Anwältin gearbeitet, bis mich eine schwere Erkrankung aus meinem Alltag gerissen hat.

Im Sommer 2012 habe ich mein erstes Buch als Selfpublisherin veröffentlicht. Bis dahin war und bin ich auch heute noch absolute Vielleserin, sofern mir das Schreiben die Zeit dazu lässt. Zusammen mit meiner Familie lebe ich in einem kleinen Ort in Süddeutschland. Ich leide unter Schokoladen-, Kaffee-, Schreib- und Lesesucht , halte mich mit Yoga einigermaßen fit und liebe Spaziergänge in der freien Natur.

In meinem Debutroman „Zitronenlimonade“ werfe ich meine Protagonistin Christina in eine absolute Ausnahmesituation und erzähle auf unterhaltsame Weise, wie sie damit umgeht und ihr Leben wieder in den Griff bekommt. Die zahlreichen positiven Reaktionen und Rezensionen, die ich dazu erhalten habe, ermutigten mich, weiterzuschreiben. Dank meiner Leser wurden mein Erstling sowie jedes weitere Buch zu Amazonbestsellern.
Ende März 2017 habe ich meinen elften Roman „Lily´s Job – Driving him crazy“ veröffentlicht.

2. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet? Arbeitest du wirklich so wie in einem Büro oder aber auch mal nachts?

Generell brauche ich für die reine Rohfassung eines etwa dreihundertfünfzigseitigen Buches rund zwei bis drei Monate. Danach geht es an den Feinschliff. Ich überarbeite den gesamten Text selbst nochmals kapitelweise, bevor ich das Manuskript ins Lektorat und Korrektorat sende.
Bis die korrigierte Fassung zurückkommt, entwickle ich einen passenden Titel und Klappentext und feile mit meiner Coverdesignerin am Buchumschlag. Zu guter Letzt arbeite ich die Korrekturen in meinen Text ein und erstelle den Buchsatz für das Ebook und das Taschenbuch.
Die Gesamtarbeitszeit für meinen neuesten Roman lag – wie bei all meinen Büchern – bei ca.fünf Monaten.

Ich versuche weitgehend, feste Schreibzeiten einzuhalten und sitze dazu tatsächlich in meinem Büro. Wenn es in die Endphase eines Buches geht, arbeite ich, bewaffnet mit einer großen Kanne Kaffee, schon mal eine Nacht lang durch.

3. Angenommen, du hättest ausreichend Geld, um dir deinen Traum zu verwirklichen: Wo auf dieser Welt würdest du am liebsten dein Schreibdomizil errichten?

Ich liebe die Cote d’Azur, und dort speziell das Cap d‘ Antibes. Auf diesem traumhaften Fleckchen Erde, umgeben von Pinienbäumen, Palmen und exotischen Blumen, ein Haus mit Meerblick zu besitzen und auf der Terrasse zu schreiben, wäre eine wundervolle Vorstellung.

4. Hattest du schon so ein richtig peinliches Erlebnis?

Ja, und das habe ich sogar in einem meiner Bücher verarbeitet :
Mein Mann und ich saßen, anlässlich eines Hochzeitstages, festlich gekleidet in einem Sterne-Restaurant bei einem mehrgängigen Abendessen. Alles lief wunderbar, bis der Nachtisch, ein Zimtparfait, welches am Tellerrand mit Physalis-Früchten garniert war, serviert wurde..
Ich habe nicht bemerkt, dass der Kellner noch hinter mir steht und meinem Mann grinsend erklärt, dass ich bei diesen Früchten immer an „Syphilis“ denken muss. Hinter mir ertönte ein ersticktes Auflachen, das sofort in ein Hüsteln überging. Der Kellner rannte förmlich in die Küche, wo er vermutlich alle mit meinem blöden Spruch aufgeheitert hat. Denn als wir gingen, verabschiedeten uns der Restaurantchef und auch die anderen Kellner mit einem unübersehbaren Schmunzeln in meine Richtung…

5. Welches von den folgenden trifft eher auf dich zu?

Kaffee oder Tee?
Kaffee

Sommer oder Winter?
Sommer

Gut oder Böse?
Gut

Süß oder Sauer?
Süß

Print oder Ebook?
Beides

Film oder Buch?
Buch

Fernsehen oder Lesen?
Lesen

6. Bist du eher ein spontaner Typ, oder brauchst du eine genaue Planung für Unternehmungen? Und wie wirkt sich das auf dich als Autorin aus?

Normalerweise bin ich eine Planerin. Ich erstelle To-Do-Listen, Einkaufslisten und die Urlaube werden auch lange im Voraus geplant.
Aber das hat – erstaunlicherweise – keinerlei Auswirkung auf die Entstehung meiner Bücher. Da bin ich eine sogenannte Discovery-Writerin. Das heißt, ich habe eine grobe Idee sowie meine Protagonisten im Kopf und lege mit der Ausarbeitung los. Die Geschichte entwickelt sich dann während des Schreibens.

7. Welcher deiner Träume, die du nachts hattest, würdest du gerne im wirklichen Leben erleben? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, den Traum in einem Roman einfließen zu lassen?

In einem immer wiederkehrenden Traum jogge ich über einen Sandstrand.
Schnell laufen und rennen ist etwas, das ich im realen Leben wegen einer Gehbehinderung nicht mehr kann, aber sehr gerne tun würde.
Wenn es zur Handlung eines Buches und zu einem der Protas passen würde, könnte ich mir durchaus vorstellen, diesen Traum niederzuschreiben.

8. Gibt es denn einen Charakter, in dem du dich selbst wiederfindest?

Meine Protagonistinnen zeigen gelegentlich einzelne Verhaltensweisen, die ich auch habe, aber direkt wiederfinden würde ich mich in keinem meiner Buchcharaktere.Es ist als Autor viel spannender, sich Menschen auszudenken, die anders ticken als man selbst.

9. Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes (ähm .. ist das ein Wort?) Fach – und wieso?

Da ich schon immer mit reichlich Fantasie ausgestattet war, gerne Aufsätze geschrieben habe und sehr gerne lese, war mein Lieblingsfach selbstverständlich Deutsch.
Chemie dagegen war und ist für mich heute noch ein Buch mit sieben Siegeln, da wir drei Jahre lang denselben Lehrer hatten, der seinen Unterricht nur mit Vorlesen der einzelnen Kapitel aus dem Lehrbuch bestritt. Wer,so wie ich, Erklärungen und Zusammenhänge brauchte, um etwas zu begreifen, stand bei diesem Unterricht auf verlorenem Posten.

10. Wenn du die Geschichte des Buches mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

Was zusammengehört, das findet sich.

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  1. Sabine Hamm - Zichel

    Danke euch beiden für das tolle interessant Interview.
    LG Sabine

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