✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Constanze Wilken/Amelia Martin? Magst du dich mal vorstellen?
Constanze Wilken schreibt Familiengeheimnisromane für den Goldmann Verlag und eine Wohlfühlromanreihe für Saga Egmont. Unter meinem Pseudonym Amelia Martin darf ich mich für den Ullstein Verlag spannenden historischen Themen widmen und habe eine Romanbiografie über die Künstlerin Georgia O’Keeffe geschrieben. Als Kunsthistorikern habe ich einige Jahre in Wales gelebt, war viele Jahre als freiberufliche Provenienzforscherin für Antiquitäten weltweit unterwegs und kann auf viele unglaublich spannende, interessante und manchmal auch brisante Erlebnisse zurückgreifen.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hatte das große Glück, in Aberystwyth an der University of Wales, in Kunstgeschichte promovieren zu dürfen. Die Jahre in Wales waren prägend, bereichernd, fachlich und persönlich. Ich habe schon immer viel geschrieben aber die Idee zu meinem ersten Roman entstand in Aberystwyth. Als ich die Idee dann tatsächlich umgesetzt habe und die Resonanz auf die Geschichte sehr positiv war, entschied ich mich bald darauf für die Schriftstellerei. Die Begeisterung für Recherche und das Erzählen von Geschichten hat mich seither nicht losgelassen.
3. Du wirst in den kommenden Tagen einen neuen Roman im Goldmann Verlag, unter deinem Klarnamen Constanze Wilken, wieder veröffentlichen? Darfst du uns schon das Buchcover, wie auch den Buchtitel und etwas über den Inhalt verraten?
Sehr gerne! Ich freue mich sehr auf den 20. August – „Rückkehr nach Fisherman’s Cove“ ist mein vierter Schottlandroman und ich nehme meine LeserInnen mit auf die rauen Orkney Inseln.
Klappentext: Als sie vom plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters erfährt, ist Arline zutiefst erschüttert. Die junge Frau, die in einem Pub in Glasgow arbeitet und in einer Folkband singt, macht sich sofort auf den Weg zu ihrer Heimatinsel Orkney. Im malerischen Fisherman’s Cove angekommen, wird sie von Erinnerungen überwältigt. Ihr Vater hat ihr nicht nur das alte Cottage, sondern auch das Tagebuch ihrer früh verstorbenen Mutter Colina vermacht, von der sie das Gesangstalent geerbt hat. Arline beschließt, erst einmal in Fisherman’s Cove zu bleiben, um endlich mehr über das geheimnisvolle Schicksal ihrer Mutter zu erfahren. Endgültig durcheinandergewirbelt werden Arlines Gefühle, als sie im örtlichen Pub den Barkeeper Quinn kennenlernt. Denn als Arline mit ihrer zum Folkfestival angereisten Band im Pub singt, funkt es gewaltig zwischen ihr und Quinn.
Es geht um eine Liebe gegen jede Vernunft, die Macht der Musik und die Verbundenheit zur Heimat. Hach, ich habe beim Schreiben einige Tränen vergossen.
4. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Geschichten passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne, nehme ich mir viel Zeit für eine ausgedehnte Recherche, darauf baue ich auf. Ich halte mich an mein Exposé, d.h. es gibt einen roten Faden und ich weiß genau, wohin die Reise geht. Meine Lotsen in jeder Geschichte sind meine Figuren. Die entwickeln gern mal eine Eigendynamik und Nebenfiguren gewinnen an Bedeutung, wo ich es vielleicht nicht geplant hatte. Schreiben ist für mich ein organischer Prozess, ich lasse mich darauf ein und bleibe offen für die Stimmen meiner Protagonisten. Ja, ich höre Stimmen …
5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Und wie! Das macht das Schreiben so aufregend und immer wieder neu. Ich leide mit meinen Figuren, weine und schmunzle und es braucht immer eine gewisse Zeit, bis ich nach Beendigung eines Manuskripts die Geschichte loslassen kann.
6. Drei Wörter die deine Romane beschreiben?
Berührend, spannend, interessant.
7. Amelia Martin ist natürlich das Pseudonym von Constanze Wilken. Warum schreibst du weitere Romane unter einem Pseudonym? Liegt das vielleicht am Genre?
Der Ullstein Verlag hat mir die Möglichkeit gegeben, historische Themen, starke Frauenfiguren zu bearbeiten und ja, das ist ein anderes Genre. Dafür haben wir ein Pseudonym gesucht. Amelia Martin steht für anspruchsvolle historische Romane.
8. Wo entstehen all deine Geschichten? Es sind ja schon eine ganze Menge Bücher aus deiner Feder entstanden. Hast du einen festen Schreibplatz oder kannst du überall schreiben?
Am liebsten schreibe ich zu Hause an meinem Schreibtisch. Da habe ich meine Bibliothek griffbereit. Inzwischen habe ich eine große Auswahl an Fachliteratur zu den verschiedensten Themen. Das Internet ist zwar eine Hilfe aber nicht alles ist online zu finden. Wenn ich auf Reisen bin, kann ich aber durchaus am Laptop arbeiten. Das habe ich mit Begeisterung auf der Isle of Skye in einem Cottage gemacht. Ich ziehe mich auch gern mit meinem Hund an die dänische Nordwestküste zurück und arbeite dort in der Ruhe der Dünen an einem Manuskript.
9. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?
Atemlos blieb ich auf der Treppe stehen und sah hinauf zum Museo di Capodimonte.
10. Du hast bestimmt schon viele Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, darfst du uns etwas darüber berichten?
Ich habe kürzlich ein ganz besonderes Manuskript abgeschlossen. Die Geschichte über zwei Schwestern und ihr außergewöhnliches Schicksal erscheint im Ullstein Verlag. Die Schauplätze sind Nepal und Mailand, mehr darf ich noch nicht verraten. Derzeit arbeite ich an einer Geschichte über Highland Traveller und tauche mit Begeisterung in eine fremde, faszinierende Welt ein. Pferde und eine Buchhandlung in Glasgow spielen eine Rolle.