✽•¨•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•¨•✽
1. Wer ist Roswitha Zatlokal? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Ich bin begeisterte Mutter, stolze Großmutter und setze mich für den Tierschutz ein, lebe auch mit zwei Katzen und zwei Hunden aus dem Tierschutz in einem Haushalt. Beruflich durfte ich als Industriekauffrau, Schuhverkäuferin, Suchtberaterin, Lebens- und Sozialberaterin, Meditationstrainerin, Mitarbeiterin in einer Einrichtung für alkoholkranke Männer und langjährige Leiterin einer Wohnungsloseneinrichtung vieles erleben und (kennen-)lernen. Nebenbei war ich u. a. auch ehrenamtlich bei der Schuldnerberatung oder Bewährungshilfe tätig. Als Lachyoga-Lehrerin hielt ich Seminare in Schulen, bei Gesundheitsmessen und Privatveranstaltungen ab. Ich lache auch heute noch jeden Samstag unentgeltlich mit Lachyoga-Interessierten im Stadtpark von Krems. Lachen ist befreiend und gesund, das sollte auch in den Schulen viel mehr gefördert werden! Die Arbeit mit und für Menschen schärfte nicht nur meine Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe, sonder auch meine Menschenkenntnis. Dies kommt mir als Schriftstellerin sehr zugute.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Nun, hier schreiben die meisten, sie hätten schon als Kind gerne geschrieben. Tja, das habe ich auch. Ich war wahrscheinlich zum Leidwesen meiner Klassenlehrerin eine begeisterte Aufsatz-Schreiberin, die ihr viel Stoff zum Lesen ablieferte. Später suchte ich mir Brieffreundinnen auf der ganzen Welt. Irgendwann schrieb ich ein bisserl so herum an der einen oder anderen Geschichte, veröffentlichte jedoch nichts. Ich begriff schnell, dass ich das Handwerk des Schreibens richtig erlernen muss um Erfolg zu haben und schrieb mich in der Schule des Schreibens ein, nahm an diversen Workshops teil und bildete mich als Schreibende weiter. Es lagen aber immer wieder mal Jahre des Nicht-Schreibens dazwischen. Wenn ich heute meine frühen Sachen lese – ich hätte heute ein Problem damit, sie irgendwo einzureichen oder gar zu veröffentlichen. Aber es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass ich nicht aufgegeben habe und – auch, wenn das überheblich klingt – doch in einem gewissen Mass erfolgreich mit meinen Geschichten bin.
3. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Möchtest du etwas darüber berichten…
Angefangen hat alles mit unzähligen Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und Anthologien. 100 Frauen schreiben Briefe an das Leben, Save our Ship und Federjahr sind nur einige Anthologien in der langen Reihe. Immer wieder durfte ich in der Literaturzeitschrift “Schreib Was” Kurzgeschichten veröffentlichen, welche auch meine neuesten Werke gerne vorstellt – dafür bin ich der Herausgeberin Andrea Kammerleitner wirklich sehr dankbar. Heuer habe ich “Das Tagebuch der Hanni Z.” (meine Katze schreibt humorvoll und ohne auf mich Rücksicht zu nehmen Tagebuch) und meinen ersten Krimi “Mord in der Wachau – Miriam und Else ermitteln” im Eigenverlag bei der Buchschmiede herausgebracht. Beinahe zeitgleich wurde die Anthologie “Unter dem Olivenbaum 2” veröffentlicht, in der sich eine Geschichte von mir befindet. Einige weitere Anthologien mit Kurzgeschichten von mir sind im Entstehen. Ich halte übrigens durchaus erfolgreich Lesungen aus meinem Hanni-Buch in Tierschutzeinrichtungen ab. Von jedem verkauften Buch geht eine Spende von mir an den Verein.
4. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Geschichten passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Bei Kurzgeschichten habe ich eine Idee (Thema und Länge ist ja meistens vorgeschrieben von den Herausgebern) und schreibe sofort drauf los in den PC. Anders ist dies bei meinen Romanen. Da habe ich früher auch einfach drauflos geschrieben, das mache ich aber nicht meh. So hab ich mich ständig zu sehr verheddert in der Geschichte. Nun habe ich eine Anfangsidee und darauf gründet sich mein Plot. Meistens habe ich während des Schreibens Ideen für Ergänzungen, Änderungen, einen anderen Schluß, neue Figuren und dergleichen. Das heißt, mein Plot verändert sich dadurch schon mal in verschiedenste Richtungen. Meine Bücher schreibe ich zuerst – zumindest etappenweise – mit der Hand nieder und tippe dann die Geschichte in den PC. Somit überarbeite ich auch gleich alles das erste Mal. Ich habe festgestellt (dies hat echt etliche Jahre gedauert), dass ich so am besten arbeiten kann.
5. Drei Wörter die deine Geschichten beschreiben?
Humorvolle Figurencharakterisierung Spannung
6. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, schon. Diese Emotionen entstehen ja in mir und erst dann bringe ich sie zu
Papier.
7. Der perfekte Ort, um die ein oder andere Geschichte von dir zu lesen?
Jeder Ort kann perfekt sein. Das findet hoffentlich jede Leserin und jeder Leser
für sich heraus um meine Geschichten auch wirklich voll und ganz genießen zu können.
8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Das ist noch nicht lange her. Viele Buchhandlungen nahmen meinen Krimi in ihrem Bestand auf, obwohl er im Eigenverlag erschienen ist. Sogar die Stadtbücherei Krems hat mein Hanni-Buch und meinen Krimi jetzt
aufliegen. Auch, wenn das jetzt sehr pathetisch klingt, aber das erfüllt mich
wirklich mit Stolz, großer Dankbarkeit und Freude.
9. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?
Hm, da bin ich vielseitig unterwegs. Ich gehe gern zum Lachyoga und mit Freunden ins Cafe, Kino, Kabarett, etc. Ich bin gerne in der Natur. Und ich kann so richtig gut faulenzen.
10. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?
Ich würde lügen, wenn ich sage, sie sind mir nicht wichtig. Wer freut sich nicht über ein Lob? Gefällt das Buch nicht kann ich mir vielleicht ja auch überlegen, warum dies so ist. Meiner Meinung nach sind Geschmäcker Gott sei Dank verschieden und alles gefällt halt nicht jeder/jedem. Was ich keinesfalls tue, ist über jemanden zu lästern, nur weil ihr oder ihm mein Buch nicht gefällt. Dieses Phänomen kommt leider in den Sozialen Medien sehr häufig vor. Für mich sind dies alle Kundinnen und Kunden, die das Recht haben zu sagen, wie zufrieden oder unzufrieden sie mit meinem Werk sind. Diese Reaktionen von Schreibenden werfen eher ein schlechtes Licht auf sie selbst als es die schlechteste Rezension vermag. Wenn ich eine “schlechte” Rezension nicht aushalte, habe ich zwei Optionen: Ich veröffentliche nichts mehr oder ich lese keine Rezensionen.