Meine Bücher und ich ...

Interview mit Elisabeth Marienhagen

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Elisabeth Marienhagen? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Eine gute Frage und ich wäre schon einen Schritt weiter, wenn ich das selbst wüsste. Spaß beiseite. Ich bin in Rheinland-Pfalz geboren, genauer gesagt in Zweibrücken, in Saarbrücken und Karlsruhe aufgewachsen, habe in Erlangen studiert und bis zur Geburt meines ältesten Kindes als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin gearbeitet, dreißig Jahre in Lappersdorf einer Stadtrandgemeinde von Regensburg gelebt und bin mit meinem Mann vor ein paar Wochen nach Bayreuth gezogen. Hier noch ein paar Fakten über mich: verheiratet bin ich seit 42 Jahren und Mutter von vier inzwischen erwachsenen Kindern. Zu unserer Familie gehört außerdem eine reizende Mopsdame namens Bruni.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Hier würde ich so gerne etwas Originelles schreiben – aber es klingt ähnlich wie bei vielen anderen. Es war einmal: Ein kleines Mädchen, das früh angefangen hat, kleine Geschichten aufzuschreiben, sobald es einigermaßen lesen konnte (von der Rechtschreibung schweigen wir lieber). Ihr erstes großes Projekt scheiterte grandios: Dabei waren alle Figuren in der Geschichte unfassbar lieb und nett zueinander. Irgendwann stellte das Mädchen fest: Statt Harmonie brauchen Geschichten Konflikte. Es hat weitergeschrieben und lebte glücklich und zufrieden – jedenfalls meistens …

Das Manuskript, an dem ich zur Zeit arbeite, ist keine leichte Kost – das waren Märchen im Original oft auch nicht. Der Roman spielt im 2. Weltkrieg und angesichts der allseits herrschenden Konflikte frage ich mich, ob Menschen gar nichts aus vergangenen Fehlern lernen …

3. Wie viele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben und in welchem Genre?

Inklusive Ebooks habe ich inzwischen acht Bücher in diversen Genres veröffentlicht – darunter einen Cosy-Krimi, Familiengeheimnis- und historische Romane und einen Katzenroman.

4. Gibt es denn einen Protagonisten-Charakter, in dem du dich selbst wiederfinden würdest?

Grundsätzlich liebe ich alle meine Romanfiguren, sogar die nicht ganz so netten – woher die ihre schlechten Seite haben, frage ich mich immer mal wieder. An mir kann es unmöglich liegen. Tatsächlich weisen viele meiner Helden Charakterzüge auf, mit denen ich mich identifizieren kann und erstaunlicherweise sind sie allesamt eigenständige Persönlichkeiten (obwohl sie meinem Kopf entsprungen sind). Sie können mich ziemlich überraschen. Zum Beispiel hat sich Heiner im ersten Band meiner Winzerfrauenreihe glattweg geweigert, zu sterben, wie es im Plot vorgesehen war. Ein Glücksfall für mich. Er gehört mit zu meinen liebsten Figuren. Genau wie Magdalena, sie ist die Heldin der Trilogie. In Lenchen steckt sehr viel von meinen Wurzeln mütterlicherseits und meiner Oma Margarete, einer wunderbar warmherzigen Frau. Anfangs ist es mir übrigens immer wieder passiert, dass ich die beiden Namen miteinander verwechselt habe.

5. Wie lange brauchst du, bis der Roman beendet ist?

Leider schreibe ich unheimlich langsam und das Recherchieren nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Darum wird das Schreiben von Ellas Geschichte (sie ist Magdalenas Tochter – und mein neuester Liebling) sicher gut über ein Jahr dauern. Bis das Lektorat durch ist und der Roman erscheint insgesamt eineinhalb Jahre: Weil ich auch eine kleine Schreibpause nach dem vorherigen Roman brauchte.

6. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Und ob, ich heule Rotz und Wasser bei traurigen Szenen und ächze und seufze, was meine Familie mitunter zu Fragen nach meinem Befinden veranlasst. Momentan fällt mir das Schreiben übrigens ziemlich schwer, Ellas Geschichte steuert unaufhaltsam auf einen Tiefpunkt zu, um den ich mich gerne drücken würde. Aber wenn einem meiner Protas etwas Gutes passiert, trage ich ein breites Lächeln auf dem Gesicht.

7. Wenn du die Geschichten deiner Bücher mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

„Verrat, Vertrauen, Wut, Angst, Verzeihen.“

Bei dieser Frage zitiere ich aus der neuesten Rezi zu meinem Cosy-Krimi – denn diese Themen ziehen sich mal mehr, mal weniger ausgeprägt durch alle meine Bücher: Und hier für Interessierte die gesamte Rezi zu der ‚Tote von Wynden Manor‘ aus dem dp Verlag. Sie steht beim großen A – ist kurz, aber ich habe mich sehr darüber gefreut: Spannend bis zur letzten Seite.

Rezension aus Deutschland vom 22. Oktober 2023: Verrat und Vertrauen. Wut, Angst und Verzeihen. Ein Krimi den ich nicht zur Seite legen konnte. Dank an die Autorin.

8. Was war bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das war der Moment – als ich einen handgeschriebenen Brief einer alten Dame erhielt, in dem sie mir berichtet hat, dass ihr Vater mit General Guderian befreundet war – und wie sehr meine Trilogie sie an diese Zeit erinnert habe. Oder war es der Moment, in dem ich Dank meiner Agentin Alisha Bionda den ersten Verlagsvertrag in Händen hielt? Vielleicht auch der Moment, als ich bei der Agentur Ashera angenommen wurde. Oder der Moment, als ich vor Jahren eine Mail von geöffnet und gelesen habe, dass ich den 3.Platz im Fitzek-Thrillerwettbewerb von Neobooks gewonnen hatte …

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Fällt es dir schwer, sie anzunehmen?

Besonders schön finde ich Leserunden, bei denen ich direktes Feedback bekomme. Das ist jedes Mal ein Highlight. Auch die nicht so begeisterten Stimmen sind mir sehr wichtig – da kann ich nachfragen, erklären z.B. warum mir die Szene mit Magdalena in der Schule wichtig war. Auch wenn ein Klappentext falsche Erwartungen weckt, ist das eine bedeutsame Info, oder dass ein Personenverzeichnis schön wäre … Hinweise in der Art nehme ich natürlich ernst. Traurig bin ich über Ein-Sterne- Bewertungen.

Wenn es heißt: Nicht mein Geschmack, kann ich das durchaus nachvollziehen … ich mag ja auch nicht alles lesen. (Ich selbst bewerte ein Buch dann nicht.)

10. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung? Sag jetzt nicht: mit Mops Bruni spazieren gehen!

(Daraufhin lachte sich die Autorin Elisabeth Marienhagen schlapp und ich mit…)

Was? Ich soll nicht?! Aber genau das wollte ich schreiben – und dass ich gerne male und zeichne, in der Dusche gerne singe, außerdem mag ich Linedance, hatte ich schon erwähnt, dass ich gerne lese..

Und sehr passend zu Halloween hat sie am Wochenende Kürbisse mit ihrer Tochter geschnitzt! GRUSSELIG!!!

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Hallo November 2023

  1. Elisa

    Danke für die Fragen, das Interview hat Spaß gemacht

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