✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Leonie Lastella? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Autorin von heartbraking, spicy New Adult Romance Suspense und Romance Romanen und lebe mit meiner Familie und meinen Tieren in einer alten Reetdachkate nordwestlich von Hamburg inmitten von Büchern.
Seit 2017 widme ich mich ausschließlich dem Schreiben und veröffentliche Kurzgeschichten und diverse Romane unter anderem für den Fischer Verlag, Dtv und Penguin Randomhouse.
Es folgten Auszeichnungen von der deutschsprachigen Liebesroman-Vereinigung Delia und der Krimi-Nordica für meine Werke.
Autorin sein bedeutet für mich, immer wieder diese erste richtige Liebe zu erleben, die einem mit hundertachtzig Stundenkilometern von den Füßen reißt und es gibt für mich nichts Schöneres, als die Leser auf diese emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen.
Neben der Literatur liebe ich Ben &Jerrys Eis, Country Musik, gern in Kombination und am besten auf einem Roadtrip quer durch die USA.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war schon immer sehr Buchaffin, habe mein Leben lang gelesen und die Welt der Bücher geliebt. Mit dreizehn habe ich Friedhof der Kuscheltiere von King gelesen und diese Szene, in der der kleine Sohn stirbt und der Vater trauert hat mich emotional echt auseinandergenommen. King versteht es eben nicht nur mit unseren Ängsten zu spielen, sondern auch all die anderen Emotionen zu triggern. Da war mir das erste Mal klar, ich möchte Menschen so berühren, wie er mich da berührt hat. Danach habe ich immer nur für mich geschrieben, bis ich dann mit Kurzgeschichten bei Wettbewerben angetreten bin und meinen ersten Verlagsvertrag bei einem kleinen Miniverlag ergattert habe. Da hatte ich Blut geleckt und habe mir 2016 ein Jahr Zeit gegeben, es zu schaffen, eine Agentur zu finden und einen Vertrag bei einem Großverlag zu bekommen. Innerhalb von drei Monaten war ich bei einer großen Agentur unter Vertrag und mein Debut wurde zwischen verschiedenen Großverlagen versteigert. Und seitdem darf ich das tun, was ich am meisten liebe.

3. Wie ist die Buchidee zu “Unsafe & Unseen” entstanden? Und warum nur eine zweiteilige Buchreihe über Seaside Hideaway?

Die Idee zur Seaside Reihe hatte ich eigentlich direkt, als ich den Schauplatz in Oregon besucht habe. Das geht mir oft so, dass Orte oder Songs oder Menschen etwas in mir auslösen, was dann erstmal zu einer groben Idee wird. Rockaway Beach ist so ein typisch verschlafenes, cozy Küstenstädtchen, in dem man sich vor der Welt verkriecht. Die Wälder der Coast Range sind düster und dicht. Diesen Kontrast auch im Genremix zu haben, fand ich unglaublich spannend. Außerdem habe ich ursprünglich mit Thrillern das Schreiben begonnen und habe hier jetzt meine beiden Lieben, was das Schreiben angeht vereint, indem ich der vorrangigen Liebesgeschichte eine unterschwellige Spannung verpasst habe.
Die Idee ist dann weiter gereift, ich habe sie mit meinem Schreibbuddy ausgebaut und dem Verlag vorgeschlagen und die waren sofort sehr begeistert.
Warum es nur eine Dilogie ist? Ich denke, dass die Geschichte rund um Nevah und Miller auserzählt ist und ich wende mich auch nach zwei Bänden immer gern neuen Projekten zu, selbst wenn es bedeutet Abschied zu nehmen und ein bisschen Sehnsucht zu haben. Aktuell befinde ich mich gerade in Kalifornien am Lake Tahoe und dieses Mal wird es noch ein bisschen spannender und düsterer.

4. Man merkt beim Lesen direkt, dass du Nevahs und Jacksons Lebens-Situationen sehr detailreich und realistisch beschrieben hast? Woher hattest Du Deine Informationen, also wie hast du für diese Charaktere recherchiert?

Ich versuche immer so viel wie möglich zu recherchieren. Vor Ort, im Netz, mit Betroffenen, aber natürlich fließen auch persönliche Emotionen mit ein. Das ist ja quasi unsere Superkraft als Autor_innen, das wir in der Lage sind in Menschen hineinzuversetzen, selbst wenn wir selbst die Erfahrungen noch nicht gemacht haben und Panikattacken, Traumata oder Emotionen generell für den Leser spürbar zu machen.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, immer. Sehr. Weinen tue ich dabei in der Regel nicht, weil ich zu konzentriert bin, aber ich stehe dann schon mal mit gebrochenem Herzen vom Schreibtisch auf und muss erstmal durchschnaufen, um wieder in den Alltag zu starten. Aber ich mag das. Als Leserin, wenn andere Autor_innen mir das Herz brechen und genauso, wenn ich schreibe und mir selbst ein broken Heart verpasse.

6. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich brauche unbedingt Musik beim Schreiben. Ohne geht es eigentlich nicht. Und ich brauche meinen Schreibbuddy in der Hinterhand, falls der Plot mal nicht will. Ansonsten ein gemütliches Plätzchen. Eine eiskalte Coke Zero und den Autorenkater und los geht es.

7. Du hast bereits mehrere Romane veröffentlicht. Wieviele und warum im unterschiedlichsten Genre? Hast du dann auch noch Pseudonyme?

Ich habe eine ganze Menge Pseudonyme, die ich gar nicht alle verraten darf und da ich ein bissche wie Tom Holland bin, der immer Geheimnisse spoilert, muss ich jetzt echt überlegen, welche ich aufdecken darf.
Also, ich habe unter meinem Klarnamen geschrieben 2 Bücher bei Fischer geschrieben, 2 beim Diana Verlag und 6 bei dtv. Dann gibt es noch drei Teile einer Serie bei Fischer, die aber ein geschlossenes Pseudonym sind. Unter meinem Klarnamen sind noch 4 Thriller im Kleinverlag erschienen, die ich gerade neu auflege und unter dem Pseudonym Leo StarK im Selfpublishing rausbringe. Dann gibt es noch ein Selfpublishing Pseudonym Emma Cole unter dem ich 2 erotische Cowboynovellen veröffentlicht habe und ein paar Kurzgeschichten in Anthologien. Im nächsten Jahr erscheint dann wieder eine Dilogie bei Dtv und ein New Adult Romance bei Penguin Randomhouse unter offenem Pseudonym. Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen und komme auf 22 Bücher.
Warum in den unterschiedlichsten Genres? Weil es Spaß bringt, sich immer wieder neu zu erfinden und Projekte zu verwirklichen, die ganz anders sind, als das Vorangegangene. Ich mag den Mix und die Abwechslung.

8. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich habe zunächst einen groben Handlungsplan, das sogenannte Expose, mit dem ich Agentin und Verlag überzeuge und das Grundlage für das szenische Plotten ist. Dann arbeite ich dieses Expose weiter aus und am Ende plane ich jede einzelne Szene vor, indem ich sie mit wenigen Sätzen umreiße. Das hört sich jetzt ganz unromantisch an und furchtbar starr, aber zu wissen, was inhaltlich passieren wird, gibt mir im Schreibprozess die Möglichkeit mich ganz auf die Emotionen und das Wie zu konzentrieren. Das genieße ich sehr. Und natürlich kommt es auch mal vor, dass einem noch eine galaktische Idee kommt, die man dann eben noch mit einbindet oder es fügt sich etwas, was man eben nicht geplant hat, aber das Gros steht vor dem Schreibprozess fest.

9. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Da gibt es so viele. Deswegen ist Autorin sein auch mein Traumberuf, weil ich immer wieder so unglaublich, völlig verrückte Dinge erleben darf. Am wertvollsten sind glaube ich die Menschen, die ich dadurch getroffen habe und zum Teil jetzt zu meinen Freunden zählen darf. Aber auch Leser_innen, die mich mit ihrer Reaktion auf meine Bücher berührt haben und mir das Gefühl geben, das was ich tue, ist richtig und gut und wird gewertschätzt. Das sind definitiv Momente, die ich ganz fest in meinem Erinnerungsmarmeladenglas verschließe.
Aber es sind eben auch Dinge wie der erste Großverlagsvertrag. Das erste professionelle Fotoshooting, bei dem man sich einen Tag lang wie Prinzessin fühlt. Das erste Mal das eigene Buch als riesige Werbung am Bahnhof sehen oder überhaupt in einer Buchhandlung. Das erste Mal Cover für die Verlagsvorschau sein. Oder das erste Mal auf einer Vertretertagung vor 50 Anzugträgern mittleren Alters erklären, warum der eigene Bookboyfriend so wahnsinnig toll ist und sich am Ende über sexy Männerleisten unterhalten. Oder eben so winzige Dinge, wenn plötzlich Dinge aufgehen und sich wie magisch zusammenfügen, die man so nicht geplant hat. Oder einen Schreibflow zu haben und am Ende wahnsinnig viele Seiten geschrieben zu haben, die sich total gut anfühlen. Die Recherchereisen, die mich an so viele Traumorte geführt haben, an denen ich wieder interessante und inspirierende Menschen kennenlernen durfte. Und das allerschönste: Diese Reise ist nicht vorbei und ich hoffe, ich darf noch ganz viele solcher Momente erleben.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ich habe es weiter oben ja schon angeteasert. 2024 wird es auf jeden Fall wieder eine New Adult Romance Suspense Reihe geben, die am Lake Tahoe in Kalifornien spielt. Es wird sehr heartbraking und hat nochmal deutlich mehr Suspense-Elemente als die Seaside Reihe. Und es wird einen New Adult Romance Roman bei Penguin Randomhouse erscheinen, zu dem ich aber noch so gar nichts verraten darf, ausser vielleicht, dass er in Hamburg spielen wird und mir unglaublich viel Spaß macht, ihn zu schreiben.