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Interview mit Eva Grübl

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Eva Grübl? Magst du dich mal vorstellen?


Ich heiße Eva Grübl, wurde am 15.11.1971 in Wien geboren. Ich war lange Zeit im Ausland, in Schweden und Italien. Seit 2009 lebe ich in Leonding in Oberösterreich. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter – beide erwachsen (23,27). Mein Brotberuf ist Lehrerin. Ich habe Grundschullehramt und Gehörlosenpädagogik studiert und arbeite an einem Kompetenzzentrum für hörbeeinträchtigte Kinder in Linz.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe immer schon gern geschrieben. Meistens Geschichten für meine Schulkinder oder meine eigenen Kinder. Dann begann ich eines Tages, die Geschichte meiner Großmutter aufzuschreiben. Daraus wurde später “Zeit der Dornen”, mein zweiter Roman. Im Ausland lernte ich eine Frau kennen, deren Vorfahren aus Ostpreußen stammten. Das fand ich sehr interessant und ich fing wieder an zu schreiben: “Das Bernsteincollier” entstand. Als das Manuskript fertig war, dachte ich: “Schick ich das doch mal an einige Agenturen”. Und es wurde von Conny Heindl genommen und bei LÜBBE veröffentlicht.

3. Du wurdest mit dem Buch “Botschafterin des Friedens” für den Goldenen Homer 2023 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hattest und dann noch mit dem bronzenen Homer heimgegangen bist?


Ich war sehr überrascht und natürlich begeistert. Die Nominierung war schon toll, dann aber auch ausgezeichnet zu werden, hatte ich tatsächlich nicht erwartet.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?
Etwa 1,5 Jahre.

5. Wieso gerade das Leben von Bertha von Suttner als Hintergrund Geschichte? Was hat dich daran so inspiriert?
Piper kam auf mich zu mit der Bitte eine Romanbiographie über eine berühmte Frau zu schreiben. Bertha von Suttner ist in Österreich recht bekannt und ich habe in meiner Jugend schon ein Referat über diese besondere Frau gehalten. Ihre Friedensarbeit ist heute sehr aktuell. Sie kämpfte für Sachen, die in der heutigen Zeit für alle selbstverständlich sind: ein Kriegsgericht, ein vereintes Europa, Bildung der Frau und der Arbeiterklasse, …

6. Wie verlief die Recherche zu diesem Buch und was war für dich bei den Recherchen die größte Herausforderung?
Doch sehr herausfordernd. Ich las das Tagebuch von Bertha von Suttner, ihren Briefverkehr mit Alfred Nobel (leider gab es den nur auf Französisch), ich habe viele Schauplätze besucht, Dokumentationen angesehen, die Biographie von Suttner und Nobel gelesen. Also viel Arbeit.

7. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?
Ich bin ja hauptberuflich Lehrerin. Am Nachmittag nehme ich mir jeden Tag fix eine Stunde zum Schreiben, manchmal mehr. Da recherchiere oder schreibe ich. Am Wochenende oder in den Ferien sind es dann oft auch mehrere Stunden. Da tauche ich richtig in die Geschichte ein und vergesse die Zeit.

8. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?
Ja, ich sammle ständig Ideen. Manchmal ist es schwierig, den Geschmack des Verlags oder das Thema, das gerade in ist zu treffen.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Im Großen und Ganzen steht die Geschichte. Ich arbeite vorher intensiv am Plot, an dem ich mich dann festhalte. Aber manchmal ändert sich etwas, fällt mir etwas ein, finde ich noch etwas bei einer Recherche. Also flexibel muss man sein und den Text oft auch nachträglich noch einige Male überarbeiten.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ich schreibe gerade für Piper an einer weiteren Romanbiographie über zwei berühmte Frauen. Wer es ist, darf ich nicht verraten. Da ist der Vertrag bereits unterschrieben, das Buch wird aber leider erst Ende 2024/Anfang 2025 erscheinen, weil so viele Romane in der Warteschlange stehen.

Auch einen historischen Roman habe ich bereits beendet. Es geht um DDR und Kuba, aber leider ist dieses Thema momentan nicht gefragt und wurde daher von den Verlagen abgelehnt. Schade. Das ist dann schon sehr bitter nach der langen Arbeitszeit.

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