Buchvorstellung
Der eiserne Herzog (Historischer Roman) von Ulf Schiewe
- Herausgeber : Lübbe; 1. Aufl. 2022 Edition (28. Oktober 2022)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 560 Seiten
- ISBN-10 : 3785728182
- ISBN-13 : 978-3785728185
- Lesealter : Ab 16 Jahren
- Abmessungen : 13.5 x 3.3 x 21.4 cm
Klappentext:
Die Krone Englands – und zwei Männer, die um sie kämpfen
Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone – wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt …
England am Vorabend der berühmten Schlacht von Hastings – Ulf Schiewes neuer Roman macht Geschichte lebendig.
Über den Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte über zwanzig Jahre im Ausland, unter anderem in der Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50. Im Jahre 2005 begann Ulf Schiewe neben der beruflichen Tätigkeit seinen Debütroman: “Der Bastard von Tolosa” zu schreiben, der dann 2009 bei Droemer Knaur erschien. Später wurde Ulf Schiewe vollzeitig als Schriftsteller tätig, auch für den Bastei Lübbe. Inzwischen sind es 15 Romane geworden. Außerdem gründeten am 1. Februar 2015 mehrere AutorInnen historischer Romane, darunter sehr aktiv Ulf Schiewe, den Verein „HOMER – Historische Literatur“ für alle historischen Genres und Subgenres. Dabei wurde er für seine Historischen Romane mehrmals ausgezeichnet :
- 2014 Silberner Homer in der Kategorie Spannung & Abenteuer für Das Schwert des Normannen
- 2014 Bronzener Homer für Die Hure Babylon zu den Ereignissen des Zweiten Kreuzzugs
- 2020 Goldener Homer für Die Kinder von Nebra als besten historischen Roman des Jahres
Er vestarb dieses Jahr im März 2023.
Hintergrund ist die Krone Englands – um die zwei starke Persönlichkeiten AD 1049 kämpfen
Um 1049 wurde zwischen Wilhelm und Mathilde, der Tochter Baldwins V., Graf von Flandern, und Enkelin Roberts II. von Frankreich, eine Heirat geplant. Diese Verbindung untersagte Leo IX. auf dem Konzil zu Reims im Oktober 1049, vermutlich wegen des zu nahen Verwandtschaftsgrades. Wilhelm und Mathilde waren Vetter und Base 4. Grades, da beide in direkter Linie von Rollo dem Wikinger abstammten. Die Heirat fand aber 1051 in Eu dennoch statt. Wilhelm brachte seine Frau sofort nach Rouen. Zunächst führte die Ehe jedoch zum Kirchenbann. Genehmigt wurde die Verbindung schließlich erst 1059 durch Papst Nikolaus II., nachdem dieser ein Bündnis mit Wilhelms Verwandten geschlossen hatte. Aus Dankbarkeit oder auch um den Papst günstig zu stimmen, stifteten die Eheleute je ein Kloster östlich und westlich der Burg in Caen: die Damen-Abtei (Abbaye-aux-Dames) und die Herren-Abtei (Abbaye-aux-hommes). Mathilde wurde in St.-Trinité in der Abbaye-aux-Dames bestattet.
Die Jahre 1047 bis 1060 waren von größter Bedeutung für die Geschichte der Normandie. Den Auftakt bildete ein Aufstand im Jahr 1047, der fast den Herzog gestürzt hätte. Darauf folgte eine zweite Krise, in der sich Wilhelm zwischen 1052 und 1054 nicht nur einem feindlichen Bündnis seiner eigenen Vasallen, sondern auch einem Bund der französischen Lehnsleute unter der Führung ihres Königs entgegenstellen musste. In diesen 14 Jahren befand sich der Herzog fast ununterbrochen im Kriegszustand. Nach 1054 entspannte sich die Lage.
Seit 1042 herrschte der angelsächsische König Eduard der Bekenner über England. Vor seiner Krönung verbrachte er mehrere Jahre im Herzogtum Normandie, dessen Strukturen er als Vorbild ansah. Um England eine ähnliche Verwaltung zu geben, errichtete er ebenfalls eine Zentralverwaltung und besetzte zahlreiche wichtige Positionen mit Normannen. Im Jahr 1050 kam es daher zu einem Aufstand der angelsächsischen Adligen unter der Führung Godwins von Wessex, Eduards Schwiegervater. Eduard konnte den Aufstand niederschlagen und verwies 1051 die Rädelsführer des Landes.
In diese Zeit fällt der Besuch Wilhelms bei Eduard. Da Eduard selbst keine Kinder hatte, soll ihm dieser bei dieser Gelegenheit Versprechungen gemacht haben, dass Wilhelm sein Nachfolger auf dem Thron von England werden solle. 1052 kehrte die Familie Godwins mit Armeen zurück, und Eduard musste sie wieder in den alten Stand einsetzen. Als 1053 Godwin bei einem Essen mit Eduard starb, folgte ihm sein Sohn Harold Godwinson als mächtigster englischer Herzog nach.
Im Jahr 1064 wurde Harold von Eduard über den Kanal zu Wilhelm geschickt und erlitt dabei einen harten Schiffbruch, bei dem fünf seiner Männer starben. Er wurde in Beaurain von Graf Guy de Ponthieu gefangen genommen. Als Wilhelm davon erfuhr, befreite er Harold aus den Händen des Grafen, nahm ihm den Treueeid ab und zog mit ihm gemeinsam in einen siegreichen Feldzug. Wilhelm sicherte sich so nicht nur die Zusage des aktuellen Herrschers über die Thronfolge, sondern verpflichtete auch seinen härtesten Konkurrenten um den Thron zum Gehorsam. Harold freilich sah diesen Eid als nicht bindend, war er doch seiner Ansicht nach in Gefangenschaft unter Zwang abgegeben worden.
Am 5. Januar 1066 starb Eduard der Bekenner. Da er keine Nachkommen hinterließ, war abzusehen, dass die Thronfolge in kriegerischen Handlungen geklärt werden würde, in denen Wilhelm eine wesentliche Rolle spielen sollte. Zu den Handelnden gehörten außerdem Harold Godwinson, dessen Bruder Graf Tostig von Northumbria und König Harald Hardråde von Norwegen. Harold Godwinson wurde vom Witenagemot zum neuen König erkoren und direkt im Anschluss an Eduards Beerdigung in der Westminster Abbey zum König gekrönt. Wilhelm jedoch bestand darauf, dass Eduard ihn bereits zu seinem Nachfolger bestimmt habe. Die Machtergreifung Harolds sah er daher als persönliche Beleidigung und politische Herausforderung an. Er war sich bewusst, dass seine Ansprüche nur mit Gewalt durchzusetzen waren.
Ein Ausschnitt aus dem Teppich von Bayeux, der die Schlacht bei Hastings zeigt. Im Buch “Der eiserene Herzog” von Ulf Schiewe erfährt man wunderschön um- und beschrieben mehr von der Schlacht bei Hastings. Deshalb möchte ich nicht mehr darüber berichten. Es ist echt lesenswert!
Quelle: Wikipedia, amazon und Google
Buchbesprechung
Nachdem ich im Oktober 2022 den Autor auf der HOMER Preiserleihnung persönlich kennen lernen durfte, habe ich dieses Jahr zum wiederholten Male als HOMER Bloggerin meinen ersten Ulf Schiewe Roman gelesen. Als ich das Buch aufschlug, waren meine Gedanken, wie kann man sich nur so viele Orte und Namen für Personen merken. Dann noch die Aufgliederung in Buch 1,2 und 3. Ich bin ehrlich – ich habe es wieder zur Seite gelegt. Durch das Buddyread mit einer Bloggerfreundin habe ich mich durchgerungen, mit dem Lesen, zu beginnen. Ich wurde in das Jahr AD 1049 zu den Normannen entführt und lernte die ersten beiden wichtigsten Protagonisten Guilhelm und Matilda kennen. Und die Geschichte wie die Beiden sich kennen und lieben lernten, war so spannend geschrieben worden, so dass man sich die damalige geschichtliche Zeit vorstellen konnte. Natürlich sind in Gedanken Bilder erschienen, wie man das im Fernsehen in den Dokumentationen schon mal gesehen hatte. Ulf Schiewe hat es bei mir geschafft, das ich alles lebhaft – während der Lesezeit – erleben konnte. Nun wurde mir aber nicht nur das damalige normanische Herzogtum, sondern auch das englische Königreich vermittelt. Ich lernte einige englische Grafschaften und deren Earls&Lords und den König von England kennen. Hier wurden wirklich gute Charaktere erschaffen. Diese Schlacht zwischen dem normanischen Herzog und dem damaligen König Harold von England war Wirklichkeit. Ulf Schiewe hat mich in seinen Zeilen, die um Liebe, Macht und Krieg ging, auf unterschiedlichste Gefühlsebenen mitgenommen. Sein Schreibstil verhalf mir auch, recht zügig das Buch, mit mehr als 500 Seiten, auszulesen. Jetzt nach dem Beenden der Geschichte halte ich das Buch in der Hand und muss feststellen, dass das Buchcover perfekt zur Geschichte stimmig ist. Ich möchte euch für das letzte Buch vom Schriftsteller Ulf Schiewe (verstarb im März 2023) eine Leseempfehlung aussprechen.
Hörbuchbesprechung
Der (eiserne) normannische Herzog erkämpft sich seinen Anspruch auf den Thron Englands zurück. Es geht um Liebe, Macht, Lügen und Intrigen, die mit Krieg endeten. Ich wurde vom Autor Ulf Schiewe in eine Zeit mitgenommen, die ich durch seinen Schreibstil lebhaft mitfühlen konnte. Die Hörbuchdauer beträgt 16 Stunden und 18 Minunten und das Buch wurde vom Sprecher Reinhard Kuhnert richtig gut vorgelesen. Das Taschenbuch erschien im Lübbe Verlag und das ungekürzte Hörbuch im Lübbe Audio, das wiederum auch bei Audible käuflich zu erwerben ist. Da ich von der historischen Zeit in der die Geschichte abspielen wird, nicht so ganz meins war, bin ich aber mit dem Hörbuch und zusammen mit dem Buch ganz schnell im AD 1049 aufwärts mitgerissen worden. Fantastisch, das letzte Buch von Ulf Schiewe (verstarb im März 2023).
Fahrplan von den BloggerInnen für HOMER 2023
Hier habt ihr die Möglichkeit nochmals alle Beiträge auf den teilnehmenden Blogs nachzulesen.
René Anour – Die Totenärztin – Donaunebel
Manuela – Das Bücherhaus
Alex Beer – Felix Blom – Der Häftling aus Moabit
Nadine – Kunterbunte Bücherreisen
Eva Grübl – Botschafterin des Friedens
Tanja – NichtohneBuch
Heidrun Hurst – Die Kräutersammlerin und der junge Flößer
Sabine – BUCHMOMENTE
Hendrik Lambertus – Der Zorn der Flut
Carmen – CARMENS BÜCHERKABINETT
Silke Elzner – Die letzte Fehde an der Havel
Uwe – LITTERAE ARTESQUE
Claudius Crönert – Das ewige Licht von Notre-Dame
Patricia – NichtohneBuch
Ana Pawlik – Die Welt im Nebel
Anke – Svanvithe
Ulf Schiewe – Der eiserne Herzog
Alexandra – Lesebuch
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