✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Asta Müller? Magst du dich mal vorstellen?

Hallo Alex, erst einmal herzlichen Dank für deine interessanten Fragen, die ich gerne versuchen werde, zu beantworten.

Mit vollem Namen heiße ich: Asta Michaela Müller-Gropengiesser, da der selbst für mich zu lang ist, habe ich ihn abgekürzt in Asta Müller. Ich bin glücklich verheiratet, und wir haben eine Tochter (25), die noch in Schottland studiert. Ich bin in Hamburg geboren und lebe dort immer noch, obwohl ich in meinem Leben schon um die halbe Welt gereist bin. Doch in Hamburg bin ich zuhause. 
Ursprünglich habe ich Design studiert und Ewigkeiten als Creative Director gearbeitet. Ich war quasi die Quelle der Inspiration in Werbeagenturen und verantwortlich für alle anderen Kreativen. Was mir auch sehr viel Freude gemacht hat.
Bevor ich Lesen und Schreiben lernte, habe ich schon Geschichten erfunden und sie liebend gern anderen erzählt. Ich habe mich immer in andere Welten geträumt und dabei spannende Dinge erlebt.
Meine anderen Hobbys waren Lesen, Malen, Fotografieren und sogar die Musik. Schon früh liebte ich es zu singen, obwohl ich nicht mit einer starken Stimme beschenkt wurde.
Die Schwierigkeit bestand später für mich darin, herauszufinden, was ich davon ernsthaft vertiefen wollte. Denn außer Lesen, sind die anderen Hobbys zeitaufwendig, wenn man sie ernsthaft betreiben will.

Das führt dann auch gleich zu deiner nächsten Frage.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Als unsere Tochter geboren wurde und ich in meinem Hauptberuf etwas zurücktreten musste, habe ich die wenige freie Zeit, die man als junge Mama hat, genutzt und versucht herauszufinden, wo denn nun mein Herz dranhängt. Musizieren schob ich erst einmal beiseite, da das Üben nicht nur laut, sondern auch sehr aufwendig war. Also wurde nur noch auf Familienfesten Musik gemacht und nur so zum Spaß.
Die Malerei habe ich noch länger als Hobby neben meiner eigentlichen Leidenschaft, dem Schreiben und Erfinden von Geschichten verfolgt. Sie blieb leider auf der Strecke, als mich meine eigenen Welten so fesselten, dass ich nichts anderes mehr wollte, als alle meine Ideen niederzuschreiben.
Bevor ich jedoch etwas an Verlage einreichte, besuchte ich viele Schreib-Seminare und schloss mich einigen wichtigen Autoren- und Schreibgruppen an, mit denen ich noch heute in engem Kontakt stehe. Es reicht ja nicht nur gute Ideen zu haben, man benötigt auch eine Menge Handwerkszeug.
Im Klartext hieß das, ich habe zuerst eine epische Trilogie von je Band über tausend Seiten für die Schublade produziert. Dabei jedoch schon meine „Götterwelt“ und die „Ahnen“ erfunden, die in fast allen meiner bisher erschienenen Romane den Weltenhintergrund bilden.
Es war also nicht nur eine verdammt gute Schreibübung, sondern ist die eigentliche Basis meiner jetzigen Geschichten.
Übrigens überarbeite ich gerade diese ersten drei Bände, indem ich sie schleife und kürze. Auch wenn sie noch nicht veröffentlicht sind, so hat diese Grundlage schon viele Fans. Der erste Band, der in sich abgeschlossen ist, wird „Der dunkle Ahne“ heißen und viel über die Hintergründe meiner „Götterwelten“ verraten. Es ist eine Very-Bad-Boy-Story daher auch der Name „Der dunkle Ahne“.

3. Wie kamst du auf die Idee zu diesem Buchtitel und Buchcover für diesen Roman?

Ups, da habe ich schon etwas vorgegriffen. also zurück zu „Kairra. Geschenk der Götter“. Die Geschichte spielt auf der unerträglich heißen Sonnenwelt, die „böse“ Götter nur erschaffen haben, um sich an dem Leid der Bewohner zu ergötzen.
In meinem „Götterversum“ wurden alle Welten nur zur Unterhaltung der Götter entworfen. Diese Welten sind also ähnlich wie „Video Games“ oder „Reality Shows“ rein zu ihrem Vergnügen erfunden worden.
Doch es gibt auch gute Götter, die friedliche Welten erdacht haben, und diese Götter stehen meiner Protagonistin zur Seite.
Deshalb sollte der Roman zuerst: „Kairra, Spiel der Götter“ heißen. Doch den Zusatz „Spiel der Götter“ gab es schon. Wer den Roman kennt, weiß dass Kairra ein Geschenk für ihre Welt ist. Deshalb war dies meine zweite Idee.
Das Cover wurde unter Berücksichtigung meiner Vorschläge vom Knaur Verlag gestaltet, das heißt, von deren Werbeagentur. Das Wüstenbild, das unten eingeblendet ist, und meine ursprüngliche Coveridee waren Anregungen für die Werbeagentur. Auf meiner alten Coveridee war mir die Frau zu puppig und die Wimpern auch zu lang. Ich zeige es euch hier gerne:

4. Wie lange, hast du immer an einem der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Wie viele sind es denn mitlerweile geworden in deiner Autorenlaufbahn?

Das ist immer sehr unterschiedlich. Die ersten drei Bände, die noch unveröffentlicht sind, aber immerhin zusammen über 2000 Seiten haben, hatte ich ratzfatz fertig. Also alle in einem Jahr, die haben sich quasi von ganz allein geschrieben. Erst nach einigen Seminaren wurde mir klar, dass ich noch reichlich daran feilen musste. Es sind zwar wirklich tolle Ideen, aber der Schreibstil steckte noch in den Anfängerschuhen.
Mit einer Leseprobe meines vierten Romans: „RELAX, das Ende aller Träume“ habe ich dann einen Wettbewerb gewonnen und damit einen Verlagsvertrag bei einem Unterverlag von Droemer Knaur. Die Leseprobe hatte allerdings nur knappe 60 Seiten und nun musste ich plötzlich innerhalb von 3 Monaten alles fertigschreiben. Das habe ich dann trotz Kind und Brotjob tatsächlich hingekriegt.
Mit „Yohna – Erdenkind“ war es ähnlich.
Danach startete ich ein neues Projekt, meinen bisher einzigen Nicht-Fantasy-Roman, einem New Adult „Villa to be“. Als Rowohlt damals Interesse daran zeigte, habe ich den auch schnell fertig gestellt. Er ist dann aber nicht bei Rowohlt erschienen, sondern ich habe einen Selfpublishing Versuch damit gestartet. Aber auch dafür habe ich nicht länger als 3 – 4 Monate gebraucht.
Nur „Kairra. Geschenk der Götter“ hat extrem lange gedauert. Die Idee, den ersten Plot, und eine 43-seitige Leseprobe hatte ich schon vor über 13 Jahren fertig, also noch vor meinen anderen Veröffentlichungen. Auch damit gewann ich einen Schreibwettbewerb.
Doch als ich endlich soweit war, daran weiterzuschreiben, nachdem meine anderen Bücher das Licht der Buchwelt erblickt hatten, spielte mein Leben verrückt. Zwei .Umzüge innerhalb kürzester Zeit und meine plötzlich erkrankte Mutter, die ich dann lange Jahre pflegte, nahmen mir die Kraft. Ich konnte mich nicht mehr darauf konzentrieren. Ich schrieb immer ein bisschen weiter und pausierte dann wieder, wenn ich zu angespannt war.
Wenn man also so will, habe ich für Kairra nach dem Erscheinen der anderen Romane, 7 Jahre gebraucht. Dafür bin ich aber besonders stolz darauf. Und ich habe schließlich das Versprechen an meine Mutter eingehalten und die Geschichte fertiggestellt, die sie leider nicht mehr lesen konnte. Doch ich weiß, der Rest hätte ihr genauso gefallen, wie der Anfang, den ich ihr noch am Krankenbett vorlesen konnte.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Oh ja, und wie! Ganz furchtbar geweint habe ich bei der „Villa to be“. Eine andere dramatische Stelle in meinem jetzigen „Der dunkle Ahne“ erschüttert mich jedes Mal beim Schreiben und beim wiederholten lesen. Mit meiner Freundin und meinem Mann haben wir darüber schon im Team geheult.
Manche Szenen mag ich besonders gern, weil die Dialoge so lustig sind und ich die Charaktere so gerne hab.

6. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das ist nicht leicht zu sagen. Es gibt so viele! Angefangen von dem Moment, als mein Verlag sagte, sie würden meinen ersten Roman gerne veröffentlichen. Ich musste die Mail zigmal lesen, um den Inhalt zu verstehen und ihn auch zu glauben. Später, wenn als ich den Roman dann gedruckt in den Händen hielt, bin ich vor Stolz fast geplatzt und dachte: Wow, das hast alles du geschrieben? Wie cool ist das denn?
Nach der Veröffentlichung kamen dann die Reaktionen von begeisterten Leserreaktionen dazu. Das haut einen um, wenn man mitbekommt, wie fremde Menschen in den eigenen Geschichten mitfiebern.
Dann natürlich meine erste Lesung in Leipzig auf der Buchmesse. Ich hatte voll Lampenfieber und dann wurde es doch ganz toll. Du siehst, es gibt unendlich viele „schönste“ Momente.

7. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?

Ähm, ich brauche immer Kaffee mit ganz viel Mandelmilch, das ist quasi mein Motor. Ohne Kaffee geht nichts. UND Ruhe … absolute Ruhe, denn ich lasse mich wahnsinnig schnell ablenken. Ansonsten gibt es keine typischen Schreiballtage. Ich schreibe einfach immer dann, wenn es möglich ist, selbst mitten in der Nacht, wenn mich die Ideen nicht schlafen lassen.

8. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Welche Genre sind das denn genau?

In erster Linie handelte es sich immer um Fantasy oder Romantasy-Romane, bis auf den einen New Adult, der keinerlei fantastische Elemente enthält, sondern eher schon fast biografische.
Ich glaube, ich könnte alles schreiben, mich muss nur die Muse packen. Doch da ich mein Götterversum rund um die Ahnen (wie in YOHNA, RELAX und KAIRRA) noch lange nicht auserzählt habe, bleibe ich erst einmal dabei.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Eigentlich weiß ich vorher nicht genau, was in meinen Geschichten passiert. Ich habe zwar so einen groben Pitch im Kopf, aber ausschlaggebend sind für mich immer die Charaktere. Kairra zum Beispiel, ich wollte die Geschichte einer jungen Frau erzählen, die auf einer tödlichen Welt um ihr Überleben kämpft. Die über sich hinauswächst und am Ende sogar die Götter überzeugt. Ich habe mir eine Welt vorgestellt, die so unwirtlich wie die Sonnenwelt ist. Zwei Sonnen verbrennen alles, was sich tagsüber an die Oberfläche wagt. Meine Kairra sollte zu den Verdammten gehören, die ausgeschlossen von dem Schutz der Stadt, einen unterirdischen Ring darum gebildet haben, in der Hoffnung, irgendwann selbst so privilegiert zu leben wie die Städter, die als einzige einen Schutzschild gegen die Strahlung haben. Doch die lassen niemand rein.
Somit hatte Kairra einen Grund zu kämpfen, den ich noch verstärkt habe, weil sie um ihren kleinen Bruder fürchten muss. Kairra erhält Hilfe, Verbündete und und und …
Du siehst, meine Geschichten wachsen von ganz allein. Ich habe einen Anfang, ein Ende und dann erzählen sie sich.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Oh ja, und ich bin auch schon ziemlich weit. Wie ich oben schon erwähnt habe, arbeite ich an einem Band über den Ursprung meiner Götter und Ahnen (es werden insgesamt 3 abgeschlossene Teile).
Die Ahnen sind eigentlich sehr friedlich, doch der dunkle Ahne will Rache und sein Weg wird sehr hart. Er ist – wie alle Ahnen und Götter – verdammt arrogant, sieht verflucht gut aus und weiß das auch. Er wehrt sich gegen die Liebe und nimmt seinen Rachefeldzug immer wieder als Ausrede, um ihr zu entkommen. Er bricht unzählige Herzen, aber seins wird auch immer wieder gebrochen.