Interview mit Michael J. Scheidle

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1. Wer ist Michael J. Scheidle? Magst du dich mal kurz vorstellen? 

Ich wurde 1966 geboren und lebe seitdem auf der wunderschönen Ostalb. Nach einigen beruflichen Abstechern bin ich schließlich beim Schreiben gelandet. Das habe ich schon von Kindesbeinen an gerne gemacht. Die Inspiration für meine Geschichten hole ich mir aus meiner Umgebung. Die gesammelten Informationen verarbeite ich dann zu einer rein fiktiven Geschichte. Der Grund, warum ich einen Krimi geschrieben habe, ist: „In Deutschland wird so viel gemordet, da wollte ich meinen Beitrag leisten.“ Meine Lesungen schmücke ich mit vielen humorvollen Anekdoten, die das Publikum immer wieder erheitern. Schließlich lautet das Motto der Lesung „Krimi trifft Humor“.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Das ist eigentlich eine lange Geschichte, aber ich will es kurz machen. In der Grundschule begann meine Lehrerin, irgendwelche Zeichen an die Tafel zu malen. Diese habe ich abgezeichnet und irgendwann konnte ich schreiben.
Danach habe ich immer wieder Geschichten geschrieben. Diese habe ich erfolgreich im Altpapier entsorgt.
Während der Corona-Zeit gab es nicht viele Veranstaltungen, über die ich berichten konnte. Deshalb begann ich, eine Geschichte zu schreiben, die immer länger und länger wurde, bis schließlich „Tomatidin” daraus wurde.
Als ich mit einer bekannten Schriftstellerin bei einem Glas Wein saß, erzählte ich ihr davon. Sie ermunterte mich, das Buch zu veröffentlichen.

3. Wovon handelt dein Debüt Krimi? Möchtest du etwas darüber berichten… 

Es ist die Geschichte rund um Otto Meisner, der plötzlich in einen Mordfall verwickelt wird. Sie ist spannend und enthält gleichzeitig humorvolle Elemente. Eigentlich sollte Otto Meisner nur herausfinden, ob Silke Sternheimer von ihrem Mann betrogen wird. Doch als dieser tot zusammenbricht, findet sich der ehemalige Rechtsanwalt Meisner mitten in einem Mordfall wieder. Während Kommissarin Rita Schmölz zu verstehen versucht, was passiert ist, ermittelt Meisner auf eigene Faust. Schon bald wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert und verstrickt sich immer tiefer in einem Wirrwarr aus Geheimnissen, Gefühlen und Gefahr. So entstand eine spannende Geschichte, mit einer Brise Humor, um einen Mord, der eigentlich unentdeckt geblieben wäre. Seit Sommer 2024 gibt es auch eine Theaterversion von “Tomatidin”, die mit Besucherrekord auf der Freilichtbühne in Kirchheim am Ries aufgeführt wurde.

4. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten? Und warum?

Mir ist die Figur des Jan Trupp, Rita Schmölz’ chaotischer Assistent, ans Herz gewachsen. Denn er verkörpert das, was wir alle in uns tragen und was uns jederzeit passieren kann. Beispielsweise beobachtete ich einen jungen Mann um die 20 in einem Elektronikmarkt vor den Waschmaschinen. Er blätterte in einer der Beschreibungen und schüttelte den Kopf. Schließlich griff er sich einen Mitarbeiter und fragte: „Wo steht denn hier, wie man einstellt, wie sich die Trommel dreht?” Der Verkäufer guckte verständnislos, ich auch – ich stand einen Gang weiter. „Aber warum wollen Sie das denn wissen?”, fragte der Angestellte. Der Mann erklärte: „Meine Mutter hat gesagt, Pullis und Jeans muss ich linksrum waschen!” Solche Situationen meine ich. Das kann jeden von uns erwischen, und in Jan Trupp habe ich sie gesammelt.

5. Drei Wörter die den Krimi beschreiben?

Farbenfroh, spannend und humorvoll.

6. Hast du einen Lieblingssatz aus diesem Buch, der dich besonders bewegt ?

Eigentlich keinen Satz, sondern eine Szene. Als Otto Meisner seine ehemalige Mitarbeiterin Julia Proske zu Hause besucht und die Mutter ihn mit dem Liebhaber ihrer Tochter verwechselt.

7. Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen?

Ein Garten. Entweder auf der Terrasse oder im Rasen bei den Nachtschattengewächsen. Dazu einen Tee. Vielleicht eine Pfeife mit einem Burley, Virginia und Orienttabak. Dann liest sich „Tomatidin“ richtig gut.

8. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

Neugierig auf mein nächstes Buch…

9. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?

Schlafen und Essen. Aber ich gehe auch gerne in die Sauna. Interessiere mich für Eishockey, allerdings auf der Zuschauerseite.

10. Nun möchten wir noch etwas über deinen Brotjob erfahren. Du bist nämlich freier Journalist und für eine Tageszeitung in Schwaben tätig. Was genau machst du da?
Dann bist du auch noch als Streckensprecher bei Motorsportveranstaltungen in Deutschland und dem benachbarten Ausland tätig. Wie kann ich mir das vorstellen?

Ich schreibe Berichte über verschiedene Begebenheiten in verschiedenen Kommunen in der Region. Diese werden dann in Magazinen der Gemeinden veröffentlicht.
Da sitze ich in einem Glaskasten an der Strecke von Kartrennen und kommentiere das, was auf der Strecke passiert. Man kann sich das auch im Live-Stream oder unter https://www.youtube.com/watch?v=COp9Q0UkXF0 anschauen und anhören.

Interview mit Roswitha Zatlokal

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1. Wer ist Roswitha Zatlokal? Magst du dich mal kurz vorstellen? 

Ich bin begeisterte Mutter, stolze Großmutter und setze mich für den Tierschutz ein, lebe auch mit zwei Katzen und zwei Hunden aus dem Tierschutz in einem Haushalt. Beruflich durfte ich als Industriekauffrau, Schuhverkäuferin, Suchtberaterin, Lebens- und Sozialberaterin, Meditationstrainerin, Mitarbeiterin in einer Einrichtung für alkoholkranke Männer und langjährige Leiterin einer Wohnungsloseneinrichtung vieles erleben und (kennen-)lernen. Nebenbei war ich u. a. auch ehrenamtlich bei der Schuldnerberatung oder Bewährungshilfe tätig. Als Lachyoga-Lehrerin hielt ich Seminare in Schulen, bei Gesundheitsmessen und Privatveranstaltungen ab. Ich lache auch heute noch jeden Samstag unentgeltlich mit Lachyoga-Interessierten im Stadtpark von Krems. Lachen ist befreiend und gesund, das sollte auch in den Schulen viel mehr gefördert werden! Die Arbeit mit und für Menschen schärfte nicht nur meine Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe, sonder auch meine Menschenkenntnis. Dies kommt mir als Schriftstellerin sehr zugute.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Nun, hier schreiben die meisten, sie hätten schon als Kind gerne geschrieben. Tja, das habe ich auch. Ich war wahrscheinlich zum Leidwesen meiner Klassenlehrerin eine begeisterte Aufsatz-Schreiberin, die ihr viel Stoff zum Lesen ablieferte. Später suchte ich mir Brieffreundinnen auf der ganzen Welt. Irgendwann schrieb ich ein bisserl so herum an der einen oder anderen Geschichte, veröffentlichte jedoch nichts. Ich begriff schnell, dass ich das Handwerk des Schreibens richtig erlernen muss um Erfolg zu haben und schrieb mich in der Schule des Schreibens ein, nahm an diversen Workshops teil und bildete mich als Schreibende weiter. Es lagen aber immer wieder mal Jahre des Nicht-Schreibens dazwischen. Wenn ich heute meine frühen Sachen lese – ich hätte heute ein Problem damit, sie irgendwo einzureichen oder gar zu veröffentlichen. Aber es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass ich nicht aufgegeben habe und – auch, wenn das überheblich klingt – doch in einem gewissen Mass erfolgreich mit meinen Geschichten bin.

3. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Möchtest du etwas darüber berichten…

     

Angefangen hat alles mit unzähligen Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und Anthologien. 100 Frauen schreiben Briefe an das Leben, Save our Ship und Federjahr sind nur einige Anthologien in der langen Reihe. Immer wieder durfte ich in der Literaturzeitschrift “Schreib Was” Kurzgeschichten veröffentlichen, welche auch meine neuesten Werke gerne vorstellt – dafür bin ich der Herausgeberin Andrea Kammerleitner wirklich sehr dankbar. Heuer habe ich “Das Tagebuch der Hanni Z.” (meine Katze schreibt humorvoll und ohne auf mich Rücksicht zu nehmen Tagebuch) und meinen ersten Krimi “Mord in der Wachau – Miriam und Else ermitteln” im Eigenverlag bei der Buchschmiede herausgebracht. Beinahe zeitgleich wurde die Anthologie “Unter dem Olivenbaum 2” veröffentlicht, in der sich eine Geschichte von mir befindet. Einige weitere Anthologien mit Kurzgeschichten von mir sind im Entstehen. Ich halte übrigens durchaus erfolgreich Lesungen aus meinem Hanni-Buch in Tierschutzeinrichtungen ab. Von jedem verkauften Buch geht eine Spende von mir an den Verein.

4. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Geschichten passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Bei Kurzgeschichten habe ich eine Idee (Thema und Länge ist ja meistens vorgeschrieben von den Herausgebern) und schreibe sofort drauf los in den PC. Anders ist dies bei meinen Romanen. Da habe ich früher auch einfach drauflos geschrieben, das mache ich aber nicht meh. So hab ich mich ständig zu sehr verheddert in der Geschichte. Nun habe ich eine Anfangsidee und darauf gründet sich mein Plot. Meistens habe ich während des Schreibens Ideen für Ergänzungen, Änderungen, einen anderen Schluß, neue Figuren und dergleichen. Das heißt, mein Plot verändert sich dadurch schon mal in verschiedenste Richtungen. Meine Bücher schreibe ich zuerst – zumindest etappenweise – mit der Hand nieder und tippe dann die Geschichte in den PC. Somit überarbeite ich auch gleich alles das erste Mal. Ich habe festgestellt (dies hat echt etliche Jahre gedauert), dass ich so am besten arbeiten kann.

5. Drei Wörter die deine Geschichten beschreiben?

Humorvolle Figurencharakterisierung Spannung

6. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit? 

Ja, schon. Diese Emotionen entstehen ja in mir und erst dann bringe ich sie zu
Papier.

7. Der perfekte Ort, um die ein oder andere Geschichte von dir zu lesen?

Jeder Ort kann perfekt sein. Das findet hoffentlich jede Leserin und jeder Leser
für sich heraus um meine Geschichten auch wirklich voll und ganz genießen zu können.

8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das ist noch nicht lange her. Viele Buchhandlungen nahmen meinen Krimi in ihrem Bestand auf, obwohl er im Eigenverlag erschienen ist. Sogar die Stadtbücherei Krems hat mein Hanni-Buch und meinen Krimi jetzt
aufliegen. Auch, wenn das jetzt sehr pathetisch klingt, aber das erfüllt mich
wirklich mit Stolz, großer Dankbarkeit und Freude.

9. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?

Hm, da bin ich vielseitig unterwegs. Ich gehe gern zum Lachyoga und mit Freunden ins Cafe, Kino, Kabarett, etc. Ich bin gerne in der Natur. Und ich kann so richtig gut faulenzen.

10. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?

Ich würde lügen, wenn ich sage, sie sind mir nicht wichtig. Wer freut sich nicht über ein Lob? Gefällt das Buch nicht kann ich mir vielleicht ja auch überlegen, warum dies so ist. Meiner Meinung nach sind Geschmäcker Gott sei Dank verschieden und alles gefällt halt nicht jeder/jedem. Was ich keinesfalls tue, ist über jemanden zu lästern, nur weil ihr oder ihm mein Buch nicht gefällt. Dieses Phänomen kommt leider in den Sozialen Medien sehr häufig vor. Für mich sind dies alle Kundinnen und Kunden, die das Recht haben zu sagen, wie zufrieden oder unzufrieden sie mit meinem Werk sind. Diese Reaktionen von Schreibenden werfen eher ein schlechtes Licht auf sie selbst als es die schlechteste Rezension vermag. Wenn ich eine “schlechte” Rezension nicht aushalte, habe ich zwei Optionen: Ich veröffentliche nichts mehr oder ich lese keine Rezensionen.

Interview mit Romy Herold

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1. Wer steckt hinter Romy Herold? Magst du dich oder ihr beide euch mal kurz vorstellen? 

Jørn: Dahinter steckt das Schreibteam Eva-Maria Bast vom Bodensee…
Eva: … sowie der Stuttgarter Hochschulprofessor und Autor Jørn Precht.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie seid ihr zum Schreiben gekommen?

Eva: Ich habe schon immer Geschichten erzählt – sogar, bevor ich schreiben konnte. Meine Mutter hat sie auf Kassette aufgenommen. Dann erzählte mir meine Großmutter ihre Lebensgeschichte. Mein Großvater kämpfte mit Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer gegen Hitler. Das hat mich stolz gemacht und tief bewegt. Und dann begann ich die Geschichte meiner Großeltern zu erzählen. Das war der Anfang.

Jørn: Inspiriert von seinem Lieblingscomic habe ich als Fünfjähriger meinen Vater gefragt: „Papa, warum gibt es eigentlich keine Geschichte, die erzählt, wie Petzi seine Freunde kennenlernt?“ „Schreib sie doch selbst!“, lautete die lapidare Antwort.. Daraufhin fing ich an Comics zu zeichnen und schrieb später mit einer ausgemusterten Schreibmaschine aus der Redaktion meines Vaters kleine Romane für seine Schulklasse. Später studierte ich Germanistik und Anglistik an der Universität Stuttgart und absolvierte nach dem Magisterabschluss noch ein Diplom für Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg.

3. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in eurer gemeinsamen und bisherigen Zeit als Schreibzwilling gewesen?

Jørn: Für mich war dass die Nachricht, als wir Anfang März erfuhren, dass wir mit unserem Ritter Sport-Roman auf Anhieb auf Platz 3 der Spiegel-Bestseller-Liste gelandet waren. Eva las die Verlagsmail im Gebirge, ich auf der Rückfahrt von einer Familienfeier an der Ostsee.

Eva: Das war auch mein schönster Moment. Ich habe vor Glück laut geschrien, als ich die Nachricht bekam. Dann wollte ich Jörn anrufen, aber er war schneller und hat mir ins Ohr geschrien: “Platz 3! Wir sind Platz 3!!!! Es war wunderbar, diese Freude zu teilen.

4. Wie viele Bücher habt ihr insgesamt schon zusammen geschrieben? Erzählt uns bitte etwas davon… Und warum mit verschiedenen Pseudonyme?

Eva: 2 Sachbücher (Flensburger und Stuttgarter Geheimnisse. 14 Romane als Charlotte Jacobi (Villa am Elbstrand (3 Bände), Douglas-Schwestern (3 Bände), Straßburg-Saga (3 Bände), Das Haus der Perlen (3 Bände), Persil und Heldin der Gezeiten), 3 Romane als Romy Herold.

Jørn: Macht also seit unserem Start vor knapp zehn Jahren insgesamt 19 gemeinsame Bücher.

Jørn: Die Pseudonyme gehören unseren beiden Verlagen.
Eva: Charlotte Jacobi dem Piperverlag, und Romy Herold dem blanvalet Verlag (Penguin Random House Gruppe).

5. Wenn ihr die Geschichten eurer Bücher mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

Beide: Geschichtlich – Recherchiert – Mitreißend – Spannend – Emotional

6. Gibt es denn einen Protagonisten-Charakter, in dem ihr euch selbst wiederfinden würdet?

Eva: Ja, mit sehr vielen. In vielen steckt ein Stück von mir. Aber keine ist genauso wie ich. Es sind eher kleinere Charakterzüge, Erfahrungen, Glücks- und Schmerzmomente sowie Begegnungen, die sich in den Figuren wiederfinden.

Jørn: Ehrlich gesagt kann ich keine Hauptfiguren schreiben, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Und bestenfalls kann ich auch die Antagonisten, die Gegenspieler, nachvolllziehen.

7. Habt ihr Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Eva: Eigentlich nicht, da ich immer und überall schreibe. Aber ich liebe es, “meine” Schreibdinge um mich zu haben. Meinen Laptop, meine Stifte, mein Notizbuch. So kann ich mir immer und überall eine kleine Schreibwelt schaffen. Wie zum Beispiel jetzt gerade im Zug.

Jørn: Ich lass mir das Geschriebene in Word gern vorlesen. Außerdem höre ich oft entspannende Musik nebenbei.

8. Wenn ihr eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibt, fühlt ihr dann mit?

Eva: Oh ja. Und wie. Ich kann durchaus auch mal sauer auf eine Romanfigur sein und dann schimpfen wie ein Rohrspatz. Ich rege mich dann echt tagelang auf. Wenn ich was witzig finde, lache ich herzlich (auch oft, wenn ich was Humorvolles von Jørn lese). Und ich saß auch oft schluchzend am Finale – gelegentlich auch in der Öffentlichkeit, was bei meinem Umfeld für mitfühlende Blickte sorgte.

Jørn: Ich hab auch oft beim Schreiben geweint oder nachts auch von Szenen geträumt.

9. Habt ihr schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, dürft ihr uns etwas darüber berichten?

Eva: Im August erscheint bei Piper “Heldin der Gezeiten” über eine junge deutschstämmige Schwimmerin in England, die in den 1920er Jahren mit einem Rekordversuch dem Uhrenhersteller Rolex zu Weltruhm verhalf.

Jørn: Nächstes Jahr kommt bei Blanvalet ein weiterer historischer Roman, wieder steht etwas Süßes im Mittelpunkt. Was, das dürfen wir noch nicht verraten, wir sind derzeit noch in Vorgesprächen mit der Firma.

10. Ist euch Kritik von euren Leser/innen wichtig und wie geht ihr damit um?

Eva: Wenn sie konstruktiv ist, freue ich mich. Sehr sogar. Rückmeldungen unserer Leser sind so wichtig und ich empfinde es als Ehre, wenn sich jemand so sehr damit beschäftigt, dass er sich die Zeit nimmt, es zurückzumelden. Ich habe da auch schon viele wichtige Rückmeldungen bekommen, zum Beispiel dass in einem Roman eine Frau zu oft weinte. Das war mir gar nicht aufgefallen. Bei nicht gerechtfertigter Kritik habe ich mich lange Zeit geärgert. Ich habe auch zwei Haterinnen, die in Facebook-Gruppen gegen mich hetzen und Unwahrheiten verbreiten. Mittlerweile bin ich da gelassen. Ich finde, Kritik die ungerechtfertigt und boshaft ist, sagt mehr über den Kritiker aus als über mich. Es mag jetzt vielleicht seltsam klingen, aber ich schicke solchen Kritikern dann einfach ganz viel Liebe. Ich glaube, sie können es brauchen.

Jørn: Bei meinem neuen Solo-Roman schrieb ein Leser der Online-Leseprobe, das Buch sei “nicht” authentisch”, weil Jeanne d Arc im ersten Satz als dunkelhaarig beschrieben wird, was ich akribisch recherchiert habe. Er hielt sie aber für blond, hat das Buch nie gekauft geschweige denn gelesen – und ihm dennoch eine 1-Sterne-Review vergeben.

Eva: Ungerechterweise kann man solchen Unfug nicht kommentieren.

Interview mit Katharina Fuchs

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1. Wer ist Katharina Fuchs? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin mit Leib und Seele Schriftstellerin, Mutter, Ehefrau, Tierfreundin, Juristin (auch wenn ich den Beruf nicht mehr ausübe) – und eine leidenschaftliche Beobachterin von Menschen, ihren Wünschen, Verletzungen und dem, was sie durch Zeiten trägt. Aufgewachsen bin ich in einer Familie, in der Geschichte immer präsent war, weil meine Großeltern zwei Weltkriege in Berlin und Sachsen erlebt hatten, meine Eltern einen Weltkrieg, Flucht und Wiederaufbau in Deutschland. All das nicht als trockene Fakten, sondern als Erzählung, die in Schubladen und Erinnerungen weiterlebte und teilweise sehr behutsam an die Oberfläche gelockt werden musste. Vielleicht schreibe ich deshalb: um den Zeitzeugen eine Stimme zu geben.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Eigentlich ganz klassisch – durchs Lesen. Ich war schon als Kind fasziniert von Büchern, von fremden Leben und Gedanken, habe alles gelesen, was ich in die Finger bekam und in der Stadtbibliothek jede Woche ungeduldig auf die neue Lieferung gewartet. Später habe ich mich für eine Laufbahn als Juristin entschieden – ein Beruf in dem man sehr viel schreiben und natürlich auch lesen muss. Aber der Wunsch, eigene Geschichten zu erzählen, ließ mich nie los. Irgendwann, während der Elternzeit, habe ich einfach angefangen, meinen ersten Roman geschrieben, und recht schnell bei dem jungen Verlag weissbooks.w veröffentlicht. Das zweite Buch erschien dann schon bei DroemerKnaur. Bis heute habe ich nicht aufgehört, jedes Jahr ein Buch zu schreiben.

3. Deine bisherigen Generationsromane, von der Weimarer Republik bis heute, beruhen teilweise auf deiner eigenen Familiengeschichte? Was hat dich dazu inspiriert darüber zu schreiben? Und wovon handeln die Romane?

  

 

Ja, in meinen Romanen steckt viel Persönliches. In Zwei Handvoll Leben etwa geht es um meine Großmütter – zwei sehr unterschiedliche Frauen, die beide Stärke zeigen mussten, jede auf ihre eigene Weise. Es geht um Krieg, Flucht, Neubeginn – aber vor allem um Liebe, Mut und den Zusammenhalt von Frauen in schweren Zeiten. Neuleben handelt von meiner Tante, die in der Nachkriegszeit in Berlin als einzige Frau im Semester Jura studierte und später eine der ersten Vorsitzenden Richterinnen wurde sowie von meiner Mutter, die sich als Schneiderin zur Modedesignerin hocharbeitete. Diese Geschichten berühren mich selbst sehr – und ich hoffe, dass sie auch andere Leserinnen und Leser bewegen.

4. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang?

Das ist unterschiedlich – je nachdem, wie komplex die Recherche ist. Im Schnitt arbeite ich aber etwa ein dreiviertel Jahr an einem Roman, dann kommt das Lektorat und Korrektorat. Manche Figuren zeigen sich früh, andere brauchen Zeit, um ihre Geschichte preiszugeben.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Unbedingt. Ich bin beim Schreiben ganz nah an meinen Figuren. Wenn es im Manuskript ganz schlimm wird, sitze ich wirklich mit feuchten Augen am Schreibtisch oder freue mich so richtig mit meinen Protagonistinnen, wenn die Geschichte eine Wendung zum Guten nimmt. Ich glaube, nur wenn ich mitfühle, kann auch die Leserin mitfühlen.

6. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten aus dem Buch?

Das ist, als würde man unter Kindern wählen! Aber besonders nah sind mir die starken Frauenfiguren, die leise kämpfen – wie meine Großtante Clara aus Vor hundert Sommern oder meine Oma Anna aus Zwei Handvoll Leben. Ich mag Figuren, die nicht perfekt sind, aber eine innere Haltung haben, die sie durchs Leben trägt.

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Da gab es viele – aber besonders berührend war eine Leserin, die mir schrieb, dass sie sich in ihrer eigenen Familiengeschichte wiedergefunden habe und sich dadurch versöhnt habe mit Dingen, die sie nie verstehen konnte. Solche Rückmeldungen sind das größte Geschenk.

8. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst? Vielleicht an einem Schreibtisch?

Ja, mein Schreibtisch mit Blick ins Grüne im Taunus… Fenster auf und ich höre das tolle Vogelgezwitscher. Aber auch mein kleiner Balkon in Südfrankreich, mit dem Gesang der Lachmöwen über mir – Hauptsache, es gibt keine Laubbläser in der Nähe, Kaffee und eine Verbindung zur Geschichte, die ich gerade erzähle.

9. Gibt es schon Neuigkeiten für ein Neues Projekt? Darfst du dich dazu schon äußern? Das wäre fantastisch…

Ich schreibe gerade an einem neuen Roman, der – wieder inspiriert von wahren Begebenheiten – zwischen Frankreich und Deutschland spielt und das Schicksal einer Hugenottenfamilie über Generationen hinweg erzählt. Mehr darf ich noch nicht verraten, aber ich kann so viel sagen: Es wird emotional, dramatisch – und voller Hoffnung.

10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

…als hätte er selbst eine Zeitreise gemacht. Mit Figuren gelebt, gehofft, gelitten – und vielleicht etwas über sich selbst gelernt.

Interview mit Heiderose Teynor

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1. Wer ist Heiderose Teynor? Magst du dich mal vorstellen?

Mein Name ist Heiderose Teynor, ich bin Jahrgang 1957 und lebe in Neckarsteinach bei Heidelberg. Über das Studium der Geschichte und Politologie fand ich den Weg zum Schreiben, erste Erfahrungen konnte ich bei einer lokalen Zeitung sammeln, später kamen Kurzgeschichten dazu. Zum Krimischreiben fand ich nach einer Geburtstagsüberraschung, die sich auch in veränderter Form in meinem Buch „Im Bann der Omertà“ wiederfindet. Mich interessierte schon immer die Organisierte Kriminalität und Wege, wie man darauf aufmerksam machen kann. Deshalb versuche ich dieses wichtige Thema in spannende Geschichten zu verpacken, um dafür zu sensibilisieren. Ein Glossar über 25 Begriffe aus der Organisierten Kriminalität ist in meiner Homepage unter https://www.teynor-kje.de/page-1 zu finden und kann dort heruntergeladen werden. Dieses Glossar habe ich zum 25. Geburtstag der Mörderischen Schwestern erstellt.
Meine Heimatregion und viele Reisen inspirierten mich zum Krimi „Im Bann der Omertà“, der in Heidelberg und in der Toskana spielt. Mafiöse Familienverhältnisse und der manchmal tödliche familiäre Zwang sind ein großes Thema, aber auch viele kulturhistorische Impressionen aus dem Neckartal und der Toskana sind bei den Lesern sehr gut angekommen. Viele freuen sich, eine Gegend, die sie zu kennen glauben, in dem Roman wiederzufinden und dann mit ganz anderen Augen zu sehen.
Manchmal bin ich noch kaufmännisch unterwegs, die Buchhaltung war lange mein Brotjob.
Hobbys: Tanzen, (ich kanns nicht lassen, obwohl ich es schon ewig mache) Nordic Walking, Schwimmen, Schneidern, überhaupt bin ich sehr gerne am Wasser, egal wo.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Während meinem Studium der Geschichte und der Politologie fand ich den Kontakt zu einer lokalen Zeitung und konnte erste Artikel schreiben. Seitdem begleiteten das Schreiben und das Interesse am Journalismus mein Leben. Ende der 1980er Jahre riet mir ein Freund, meine Erlebnisse aus Alltag und Beruf aufzuschreiben. Heute gibt es das Buch „AlltagsLICHTblicke – ein Geschichten-Bilderbuch der Hoffnung“, in dem ich diese Geschichten zusammengetragen habe. Ein Versuch: Das Buch gibt es auch in Englisch.

3. Warum schreibst du überwiegend Kriminalromane? Was begeistert dich so an diesem Genre?

Ich weiß, dass Liebesromane sehr gefragt sind. Mir liegt das Genre des Krimis allerdings besser. Für mich ist es schwierig, ein spannendes Buch zu schreiben, ohne dass etwas Kriminelles passiert. Etwas anderes ist das allerdings bei meinem anderen großen Thema, das mich seit meiner Studienzeit interessiert. Seit damals befasse ich mit der DDR, da ich auch persönliche Bezugspunkte über Verwandte im andern deutschen Staat hatte. Deshalb beschäftigte mich mein Gesellschaftsroman „Mauerwelten“, der sich mit vielen Aspekten der DDR bis zur Wende befasst, seit etlichen Jahren. Intensive Recherchen, Gespräche mit Zeitzeugen und Reisen waren notwendig, um mir ein umfassendes Bild zu verschaffen und darüber schreiben zu können. Auch diese Geschichte hat kriminalistische Züge, denn die staatlichen Repressionen hatten auch für DDR-Verhältnisse verbotenen Auswüchse. Der große DDR-Roman „Mauerwelten“ liegt bei einigen Verlagen, ich hoffe, dass er genommen wird. Ein zweiter Teil dazu ist in Arbeit. „Die Macht der Bücher“ war ursprünglich ein Beitrag zu einem Schreibwettbewerb, ist aber heute ein Kleinbuch, das ich als Self-Publisherin herausgegeben habe. Es geht dabei um die Inspiration und Kraft des geschriebenen Wortes, das in Zeiten der Gefangenschaft und politischer Unterdrückung Kraft und Trost spenden kann, diese harte Zeit zu überstehen.
Die „Echorockband oder das ganz große Geld – Ein Scammerkrimi“ befasst sich mit dem verbreiteten Liebesbetrug, bei dem viele Opfer um ihr ganzes Vermögen gebracht werden und so gut wie keine Chance haben, ihr Geld wiederzubekommen, weil die meisten Betrüger und Liebeschwindler irgendwo im Ausland sitzen. Viele trauen sich aus Scham nicht, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

4. Hast du denn Rituale oder einen Rückzugsort beim Schreiben? Wenn ja, welche/wo?

Rituale habe ich eigentlich keine. Mein Platz ist meist der Schreibtisch, allerdings mit Aussicht auf eine „Apfelwiese“, die mittlerweile auch einen Kindergarten beherbergt. Wenn ich Inspiration brauche, liebe ich es an Orte mit einer besonderen Aussicht zu gehen. Lieblingsort: der Neckar oder sein Ambiente, wie in Heidelberg oder der viele Wald in der Gegend. Nur eine kleine Episode, die auch in zwei meiner Bücher auftauchen: Am Neckarsteinacher Neckarlauer kam ein Schiff der Weißen Flotte an. Ein Gast, der mit dem Schiff gekommen war, schaute sich an Land um und blickte in die Runde, in der ein paar Leute standen, auch die Verkäuferin der Schiffskarten. Er meinte: „Sie haben doch keine Wünsche mehr ans Leben!“ Alle schauten ihn etwas fragend an, sie wussten nicht, was er damit sagen wollte. Seine Antwort war sehr überraschend. „Sie arbeiten doch schon im Paradies!“
Solche Momente inspirieren mich und bleiben unvergessen.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Meist habe ich dann eine Idee für das nächste Projekt. Die Geschichten für die „AlltagsLICHTblicke – Ein Geschichten-Bilderbuch der Hoffnung“ wollten schon seit vielen Jahren in die Welt. Das Cover habe ich in Boltenhagen an der Ostsee fotografiert. Boltenhagen war die letzte Bastion der DDR ab der Grenze zum Westen, von hier stammt auch das Foto von mir. Das war ein wichtiger Einstieg für viele, die das Licht der Freiheit suchten, also den Leuchtturm Dahmeshöved von Dahme. Das Foto des Gedenksteines findest Du unten. Die Idee für das Buch über die DDR hat mich seit meiner Studienzeit beschäftigt, genauso wie der zweite Teil. Aber ich habe bereits eine Idee für das nächste Projekt. Das wird dann vielleicht etwas ganz Anderes.

6. Wenn du eine traurige, witzige, spannende oder gar magische Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, in jedem Fall. Ich denke, dass ist auch wichtig, um diese Szenen authentisch darzustellen. Die Leserinnen und Leser sollen mitfiebern und wissen wollen, wie es weiter geht.

7. Du hast bereits mehrere Romane veröffentlicht. Willst du uns verraten wieviele?

8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Also, die schönsten Momente als Autorin: wenn ich viele Rückmeldungen bei Lesungen bekomme. Dann sehe ich, wie es ankommt, was ich da erzähle. Oft spreche ich dann über die Spielorte meines Krimis. Viele hören das gerne. Und ich kann auch Fragen zu Orten stellen, die wahrscheinlich bekannt sind. Für manche sind das Neuigkeiten. Wie es bei den “Mauerwelten” wird, bin ich gespannt, das ist dann wahrscheinlich ganz anders. Ich genieße auch die Gespräche bei Buchmessen, egal ob als Ausstellerin oder beim Syndikat im Standdienst. Ich liebe auch den Gang über die Frankfurter Buchmesse, denn dort bin ich irgendwie “zu Hause”, weil ich da meine Abschlussprüfung zur Industriekauffrau im Messeturm gemacht habe. Und natürlich, wenn ich hoffentlich einen Verlagsvertrag für die “Mauerwelten” unterschreiben kann. Im Moment ist das leider noch Zukunftsmusik.

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?

Rezensionen spielen für mich eine zentrale Rolle. Sie geben mir wertvolle Einblicke darin, wie meine Bücher beim Publikum ankommen, welche Aspekte besonders geschätzt werden und wo es möglicherweise noch Verbesserungsbedarf gibt. Jede Rückmeldung hilft mir, mich als Autorin weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sind Rezensionen ein wichtiges Instrument für die Sichtbarkeit meiner Bücher. Sie stärken das Vertrauen potenzieller Leserinnen und Leser und unterstützen die Vermarktung erheblich.

10. Gibt es schon Neuigkeiten für ein Neues Projekt? Darfst du dich dazu schon äußern? Das wäre fantastisch…

Mein ganz großes Projekt, der Gesellschaftsroman über verschiedene Aspekte des Lebens in der DDR, bei mir heißt er „Mauerwelten“, liegt bei verschiedenen Verlagen zur Entscheidung.
Das Buch „Mauerwelten“ beschreibt die Zeit in der DDR von den 1970er Jahren bis zur Wende im November 1989, die Sichtweisen der Vertreter des Machtsystems der DDR und der Gegner stehen sich diametral gegenüber.
Ich will damit Leser ansprechen, die sich für diese jüngere Geschichte und den anderen deutschen Staat interessieren und warum er untergegangen ist. Wie lebten die Menschen mit dem staatlichen Druck? Welche Auswege sahen sie? Wie sah dieser Druck aus, der bis in alle Bereiche des Lebens reichte?
Ein zweiter Teil, der nach der Wende bis etwa 2009 spielt, ist noch in Arbeit und befasst sich mit den Folgen des Mauerfalls.

Lesung: Anna Claire

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(.¸.•´ (¸.•` ☆ ¤º.`•.¸.•´ ☆………. Lesung mit Anna Claire

Wiedersehen mit einer meiner Lieblingsautorinnen in der Ettlinger Thalia Filiale im Mai 2025. Das Ettlinger Thalia Team macht sovieles, für ihre Kundschaft, möglich. Nicht nur Lesungen für Erwachsene, sondern auch für Kleine Leser. Workshops u.v.m. kann man vor Ort besuchen. 

Nun an diesem Donnerstag Abend war Anna Claire alias Anja Saskia Beyer aus Berlin wieder Gast in der Thalia Buchhandlung. Sie las aus dem dritten und letzten Band “Die Glücksfrauen – Das Geheimnis der Rosen” vor. Ich freu mich endlich die Trilogie beginnen zu können. Denn wie ihr wißt, lese ich die Bücher nie vor einer Lesung und auch erst – wenn die Dilogie oder Trilogie – wirklich im Buchhandel erhältlich sind. Ich hasse Cliffhänger und daher gehe ich dem so aus dem Weg. 

In dieser dreiteiligen Buchreihe geht es um drei Exilantinnen während des Zweiten Weltkriegs. Damals- und Jetztzeit wird hier wunderbar zu einem einheitlichen Roman zusammen gefasst. Alle Protas waren hier harmonisch zu einem Ganzen geworden. Ich habe neben dem Buch auch wieder die Hörbücher dazu gehört. Und bin mit Band zwei auch fast fertig. Und die ersten beiden Romane waren meine Highlight Bücher im Mai. Ob der dritte im Juni auch zum Highlight wird, lasse ich euch bald durch Rezensionen wissen. Es war wie immer so schön und doch leider zu kurz. 

Interview mit Pawel Kopijer

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1. Wer ist Pawel Kopijer? Magst du dich mal vorstellen?

Ich wurde 1970 in Warschau geboren und habe Mathematik, Elektronik und Management studiert. Viele Jahre war ich in der Wirtschaft tätig – als Unternehmer, Manager, Hochschuldozent, Trainer, Coach und Berater. In dieser Zeit habe ich viel gesehen, gelernt und auch einiges veröffentlicht: Fachartikel, Methoden zur Marktforschung, Standards fürs Management – all das war Teil meines Weges. Aber ehrlich gesagt: Mein Herz hat immer fürs Schreiben geschlagen. Ich interessiere mich für alles, was mit dem menschlichen Geist zu tun hat – besonders für mentale Selbststeuerung und persönliche Weiterentwicklung. Ich liebe Fußball. Mit großem Interesse verfolge ich die neuesten Entwicklungen aus der Welt der modernen Technologie und der Quantenphysik. Doch mein größtes Abenteuer ist das Erfinden von Welten. Fantasy zu schreiben ist für mich wie ein intellektuelles Spiel mit unbegrenzten Möglichkeiten – ein Raum, in dem ich Geschichten, Figuren und ganze Universen zum Leben erwecken kann. Vor ein paar Jahren habe ich mich entschieden, genau das in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen. Die Businesswelt habe ich hinter mir gelassen – jetzt gehört meine Zeit dem Schreiben und dem Eintauchen in die Fantasie.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? 

Schon in meinen jüngsten Jahren hatte ich einen Traum: Ich wollte Bücher schreiben. Es war kein lauter Traum – eher ein leiser, stetiger Begleiter. Ich schrieb viel, wie man so schön sagt: für die Schublade. Ich nahm mir vor, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem ich mich ernsthaft an den Schreibtisch setzen und das Schreiben mit der Bedeutung versehen würde, die es für mich hatte. Im Jahr 2019 erlaubten es mir meine Lebensumstände, diesen Traum endlich in die Tat umzusetzen. Ich veränderte mich beruflich – vom Unternehmer und Manager wurde ich zum Schriftsteller. Nach diesem Wechsel griff ich auf meine alten Notizen zu Mitrys und den Chroniken der Zwei Welten zurück. Daraus entstand der erste Band der Mitrys-Trilogie: Finsternis im Blut. So begann meine eigentliche Reise als Autor. Das ist die kurze Zusammenfassung, wie ich zum Schreiben gekommen bin. Ich hatte den Traum, einen Fantasy-Roman zu schreiben. Dieser Traum hat sich mit der Zeit gewandelt – von „einen Roman schreiben“ zu „ein Leben lang Fantasy schreiben“. Heute sehe ich mich als professionellen Fantasy-Autor. Das Schreiben ist mein Leben geworden, und ich hoffe sehr, dass ich es bis an mein Lebensende weiterführen darf.

3. Nun sind zwei von drei Romanen aus der Mitrys-Trilogie im Buchhandel erschienen. Wie kam dir die Idee zu dieser Fantasy Buchreihe und was möchtest du den Lesern darüber mitteilen?

Die Idee für ein neues Universum trage ich schon seit vielen, vielen Jahren mit mir herum. Sie ist ganz langsam in meinem Kopf gereift. Der Grundgedanke war da, und ich hatte bereits zahlreiche Notizen in Excel gesammelt, in denen ich das Universum skizziert habe. Zuerst kam die Idee für eine Geschichte – erst danach habe ich das Universum darum herum aufgebaut. Und erst dann begann ich, verschiedene Handlungsstränge zu entwickeln, die schließlich ihren Platz im Buch fanden. Für ein Buch brauche ich in etwa ein Jahr. Band 3 wird in Deutschland bereits in wenigen Wochen, also im Juli 2025 erscheinen.

4. Wie lange hast du an den beiden bisher erschienenen Bücher gearbeitet?

An der Mitrys-Trilogie habe ich insgesamt etwa 3,5 Jahre gearbeitet. Für jeden Band benötige ich ungefähr 13 bis 14 Monate. Zwischen dem zweiten und dem dritten Teil gabes eine kleine Pause – in dieser Zeit ist ein Brettspiel entstanden, das denselben Titel trägt: Mitrys. Das Spiel spielt im Universum der Zwei Welten, mit denselben Figuren, an denselben Orten, an denen auch die Helden der Trilogie ihre Abenteuer erleben.

5. Wie viele Bücher hast du schon geschrieben?

Ich habe einige Sachbücher geschrieben und bisher vier Romane – darunter die
vollständige Mitrys-Trilogie mit allen drei Bänden. In diesem Jahr ist bereits der erste Band der nächsten Trilogie erschienen, und Band 2 ist für September geplant.

6. Drei Wörter die die Fantasy Mitrys-Trilogie beschreiben?

Diese drei Leitsätze prägen die gesamte Mitrys-Trilogie. Sie machen die Geschichte, in diewir eintauchen – in der wir die vielschicksalhaften Wege außergewöhnlicher Charaktere vor dem Hintergrund eines verflochtenen Weltgefüges verfolgen – zu einer stark subjektiven Erzählung.

Nichts ist so, wie es scheint:
Man kann die Figuren nicht eindeutig einordnen – sind sie gut oder böse? Es hängt vom Standpunkt ab. Manche Leser entdecken ihre Helden, andere ihre Gegenspieler. Doch es gibt keine klaren Urteile. Schließlich sind auch wir Menschen komplex, und unsere Handlungen lassen sich unterschiedlich bewerten.

Alles hat eine Wirkung:
Jedes Ereignis kann der Funke sein, der eine Lawine auslöst. Es kommt vor, dass
bestimmte Begebenheiten erst viel später ihre Wirkung entfalten – weil jemand
etwas getan hat, auf eine ganz bestimmte Art. Alles hängt zusammen, alles hat
seinen Kontext. Jede Handlung hat Konsequenzen – auch wenn wir manchmal ein wenig warten müssen, bis sie im Buch spürbar werden.

Alles verändert sich:
Die beiden Hauptfiguren – Noran und Vinea – sind junge Menschen, die glauben,
ihr Leben sei geplant. Sie haben eine klare Vorstellung davon, wie ihre Zukunft
aussehen soll, beruflich wie persönlich. Doch ein einziger Fehler, zur falschen Zeit, auf die falsche Weise – und alles verändert sich. Ihre Pläne zerbrechen. Das
Schicksal wirbelt sie in einen Strudel unglaublicher Ereignisse, in dem sie ums
Überleben kämpfen müssen.

7. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus?

Meinen Schreiballtag zu beschreiben ist gar nicht so einfach, weil ich an verschiedenen Orten und zu ganz unterschiedlichen Zeiten schreibe. Ein „typischer“ Tag – wenn man ihn so nennen will – beginnt damit, dass ich nicht allzu früh aufstehe und mir zum Frühstück mindestens drei Tassen Kaffee gönne. Ich brauche eine Weile, um in den Tag zu kommen, Gedanken zu sortieren und mich geistig zu sammeln. Erst nach dem Brunch setze ich mich dann an den Computer und schreibe für etwa drei bis vier Stunden. Allerdings schreibe ich auch sehr viel unterwegs – zum Beispiel in Zügen. Deshalb sieht kein Tag wirklich gleich aus. Im Grunde genommen habe ich zwei Modi, in denen ich
schreibe – ich habe dir dazu auch ein Bild aus der Natur beigefügt.
Der erste Modus ist der kreative: Ich entwickle Szenen und Geschichten in meinem Kopf. Dabei sitze ich nicht am Computer, sondern bin meistens draußen – im Park, im Wald, irgendwo in der Natur. Manchmal auch zu Hause. Ich gehe dabei oft spazieren, das hilft mir, Bilder entstehen zu lassen, Figuren zu entwickeln, Handlungen zu formen.
Der zweite Modus ist das eigentliche Schreiben an der Tastatur: Ich setze mich hin und bringe das, was zuvor in meinem Kopf entstanden ist, in Textform. Dann arbeite ich an Formulierungen, feile an Sätzen – es ist eine eher literarische, textbezogene Arbeit. Dafür brauche ich nicht die gleiche Art von Konzentration oder Rückzug wie beim kreativen Denken. In dieser Phase kann ich auch problemlos in Cafés schreiben, selbst wenn Menschen um mich herum sind. Das stört mich nicht – im Gegenteil. Wenn ich schreibe, verschwinde ich innerlich aus der realen Welt. Es bildet sich eine Art schalldichte Blase um mich, und ich kann mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren.

8. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst? Vielleicht an einem Schreibtisch?

Ich schreibe an den unterschiedlichsten Orten – in Cafés, im Park, im Zug, oft unterwegs. Ich kann sogar auf Buchmessen und während Fantasy-Events schreiben, wenn es gerade etwas ruhiger ist – ich klappe einfach den Laptop auf und los geht’s. Auch zu Hause schreibe ich, an verschiedenen Plätzen, je nachdem, wie es gerade passt. Aber es gibt zwei Orte, die für mich besonders angenehm sind – auch wenn sie nicht unbedingt typische Schreibplätze sind.
Der erste liegt etwa eine Stunde von meinem Wohnort entfernt, plus eine halbe Stunde Fußweg zu einem Staudamm. Dort bin ich mitten im Wald, umgeben von den Geräuschen und Gerüchen der Natur, mit Blick auf das Wasser, und ich kann in einem kleinen Café bei gutem Kaffee arbeiten – das ist etwas ganz Besonderes. Dort finde ich leicht Inspiration und kann offene Fragen zur Handlung oder Struktur besser lösen.
Der zweite Ort ist mein „Schreib-Retreat“: ein altes Haus mitten im Wald, das ich von meinen Eltern geerbt habe und mit dem ich eine starke emotionale Verbindung habe. Es liegt wirklich völlig abgeschieden – kein Handyempfang, kein Internet. Nur der Duft von sonnendurchflutetem Kiefernwald, absolute Stille, Ruhe – nur ich und mein Laptop. Dort schreibe ich intensiv, aber ich habe keine Fotos davon. Und selbst wenn, das Haus ist so alt, dass es sich vielleicht gar nicht lohnt, es zu zeigen.
Tatsächlich schreibe ich überall – besonders wenn es ums Ausdenken von Szenen und Handlungssträngen geht. Ich schreibe sogar im Auto. Auf Reisen nutze ich Sprachnotizen. Ich versuche zwar meistens, mit dem Zug zu fahren, aber wenn ich mit dem Auto fahre, entwickle ich trotzdem Textpassagen, nehme sie auf und übertrage sie später in den Computer. Im Grunde schreibe ich rund um die Uhr – an ganz verschiedenen Orten. Wahrscheinlich ist das alte Familienhaus mitten im Wald mein bester Schreibort. Dort fühle ich mich ein wenig wie Hemingway in Key West – ich war sogar einmal dort und habe in dem Café gesessen, in dem er oft geschrieben hat. Diese völlige Abgeschiedenheit hat eine ganz besondere Atmosphäre. An keinem anderen Ort schreibe ich so viel in so kurzer Zeit. Die besten Texte entstehen für mich immer inmitten großartiger Natur – auch wenn ich tatsächlich am häufigsten zu Hause schreibe. Aber das ist nicht unbedingt mein liebster Ort dafür.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Was die Planung angeht: Wenn ich eine neue Reihe beginne – zum Beispiel eine Trilogie –, fange ich immer mit dem Ende an. Ich sehe die letzte Szene vor mir – und auch die erste. Damit habe ich schon einmal das grobe Gerüst. Danach verfeinere ich diesen Rahmen, indem ich ein detailliertes Inhaltsverzeichnis schreibe. Es entstehen sozusagen Meilensteine der Handlung, an denen ich mich orientiere. Ich versuche dann, diese Meilensteine auch konsequent einzuhalten. Natürlich kommt es vor, dass mir beim Schreiben bessere Einfälle für den Handlungsverlauf kommen und ich Änderungen am ursprünglichen Plan vornehme. Aber in der Regel bleibt etwa 90 Prozent der ursprünglichen Struktur erhalten.Wenn es dann ans Schreiben einzelner Szenen geht, habe ich dort meist nur eine grobe Vorstellung – ich weiß, welches Ergebnis die Szene haben muss. Aber was genau passiert und wie es passiert, weiß ich meist erst, wenn ich mit dem Kopf ganz in die Szene eintauche. Beim Übertragen dieser inneren Bilder in den Text entstehen oft neue, spannende Ideen, die das Geschehen bereichern oder verändern. Es ist also ein sehr lebendiger Prozess – die Geschichte entwickelt während des Schreibens ein Eigenleben. Allerdings bleibt sie immer innerhalb des zuvor festgelegten Rahmens. Die Figuren dürfen also nicht völlig frei „herumgaloppieren“. Man kann sagen: Ich bin ein Autor, der mit einem klaren Plan arbeitet – aber auf Satzebene lasse ich meinem kreativen Kopf freie Hand. Da darf mein Herz ruhig selbstständig „schreiben“.

10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

Ehrlich gesagt: Die meisten Leser sind nach der letzten Seite erst mal wütend. Ich
bekomme oft Rückmeldungen wie: „Wie konnten Sie es an dieser Stelle enden lassen?“ – vor allem in den mittleren Bänden einer Trilogie. Ich liebe es einfach, Geschichten mit einem Cliffhanger abzuschließen. Wenn man umblättert und plötzlich merkt, dass das Buch zu Ende ist – genau das erzeugt dieses starke Gefühl von „Ich muss sofort weiterlesen!“. Deshalb rate ich Leserinnen und Lesern, die ich auf Buchmessen treffe, auch oft, gleich die ganze Trilogie zu kaufen – damit sie nicht an genau diesem Punkt hängen bleiben müssen. Neben dieser Spannung gibt es am Ende vieler Bände auch eine starke emotionale Komponente. Oft ist das Ende mit einer gewissen Melancholie verbunden – die letzten Szenen sind meist emotional herausfordernd. Es gibt viel Mitgefühl für die Figuren und das Schicksal, das ihnen in der Geschichte widerfährt.