Ich lese den 2. Gardasee Krimi “Espresso mit Schuss” von der Autorin Heidi Troi.
Und welche Lektüre habt ihr gerade…
✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Arnold Küsters/Ian Bray? Magst du dich mal vorstellen?
Ich wohne mit meiner Familie am Niederrhein und arbeite seit vielen Jahren als Freier Journalist. U.a. für den WDR und die ARD, aber auch für Printmedien. Ich habe unter anderem auch als Pressesprecher gearbeitet, zum Beispiel für VfL Borussia Mönchengladbach und andere, kenne also beide Seiten des Schreibtischs. Neben dem Schreiben bin ich auch als Musiker unterwegs. Ich spiele Bluesharp und ein wenig Percussion bei www.hiergehtwasband.de
2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum schreibst du mit mehreren Pseudoymen?
Bücher schreiben wollte ich als Schüler schon, habe zum Beispiel (stümperhaft) an einer Wandzeitung mitgearbeitet. Als Journalist habe ich z.B. für den WDR oft im Landgericht Mönchengladbach gesessen. Dort habe ich viel gehört und erlebt. Seither weiß ich, dass in jedem von uns eine dunkle Seite steckt. Und es bedarf nur eines Auslösers, um sie an die Oberfläche kommen zu lassen. Schon in meiner frühen Zeit beim WDR habe ich für verschiedene Programme Prosatexte geliefert. Zum Pseudonym Ian Bray bin ich über den Verlag gekommen. Für die Cornwall Reihe bei Penguin bietet sich ein englisch klingender Name an, meinte meine Lektorin. Derzeit arbeite ich nur mit diesem einen Pseudonym.
3. Wo entstehen deine Geschichten? Es sind ja schon eine ganze Menge Bücher aus deiner Feder entstanden. Hast du einen festen Schreibtisch?
Mein Schreibtisch in meinem Büro ist der Ort, an dem ich die meiste Zeit des Tages verbringe. In einem Café könnte ich nicht schreiben, ich wäre zu sehr abgelenkt, denn das Leben anderer Menschen interessiert mich doch sehr. Zuhören ist meine große Leidenschaft. Auch im Urlaub fällt mir das Schreiben nicht leicht. Allerdings trage ich auch dann meine Geschichte in meinem Kopf mit mir.
4. Wie lange arbeitest du so an dem ein oder anderen Buchprojekt oder hast gearbeitet?
In der Regel arbeite ich etwa ein Jahr an einem Projekt, und das mehr oder weniger intensiv. Am Anfang steht das Exposé, dann ist irgendwann die erste Fassung fertig, anschließend überarbeite ich das Manuskript mehrfach, bis dann die letzte Version an den Verlag geht. Während das Lektorat läuft, geht es um das Cover, den Klappentext, etc. Nach dem Lektorat bin ich wieder gefragt. Wenn ich dann die überarbeitete Fassung abgebe, geht das Manuskript nach einem weiteren Durchgang im Verlag in den Satz – und dann ist mein Baby eines Tages da. Es ist immer ein besonderer Moment, wenn ich die Belegexemplare in der Hand halte.
Im Januar erscheint mein 1. Yorkshire Krimi, Moornacht.
5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ich lebe immer mit meinen Figuren. Im Augenblick durchlebt in meinem aktuellen Manuskript meine Protagonistin eine furchtbare Zeit. Privat steht sie vor einem Scherbenhaufen. Und den Auslöser des Dramas könnte ich tatsächlich würgen. Was für ein Arschloch, denke ich jedes Mal. Aber das ist ja das Spannende an meiner Arbeit. Insofern bin ich auch mein erster Leser.
6. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Geschichten passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Ich weiß natürlich wie der Roman anfangen wird und wer am Ende der Täter ist. Ich kenne zumindest eine Tat und die handelnden Personen. Im Schreibprozess entwickeln sie aber immer Dinge und Situationen, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Mein Job ist es dann am Ende, die Fäden zusammenzuführen und meine Figuren einzufangen. Manchmal können sie sehr eigensinnig sein, wenn sie einmal auf der Welt sind. Das ist das jedes Mal eine Herausforderung, die ich aber liebe. So hat sich in einem meiner ganz frühen Romane eine Protagonistin gewehrt, Täterin zu sein. Ich habe dann einen völlig anderen Charakter zum Täter machen müssen.
5. Drei Wörter die deine Romane beschreiben?
Fesselnd, tiefgründig, manchmal humorig…
8. Stell dir vor, du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?
Schreiben war mein Lebenselixier.
9. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Meinen ersten Roman druckfrisch in der Hand zu halten. Und der Satz einer Leserin: Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Die Nacht war kurz.
10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?
Im Augenblick schreibe ich an meinem zweiten Yorkshire Krimi. Er wird wie der erste 2026 erscheinen. Außerdem entwickele ich gerade ein Exposé für einen Krimi der weder in Cornwall oder Yorkshire spielt, sondern anderswo in England.
✿*゚¨゚✎… Inselmord & Krabbencocktail
Neben dem Hörbuch las ich auch hin und wieder das erfrischende Geschriebene von Dorothea Stiller. Sie hat zu diesem bildhaften Schreibstil den Cosy Crime ganz tolle aus dem Ruhrpott stammende Protagonisten geschaffen, wie auch die Yorkshire-Hündin – Candy!. An den Ruhrpott Dialog musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Kulisse spielt auf der schönen Nordsee Insel Sylt. Siggis Job ist eigentlich Kosmetikerin, aber sie verkauft auch erotisches Sexspielzeug. Plötzlich findet Siggi ihre neue Arbeitgeberin Lenka (Siggis Lieblingssängerin) tot in der Badewanne. Am Ende wurde mir der Täter oder die Täterin vermittelt, dem/der ich auf den ersten Blick überhaupt nicht den Mord zugemutet hätte. Genial ausgetüftelt!
✿*゚¨゚✎… Inselmord & Krabbencocktail (Hörbuch)
Die Autorin Dorothea Stiller hat mich mit der Protagonistin Siggi Pizolka und dem Protagonist Törtchen (Torsten) sehr gut unterhalten. Beide stammen aus dem Ruhrgebiet und reden auch so. Etwas gewöhnungsbedürftig war der Ruhrpott Dialekt aber schon. Die Sprecherin Ulrike Hübschmann hat die Geschichte original und humorvoll, wie auch spannend vorgelesen. Sie hat mich bei dem amüsanten Cosy Crime auf Sylt zu den spannenden Textzeilen mitfiebern lassen. Dorothea Stiller hatte schon immer einen erfrischenden Schreibstil bei ihren Romanen gehabt. Man findet ihn auch bei diesem Krimi wieder. Ich war sehr erstaunt, wer dann doch die Lieblingssängerin von Siggi ermordet hatte. Richtig klasse ausgetüfelt!
✿*゚¨゚✎… Alpen Krimikomödie
Ich habe wieder eine Krimikomödie von Simon Wasner ausgelesen. Dieser Autor hat so irre Ideen für seine Krimis. Wo holt er sich diese nur? Ein Ehepaar aus Karlsruhe hat sich in ein Mietshaus aus zwei Parteien eingekauft. Nun müssen einige Arbeiten am Haus gemacht werden, aber die Miteigentümerin an diesem Objekt sabotiert alle Eigentümerversammlungen. Dann bekommen die Beiden die Möglichkeit durch eine Gewinn Auslosung in einem Schweizerischen Chalet in den Alpen eine Auszeit vom Baustreß zu nehmen. Und erst ab da beginnt die Hölle auf Erden für Martin und Larissa … Es gibt mehrere Tote, jede Menge Alpakas und viele komische Mitprotagonisten. Simon Wasner ist seinem flotten Schreibstil treu geblieben und unterhielt mich aufs schärfste für mein Zwerchfell mich Lachflachs. Dieser Alpenkrimi ist so skurill und mit schwarzen Humor geschrieben worden. Die Geschichte hatte Spannung und Vorkommnisse aller Art von Beginn an bis hin zum Ende. Leseempfehlung!
✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Barbara Steuten? Magst du dich mal vorstellen?
Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Ich wurde in Düsseldorf geboren und bin mit Geschichten und Büchern aufgewachsen. Sie sind für mich so wichtig wie Luft, Liebe und Humor.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon in der Schulzeit Geschichten, Hörspiele und Berichte geschrieben. Aber auf die Idee, Schriftstellerin zu werden und ganze Romane zu schreiben, kam ich erst, als ich mit Jugendlichen über Glauben und Träume gesprochen habe. Sie wollten auch von mir wissen, was denn mein Traumberuf sei. Schnell war mir klar, dass ich gerne Geschichten schreiben würde. Aber bis zur Krimi-Autorin hat es noch zahlreiche Seminare, Workshops und Coachings gebraucht.
3. Wie kamst du auf die Idee zu deiner Protagonistin Kati Küppers? Und wie entstand dann die Krimi-Buchreihe im einzelnen?
Ich war bei Elke Pistor (Kölner Autorin) in der Schreibwerkstatt, als Kati auf dem Papier auftauchte. Erst hatte ich sie Käthe genannt, aber das war ihr zu altmodisch. Sie ist ja eine peppige Erscheinung, färbt sich eine Haarsträhne je nach Laune mal rot, mal lila und düst mit ihrem apfelsinenfarbenen Hollandrad durch den fiktiven Ort Niederbroich. Beim Schreiben hatte ich selbst so viel Spaß mit Kati, dass der zweite und dritte Band ganz selbstverständlich hinterher kamen. Auch das zwischenmenschliche Geplänkel im Ort wollte weitererzählt werden.
4. Wenn du deine Geschichten mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
Herz, Hirn, Humor, Hoffnung und Gottvertrauen.
5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, das tue ich tatsächlich. Ich lache beim Schreiben einer witzigen Szene. Und wenn ich etwas richtig Spannendes geschrieben habe, merke ich, dass ich erst einmal tief durchschnaufen muss.
6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Wirst du vielleicht mit Blogger/Bloggerin zusammenkommen, um das Buch mehr in den Sozialen Medien zu pushen?
In diesem Punkt muss ich noch viel lernen. Meine Kati-Küppers-Krimis sind ja im Edition Oberkassel Verlag erschienen, der Corona leider nicht überlebt hat. Seit letztem Jahr veröffentliche ich sie mit neuem Cover als Selfpublisherin. Das ist meine ständige Challenge, weil man plötzlich an so viele Dinge zusätzlich denken muss. Oft unterschätze ich die Zeit, die die einzelnen Arbeitsschritte erfordern und Schwupps ist der Tag der Veröffentlichung da, ohne dass ich die Bloggerinnen und Blogger, die ich mittlerweile kenne, angeschrieben habe. Oder ich traue mich nicht, kurzfristig nach Unterstützung zu fragen, weil ich weiß, dass ihr Bloggeenden mein Buch unentgeltlich vorstellt und euch dabei viele Gedanken und viel Mühe macht. Ich hoffe, ich lerne es, rechtzeitig zu fragen und dann gemeinsam ganz viele wundervolle Aktionen zu starten, um den Leserinnen und Lesern schöne Lesestunden und gute Unterhaltung zu bescheren.
7. Welche ist deine liebste Buchfigur aus deinen Bücher?
Irgendwie mag ich sie alle. Sogar die Bösewichte haben eine liebenswerte Seite. Aber Kati ist natürlich die Nr. 1 – eben die Miss Marple vom Niederrhein.
8. Beschreibe einer deiner Lieblingsmomente als Autorin?
Wenn ich meine Figuren bereits richtig gut kenne und sie einfach laufen lassen kann, weil sie wissen, was der Geschichte gerade gut tut, ist das schon berauschend. Wir Autor:innen nennen es Flow, wenn man alles um sich herum vergisst und nur schreibt und schreibt und schreibt. Ich liebe es aber auch, aus meinen Büchern zu lesen. Bei jeder Lesung überlege ich mir, welchen Mehrwert ich den Zuhörenden bieten kann, welche Anekdoten ich rund ums Schreiben erzählen kann. Denn lesen könnte man das Buch ja selbst. Dafür muss niemand zu einer Lesung gehen. Und der Austausch mit dem Publikum ist für mich sehr bereichernd.
9. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?
Es sind viel zu viele Dinge, die ich leidenschaftlich gerne tue. Eigentlich alles, was mich kreativ werden lässt. Häkeln, Stricken, Basteln, Kochen, Backen, Singen und ganz selten setze ich mich auch mal ans Klavier. Meine größten Leidenschaften sind natürlich das Lesen und das Schreiben. Und weil ich den Dingen ständig auf den Grund gehe, schaue ich auch gerne (Krimi-)Serien, in denen es um das Zwischenmenschliche geht – also lieber Why-done-it als Who-done-it. Und ich spiele leidenschaftlich gerne, was wir zum Glück alle in der Familie sehr gerne tun. Egal ob Doppelkopf oder Skyjo, Just one oder Piratenkapern, Dorfromantik oder St. Petersburg oder ein anderes der 1007 Spiele, die sich im Haus finden lassen.
10. Und die letzte Frage: Wer kocht bei euch zu Hause, wenn du im regelrechten Schreibmarathon bist?
Mit Hilfe von Mixer, Heißluftfriteuse und hellofresh zaubern auch meine Männer (Ehemann und Sohn) leckere und gesunde Gerichte. Aber wir haben auch eine gute Auswahl an Lieferdiensten von chinesischen oder indischen Restaurants, Döner- oder Pizzabuden, die in der heißen Phase einspringen.